Fußball-Bundesliga - Fünf Gründe, warum Union den Klassenerhalt sicher hat
40 Punkte seien gleichbedeutend mit dem sicheren Klassenerhalt, betont Union-Coach Urs Fischer stets. Mit 38 Punkten bei noch acht ausstehenden Spielen ist das Ziel in greifbarer Nähe. Dem Liga-Verbleib steht aus fünf Gründen nichts mehr im Weg. Von Lukas Scheid
1. Punkteausbeute im Vergleich zur Saison 2019/20
38 Punkte nach 26 Spieltagen – für Union Berlin bedeutet das den siebten Platz in der Tabelle. Zum gleichen Zeitpunkt der Saison 2019/20 standen die Eisernen mit 30 Punkten nur auf Platz zwölf. Dabei gewann Union diese Saison genauso häufig wie in der vergangenen – neun Mal. Doch mit nur sechs verlorenen Spielen, im Vergleich zu den 14 Niederlagen in der Vorsaison, machen die Köpenicker derzeit einfach mehr aus ihren Möglichkeiten. Die anvisierte Zielmarke von 40 Zählern ist in greifbarer Nähe, die Gesamtpunkteausbeute aus der vergangenen Saison (41 Punkte) ebenfalls. Wenn Union jetzt nicht überraschend einknickt, heißt das neue Saisonziel Europa.
2. Big Points gegen die Großen
In der Hinrunde überzeugte Union vor allem durch das enorm starke Auftreten gegen vermeintlich stärkere Gegner. Gegen Bayern München und den VfL Wolfsburg holten sie jeweils einen Punkt, gegen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen ging Union sogar als Sieger vom Platz. Ebenjene Mannschaften stehen auch jetzt noch auf dem Restprogramm. Zugegeben: In der Hinrunde konnte Union die Big Points gegen die Großen nur zu Hause einfahren. In der Rückrunde müssen sie diese Spiele in der Fremde bestreiten. Doch gegen schwächelnde Leverkusener und instabile Dortmunder muss sich Union auch auswärts nicht verstecken und hat gute Chancen, gegen die Top-Klubs wieder zu punkten.
3. Heimstärke, auch ohne Fans
Wie schon erwähnt: Wenn die Top-Klubs der Liga ins Stadion an der Alten Försterei kamen, hatten sie nicht viel zu lachen. Doch nicht nur Spitzenmannschaften hatten es schwer, in Köpenick zu punkten. Union Berlin ist in dieser Bundesliga-Saison zu Hause eine echte Macht – und das trotz Geisterspielen. Einzig am ersten Spieltag gingen die drei Punkte an den Gast aus Augsburg. Seit mittlerweile zwölf Heimspielen ist Union zu Hause ungeschlagen. Hält diese Serie auch in den restlichen vier Heimspielen, wäre die magische 40 Punkte-Marke überschritten und der Punkterekord aus der Vorsaison geknackt.
4. Mehr Tore, weniger Gegentore
Union gewinnt seine Punkte nicht einfach nur, sondern erarbeitet sie sich – sowohl offensiv als auch defensiv. Union schießt diese Saison mehr Tore als noch in der Vorsaison und kassiert weniger. 40 Tore haben die Köpenicker in der laufenden Saison bereits geschossen. Zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison waren es 32. Auch bei den Gegentoren hat sich Union deutlich gesteigert. Trotz der fünf Gegentore im vergangenen Spiel gegen Eintracht Frankfurt stehen der Mannschaft von Urs Fischer in dieser Saison nur 32 insgesamt zu Buche. In der Vorsaison hatte man nach 26. Spieltagen schon 43 Buden kassiert.
5. Schwache Konkurrenz im Abstiegskampf
Rechnerisch ist Union noch nicht auf der sicheren Seite. In acht verbleibenden Spielen könnte Union theoretisch noch in die Abstiegszone rutschen. Dass das höchst unwahrscheinlich ist, steht außer Frage. Nicht nur, weil Union eine bislang überragende Saison spielt, sondern auch, weil die potentielle Konkurrenz im Abstiegskampf kaum in der Lage ist, die Köpenicker noch einzuholen. Schalke, Bielefeld, Köln, Mainz und Hertha sind derzeit die heißesten Kandidaten auf die letzten drei Tabellenränge und den damit verbundenen Abstieg oder die Relegation. Doch seit Wochen zeichnet sich keine dieser Mannschaften durch Stabilität oder Siegesserien ab. Nur Köln und Mainz schafften es überhaupt einmal, in dieser Saison zwei Siege hintereinander einzufahren. Bei noch 24 zu vergebenen Punkten dürfte Unions Abstand zum Relegationsplatz (15 Punkte) schlichtweg zu groß sein, als dass die Köpenicker ernsthaft Gefahr laufen könnten, mit Abstiegskampf in Berührung zu kommen.
Sendung: rbb UM6, 22.03.2021, 18:00 Uhr