Erstes Hertha-Training nach der Quarantäne - Bloß nicht überdrehen

Fr 30.04.21 | 15:06 Uhr | Von Lynn Kraemer
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Die Mannschaft von Hertha BSC bei ihrem ersten Training nach Ende der Quarantäne (Quelle: Hertha BSC/Pool)
Bild: Hertha BSC/Pool

Die Quarantäne der Hertha-Profis ist vorbei. Nach zwei Wochen dürfen sie wieder gemeinsam Fußball spielen. Jetzt kommt es darauf an, nicht zu übertreiben, schnell zu regenerieren und gut zu kommunizieren. Von Lynn Kraemer

Nach zwei Wochen Mannschafts-Quarantäne hätte der Rasen auf dem Hertha-Trainingsplatz gar nicht grüner leuchten können. Die Fußballer des Beriner Bundesligisten durften am Freitag erstmals wieder zusammen draußen trainieren. "Ich habe die Jungs vermisst. Ich habe den Platz vermisst und bin froh jetzt wieder hier zu sein", sagte Spieler Lukas Klünter. Auch für Trainer Pal Dardai war es "ein sehr schönes Gefühl" wieder auf dem Rasen zu stehen.

Doch damit beginnt auch das anstrengende Restprogramm.

Vom Wohnzimmer auf den Platz

Beim Workout zu Hause setzte die Mannschaft auf Laufbänder, Fahrräder und Stabilisationstraining mit Bändern. "Die erste Woche hat Spaß gemacht, aber so nach der Zeit wurde es dann langweilig", sagte Lukas Klünter. Auch Sami Khedira zeigte sich, froh wieder auf dem Platz zu stehen. Er lobte die professionelle Arbeit und Disziplin während der Quarantäne: "Ich glaube, das Trainer-Team hat da großartige Arbeit geleistet. Das war nicht immer einfach, aber wir hatten trotzdem viel Spaß." Es habe geholfen, dass sie sich gegenseitig motivieren konnten.

Auf dem Platz versuchte das Trainer-Team, die Balance zwischen richtigem Fußball-Training und der Gefahr einer Überlastung zu finden. "Heute am ersten Tag gehen wir natürlich vorsichtig rein. Wir haben noch mehr geplant, aber durch GPS und die ganze Welt haben sie gesagt, wir sollen ein bisschen früher aufhören mit dem Training", sagte Trainer Pal Dardai. Im Vorfeld hatte sich Hertha BSC mit anderen Mannschaften und Experten ausgetauscht, um einen möglichst effizienten Trainingsplan zu entwickeln. Der Schwerpunkt lag am Freitag auf der Ballarbeit und Zweikämpfen.

Nur wer fit ist, darf trainieren

Kapitän Dedryck Boyata, der vor der Quarantäne keinen Kontakt zur Mannschaft hatte und deswegen nicht in Isolation musste, stand am Freitag wieder mit auf dem Platz. Er konnte die zwei Wochen nutzen, um sich von seinem Muskelfaserriss weiter zu erholen. Dodi Lukebakio und Marvin Plattenhardt fehlten bei der Trainings-Einheit. Beide waren vor der Pause positiv getestet worden und konnten noch nicht wieder trainieren.

Um die Zeit vor dem ersten Spiel am Montag gegen Mainz (3. Mai, 18 Uhr) optimal zu nutzen, geht es für die Mannschaft am Samstag direkt mit dem nächsten Training weiter. "Wenn sie morgen zu uns kommen, dann müssen sie sofort sagen, wie sie sich fühlen", sagte Dardai. Ehrliche Kommunikation sei wichtig. Der Verein will Muskelverletzungen unbedingt ausschließen.

Mentale Vorbereitung

Während der Quarantäne galt es für die Spieler, sich nicht nur körperlich fit zu halten, sondern sich auch nicht von den Ergebnissen der Gegner verunsichern zu lassen. Durch die Pause ist Hertha BSC auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht. "Sie haben auch teilweise wirklich gut gespielt die Konkurrenten, aber es ändert nichts. Wir müssen unsere Spiele gewinnen. Ich habe mir relativ schnell klar gemacht, dass wir auf uns schauen müssen", sagte Sami Khedira. Für ihn sei die die mentale Seite "vielleicht noch etwas schwieriger" als die körperliche Vorbereitung gewesen.

"Ich finde das können wir als Vorteil sehen. Wir wissen jetzt, was wir zu tun haben, wie die anderen gespielt haben", sagte Lukas Klünter. Trainer Pal Dardai sah die Punkteausbeute der Konkurrenten positiv: "Wenn wir vier Punkte holen, stehen wir nicht auf dem Abstiegsplatz und das ist eine machbare Aufgabe. Es wäre viel schlimmer gewesen, wenn sie noch mehr Punkte holen." Solange sie selbst über ihre Zukunft entscheiden könnten, sei alles okay.

Sendung: rbb24, 30.04.2021, 16 Uhr

Beitrag von Lynn Kraemer

1 Kommentar

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  1. 1.

    Sport frei!
    Bin schon gespannt, wie die Mannschaft das verkraftet hat.

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