Nach 0:5-Niederlage in München - Hertha BSC bleibt ohne Punkte Letzter

Drei Spiele, keine Punkte, letzter Platz. Nach dem 0:5 beim Rekordmeister Bayern München stehen Hertha-Trainer Pal Dardai und sein Team bereits früh unter Zugzwang in der Fußball-Bundesliga.
Wieder keine Punkte. Im dritten Spiel der Fußball-Bundesligasaison 2021/22 hat Hertha BSC die dritte Niederlage kassiert: Im Auswärtsspiel beim FC Bayern München verlor das Team von Trainer Pal Dardai am Samstag mit 0:5 (0:2).
Bereits nach sechs Minuten lag Hertha durch einen Treffer von Thomas Müller zurück. Robert Lewandowski erhöhte mit einem Kopfballtor zum 2:0 (35.), Musiala mit einem sehenswerten Schuss zum 3:0 (49.), bevor erneut Lewandowski doppelt traf (70. und 84.). Hertha BSC blieb damit punktlos auf dem letzten Tabellenplatz. Es war die 500. Bundesliga-Niederlage für die Berliner.
Der Spielverlauf
Dardai hatte gegenüber der 2:1-Pleite gegen den VfL Wolfsburg vier neue Spieler in die Hertha-Startelf gebracht: Die beiden schnellen Außenverteidiger Deyovaisio Zeefuik und Maximilian Mittelstädt, außerdem starteten die Gäste in München mit Tousart und Jovetic gegen den Rekordmeister. Pekarik und Dilrosun blieben draußen, Plattenhardt und Boateng (Rückenprobleme) mussten angeschlagen aussetzen.
Die ersten Spielminuten überstand der punktlose Tabellenletzte von der Spree ohne nennenswerte Aktionen des Gegners, Davie Selke hatte sogar die erste Großchance des Spiels. Als der Hertha-Stürmer auf Manuel Neuer zulief, schloss er aber zu überhastet ab. Der erste richtige Angriff vom FC Bayern München allerdings führte in der 6. Spielminute bereits zur Führung für die Hausherren. Gnabry eroberte den Ball im Mittelfeld, passte zu Musiala, der wiederum auf Davies verlängerte. Lewandowski ließ clever durch für Müller, der dann nur noch den rechten Innenrist hinhalten musste. Kein guter Start für die Hertha.
Nach dem frühen Rückstand zeigte sich die alte Dame aber keineswegs geschockt und versuchte weiterhin mit spielerischen Lösungen, die Bayern-Defensive zu überspielen. Nach 20 Minuten musste Dardai zum ersten Mal wechseln - Stevan Jovetic verließ wegen starker Schmerzen für Javairo Dilrosun den Platz. Hertha kam aus einer kompakten Defensive in der Folge immer mal wieder in Ballbesitz, strahlte allerdings keine Torgefahr aus. Ganz anders der deutsche Meister: In der 35. Minute köpfte Robert Lewandowski erst an die Latte und erwischte den Abpraller dann vor den Berlinern Boyata, Stark und Schwolow. Nach kurzer Überprüfung gab Schiedsrichter Sven Jablonski den Treffer zum 2:0.
Nach dem Seitenwechsel machten die Bayern einfach weiter mit dem Toreschießen: In der 49. Minute verlor Zeefuik in der eigenen Hälfte den Ball gegen Müller, der leitete auf Musiala weiter und der Bayern-Youngster schlenzte den Ball sehenswert in die lange Ecke von Alexander Schwolows Kasten. 0:3 - das Spiel war früh entschieden.
Dardai wechselte dann den angeschlagenen Selke nach einer Stunde gegen Marco Richter aus, Ishak Belfodil kam für Lukebakio, Lukas Klünter für Zeefuik. Das nächste Tor bereitete jedoch ein anderer Einwechselspieler vor: Leroy Sane bediente Robert Lewandowski in der 70. Minute und der schob mühelos zum 4:0 ein. Eine knappe Viertelstunde später war der Pole erneut zur Stelle und nickte zum 5:0 Endstand ein.
Die Kurzanalyse
Fünf Minuten - so lange hielt Herthas Defensive in München den Kasten sauber. Ab der 6. Spielminute und dem 1:0 von Thomas Müller war es nur eine Frage der Zeit, bis die Bayern erhöhten. Dabei hielten die Berliner dagegen, eroberten immer wieder den Ball und versuchten, die Abwehr der Gastgeber zu überspielen. Doch es fehlte ein Ideengeber im offensiven Mittelfeld. Die acht Torschüsse entstanden nicht aus einer klugen Spieleröffnung oder einem Geistesblitz, sondern eher aus Zufall oder Nachlässigkeit der Bayern.
Hertha-Trainer Pal Dardai kennt solche Drucksituationen und sicher Möglichkeiten, aus dieser Lage wieder heraus zu kommen. Mit der Verpflichtung von Jurgen Ekkelenkamp von Ajax Amsterdam und weiteren Neuzugängen gerade für das kreative Mittelfeld versucht der Klub bereits, den Abgang von Matheus Cunha zu kompensieren. Dass der Brasilianer heute gefehlt hatte, zeigte das Endergebnis deutlich.
Das sagt das Netz
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Aber Mitleid ist auch nicht besser.
Nach dem Regen kommt oft die Sonne. Das wünschen sich gerade die älteren Hertha-Fans, denn die wurden in der Vergangenheit nicht gerade mit Sensationssiegen überschüttet.
Auch andere Fußballvereine mit einem Investor im Rücken stehen gerade ohne Punkte da. Doch Hertha hat im Vergleich mit Arsenal London immerhin das bessere Torverhältnis.
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Sendung: rbb24, 28.08.2021, 21:45 Uhr