0:6-Niederlage - Hertha ist chancenlos gegen furioses RB Leipzig

Bei RB Leipzig geht der Positiv-Trend von Hertha BSC krachend zu Ende. Die Mannschaft von Pal Dardai zeigt sich defensiv über weite Strecken überfordert. Leipzigs Offensive agiert hocheffektiv.
Hertha BSC konnte den positiven Trend in der Fußball-Bundesliga nicht fortsetzen und hat das Auswärtsspiel gegen RB Leipzig am sechsten Spieltag phasenweise chancenlos mit 6:0 verloren. Die Gästemannschaft aus Berlin hatte der Offensiv-Power von RB wenig entgegenzusetzen.
Die Tore in der ersten Halbzeit erzielten Christopher Nkunku (15. Minute), Yussuf Poulsen (23.) und Nordi Mukiele (45.+3). Zu Beginn der zweiten Hälfte ergab sich ein ähnliches Übergewicht für Leipzig. Emil Forsberg erzielte das 4:0 per Elfmeter (60.), Nkunku trug sich mit einem Freistoßtreffer erneut in Torschützenliste ein (70.) und Amadou Haidara sorgte für den Schlusspunkt (77.).
Mit dem Sieg konnte sich Leipzg in der Tabelle an den Berlinern vorbeischieben und steht nun auf dem achten Platz. Hertha fällt mit sechs Punkten zurück auf den elften Platz.
Der Spielverlauf
Für Hertha stellte sich vor Anpfiff insbesondere die Frage: Kann die Mannschaft den positiven Trend der letzten beiden Spiele (Siege gegen Fürth, gegen Bochum) trotz großer Abwehrsorgen fortsetzen? Immerhin musste Trainer Pal Dardai Ersatz finden für die verletzten Defensiv-Sepzialisten Dedryck Boyata, Jordan Torunarigha und Lukas Klünter. Dardai entschied sich wie schon in den beiden Spielen zuvor für eine Dreierkette, diesmal bestehend aus Marton Dardai, Niklas Stark und Lucas Tousart. Auf den Außen sollten Marvin Plattenhard und Deyivaiso Zeefuik die Abwehrreihe komplettieren.
Von Beginn an zeigte sich: Herthas Abwehrleute waren überfordert mit dem schnellen Leipziger Angriffsspiel. Nach 15 Minuten spielte Lukas Klostermann einen steilen Pass aus der eigenen Hälfte, Yussuf Poulsen ließ den Ball gedankenschnell zu Christophe Nkunku durch. Der lupfte clever an Torwart Alexander Schwolow vorbei - 1:0.
Auch die nächsten beiden Treffer ähnelten dem ersten: Stets tauchten vor dem Hertha-Keeper Schwolow Leipziger Angreifer völlig unvermittelt wie Phantome auf. Teilweise konnten er oder das Aluminium (33.) retten - allzu oft aber nicht. Etwa beim zweiten Treffer: In der 23. Minute rannte Nkunku auf Schwolos Tor zu, verfolgt von zwei Abwehrspielern. Der Franzose legte gedankenschnell quer auf Yussuf Poulsen, der nur noch einzuschieben brauchte. Oder beim dritten Treffer: Diesmal kam der lange Ball von Angelino, der einen Freistoß aus rund 50 Metern elegant in hohem Bogen in den Sechzehner trat. Von der rechten Seite rauschte der völlig unbehelligte Nordi Mukiele heran, der per Direktabnahme an Schwolow vorbei ins Tor traf.
Zweite Halbzeit: Unverändertes Bild
Die zweite Hälfte begann mit einer Großchance für Leipzig, die der groß aufspielende Nkunku aus sechs Metern mit einem Vollspann-Schuss knapp über den Querbalken um Zentimeter vergab. Wenige Minuten später sorgte eben jeder Nkunku wieder für Not in Herthas Strafraum, Niklas Stark brachte ihn dabei unglücklich, aber indiskutabel zu Fall. Emil Forsberg verwandelte den fälligen Elfemter. Beim Stand von 0:4 ging es für die Hertha nur noch um Schadensbegrenzung.
Doch auch die gelang nicht: Nkunku verwandelte einen Freistoß aus rund 20 Metern sehenswert in den Winkel zum 5:0. Für den Schlusspunkt sorgte Haidara, dem die Hertha-Abwehr viel Zeit schenkte, um sich die Torecke auszusuchen. Er entschied sich für die linke, es bedeutete das 6:0.
Die Kurz-Analyse
Dardais Mannschaft lief nach zaghaften Offensivbemühungen in der ersten halben Stunde immer wieder in Leipziger Konter hinein. Die durch zahlreiche Krankenfälle neu zusammengesetzte Hintermannschaft formierte sich teils zu weit weg vom eigenen Tor. Der 0:3-Halbzeitstand hätte noch weit deftiger ausfallen können, etwa, wenn der Leipziger Forsberg seinen Schuss nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld nicht an die Latte, sondern wenige Zentimeter darunter platziert hätte.
Insbesondere Leipzigs Christophe Nkunku hinterlief die Berliner Abwehrreihen ein ums andere Mal. Seinen Doppelpack konnte er folgerichtig mit zwei Vorlagen garnieren.
Der Niederländer Jurgen Ekkelenkamp, der vergangene Woche gegen Greuther Fürth noch für die Wende gesorgt hatte, blieb am sechsten Spieltag weitgehend wirkungslos gegen eine kompakt stehende RB-Defensive.
Und das sagt das Netz
Unklar, auf welches der Hertha-Gegentore sich diese Kritik bezieht.
Hier ist auf jeden Fall das 0:1 gemeint.
Grundsatzkritik.
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Sendung: Inforadio, 25.09.2021, 14:15 Uhr