Unnützes Wissen - Fünf kuriose Fakten zum Berlin-Marathon

Mi 22.09.21 | 10:42 Uhr
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Ein Marathon-Läufer beißt beim Berlin-Marathon 2012 in einen Stapel Bananen. Bild: imago-images/Camera 4
Bild: imago-images/Camera 4

Der 47. Berlin-Marathon wird der erste unter besonderen Hygiene-Bedingungen. Das wussten Sie bestimmt, aber ist Ihnen bekannt, wie viele Bananen zu Verpflegung bereit liegen, was die Medaillen wiegen und wieso ein Marathon so lang ist, wie er ist?

Mit 30.000 Teilnehmenden fällt der 47. Berlin-Marathon kleiner aus, als seine Vorgänger-Ausgabe 2019 mit über 45.000 Teilnehmenden. Einige Zahlen sind trotzdem beeindruckend - und es gibt viel Skuriles und Wissenswertes um den traditionsreichen Stadt-Lauf.

1. "An apple a day keeps the doctor away"

Rund 45.000 Äpfel liegen für die Starterinnen und Starter beim Berlin-Marathon bereit. Die süß-sauren Obst-Snacks kommen aus regionalem Anbau. Und das ist noch nicht alles: Auch 70.000 Bananen (Bio) und 160.000 Liter Wasser sollen dafür sorgen, dass kein Marathon-Traum am Hungerast zerplatzt. Das nennt sich unter Läufern umgangssprachlich "Der Mann mit dem Hammer" und bezeichnet einen plötzlichen Leistungseinbruch wegen Unterzuckerung oder Kohlenhydratemangels.

2. Ein PKW-Anhänger voller Medaillen

Im Ziel lockt die Auszeichnung für alle Teilnehmenden: eine Medaille. Auch die freiwilligen Helfer erhalten das Edelmetall. Insgesamt wiegen die Medaillen 2.450 Kilogramm - ungefähr das Ladegewicht eines PKW-Anhängers mit drei Metern Länge. Wer vorher schon dafür gezahlt hat oder die 12 Euro in bar mit sich herumträgt, kann seinem Edelmetall sogar noch eine personalisierte Gravur hinzufügen. Dafür gibt es im Zielbereich einen extra Stand.

Ein Haufen leerer Plastikbecher liegt auf der Straße, im Hintergrund laufen Marathonläufer. Bild: imago-images/POP-EYE
Umweltsünder am Streckenrand: Zerknüllte Plastikbecher. Auch wenn die beim diesjährigen Marathon aus recyceltem PET sind und sie getrennt entsorgt werden, will man in Zukunft weniger nutzen..Bild: imago-images/POP-EYE

3. Sind Schlauch-Rucksäcke die neuen Becher?

Etwa 800.000 Plastikbecher sind für den Marathon eingeplant, immerhin aus recyceltem PET und mit der Vorgabe, dass die Becher in vorgesehene Müllcontainer entsorgt werden sollen, damit sie direkt in den Recycling-Prozess gehen können. Trotzdem landet sehr viel nicht dort. Für die diesjährige Ausgabe des Berlin-Marathons konnten sich deshalb Teilnehmende anmelden, die ein sogenanntes "Trinksystem" testen wollen. Läuferinnen und Läufer, die mit ihrem eigenen Trink-Rucksack beim Marathon starten wollen, können sich vorher auf der Homepage anmelden und anschließend ihr Feedback geben. Für dieses Programm gab es bislang 250 Anmeldungen. Vielleicht ein Modell für die Zukunft.

4. Drei Mal mehr Schritte als die empfohlene Tagesration

42,195 Kilometer ist ein Marathon lang. Das können wohl alle Sammler des unnützen Wissens herunterbeten und auch, dass der Ursprung dieser krummen Entfernung auf die Olympischen Spiele 1908 zurückgeht. (Für alle Einsteiger ins unnütze Wissen: Die Englische Königsfamilie verlangte damals, dass der Marathon vor ihrer Loge im Stadion zu enden habe. Dadurch verlängerte sich die Strecke von vormals 40 Kilometern auf 42,195 km, was allerdings erst Jahre später zur offiziellen Marathon-Distanz wurde.) Aber wie viele Schritte sind das? Etwa 35.000. Das ist drei Mal mehr, als viele Experten aus Gesundheitsgründen am Tag empfehlen. Da ist meist von 10.000 Schritten die Rede - aber nicht zwingend im Laufschritt, sondern gerne auch als Spaziergang.

Die englischen Königin Queen Alexandra überreicht Dolando Petri einen Ehren-Pokal. Bild: imago-images/United Archives
Grund für die heutige Distanz: Queen Alexandra (zweite von rechts) in ihrer Loge. Auf dem Bild überreicht sie dem italienischen Läufer Dorando Pietri einen Ehren-Pokal. Pietri war als erster auf die letzten Meter des (wegen der Queen) verlängerten Marathons gegangen, brach dort aber zusammen und verlor den Sieg. Bild: imago-images/United Archives

5. Achten Sie auf die grünen Startnummern

Echte Marathon-Dauerbrenner erkennt man an einer grünen Startnummer. Die wird den sogenannten "Jubilees" verliehen. Das sind Läufer oder Rollstuhlfahrer, die schon zehn Mal beim Berlin-Marathon ins Ziel gekommen sind. Sie können gegen Nachweis ihrer "Finisher"-Urkunden die Aufnahme in den Jubilee-Club beantragen. Wer neun erfolgreiche Marathon-Läufe absolviert hat, kann sich vor dem zehnten schon anmelden und bekommt die grüne Nummer direkt als Trophäe im Ziel überreicht. Für Starter mit einer grünen Startnummer kann also gerne noch etwas lauter geklatscht werden.

 

Sendung: UM6, 20.09.2021

7 Kommentare

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  1. 7.

    Schauen Sie mal: In diesem Artikel hier finden Sie alle Zeiten: Sowohl von den Wettbewerben also auch die der Sperrungen. Tag des Marathons ist der kommende Sonntag (26.09.): https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2021/09/berlin-marathon-2021-route-strassensperrung-verkehr-corona.html

  2. 6.

    Wir können aber nun nicht die Welt retten und uns aussuchen wo wir geboren werden.
    Nun lassen Sie doch einfach die Leute ihren Spaß.

  3. 5.

    Wann findet der Marathon den statt? Datum , Uhrzeit!

  4. 4.

    Einen Funfakt habe ich auch:
    - der mexikanische Politiker Roberto Madrazo Pintado 2007 beim Berlin Marathon disqualifiziert wurde, weil er zwischen Kilometer 20 und 35 eine Abkürzung nahm. Ursprünglich gewann Pintado in Berlin seine Altersklasse.
    (Netzfund)

  5. 3.

    Einfach mal freuen. Was ist daran so schwer?

  6. 2.

    da haben sie nicht unrecht...die ganze gesellschaft reibt sich an luxusproblemen auf.
    ein guter freund hat jahre in afrika gearbeitet und meinte,warst du einmal dort werden all die probleme mit denen wir uns hier befassen gegenstandslos...brot und spiele.

  7. 1.

    "Rund 45.000 Äpfel liegen für die Starterinnen und Starter beim Berlin-Marathon bereit. Die süß-sauren Obst-Snacks kommen aus regionalem Anbau. Und das ist noch nicht alles: Auch 70.000 Bananen (Bio) und 160.000 Liter Wasser sollen dafür sorgen"
    Was für eine Verschwendung bzw. Luxus für ein Schaulaufen für wohlgenährte Menschen.

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