Conference League - Union Berlin siegt souverän in historischem Spiel

Union Berlin gewinnt im Olympiastadion gegen Maccabi Haifa mit 3:0. Für die Köpenicker ist es der erste Sieg in der Gruppenphase der Conference League. Doch im Fokus stand eine andere Geschichte.
Union Berlin darf sich im zweiten Spiel Conference-League-Gruppenphase über die ersten Punkte freuen. Am Donnerstagabend besiegte die Mannschaft von Urs Fischer Maccabi Haifa im Berliner Olympiastadion mit 3:0 (1:0). Die Treffer erzielten Andreas Voglsammer (33. Minute), Kevin Behrens (48.) und Taiwo Awoniyi (76.).
Die Conference-League-Partie zwischen Union Berlin und Maccabi Haifa war eine geschichtsträchtige, so viel war schon vor Anpfiff klar. Errichtet während der NS-Zeit für die Olympischen Spiele 1936, empfing das Berliner Olympiastadion zum ersten Mal eine Fußballmannschaft aus Israel zu einem Pflichtspiel.
Weil Union Berlin seine Heimspiele in der Conference League nicht im Stadion An der Alten Försterei austragen darf, waren die Unioner nach dem Quali-Spiel gegen Kuopion PS im August erneut Köpenick nach Charlottenburg ins Olympiastadion umgezogen. Der Grund: Turnierausrichter Uefa verlangt ein Minimum an Sitzplätzen, welches Unions Spielstätte nicht bietet.
Der Spielverlauf
Für das Spiel gegen Haifa ließ Unions Trainer Urs Fischer ungewöhnlich stark rotieren. Die Mannschaft trat ohne Offensivspieler Max Kruse und Stammtorwart Andreas Luthe an. Dafür feierte Torhüter Frederik Rönnow sein Klub-Debüt, auch die Stürmer Kevin Behrens und Sheraldo Becker standen in der Startformation.
Mit Interesse war Fischers Konstruktion der Unioner Hintermannschaft erwartet worden. Denn Timo Baumgartl fehlte verletzt, Paul Jaeckel war gelb-rot-gesperrt. Während der Trainer üblicherweise mit einer Dreierkette spielen ließ, bildeten nun Kapitän Christopher Trimmel, Marvin Friedrich, Robin Knoche und Niko Gießelmann eine Viererkette.
Die 25.000 Fans im Olympiastadion sahen zunächst zwei abwartende, vorsichtig agierende Mannschaften. Insbesondere vom schnellen Umschaltspiel, das Trainer Urs Fischer von den Israelis zu erwarten glaubte, war wenig zu sehen. Mit Dauer der Partie zeichnete sich allerdings ein spielerisches Übergewicht für die Heimmannschaft ab.
Halbe Stunde bis zur ersten zwingenden Torchance
Doch es dauerte 28 Minuten bis zur ersten nennenswerten Gelegenheit. Eine Flanke von Andreas Voglsammer konnten Haifas Verteidiger nicht klären, der Ball verirrte sich im Bereich der Strafraumkante, wo Kevin Möhwald abzog. Torwart Josh Cohn konnte klären.
Wenige Minuten später tankte sich Kevin Behrens durch den gegnerischen Sechzehner und legte ab auf Voglsammer, der den Ball vor seinem Bewacher ins Tor grätschte - 1:0 für Union.
Schnelle Entscheidung in der zweiten Hälfte
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel sorgten die Unioner für die Vorentscheidung. Nach einer Freistoß-Flanke von Trimmel aus halb rechter Position erwischte Kevin Behrens das bessere Timing als die beiden Verteidiger links und rechts von ihm. Der Berliner stieg hoch und köpfte ein zum 2:0.
In der 69. Minute bekam Sheraldo Becker den Ball aus der eigenen Häfte hoch serviert, er zog direkt ab und traf den Außenpfosten. Eben jener Becker erwies sich wenig später als feiner Vorlagengeber, als er in der 76. Minute mittels Flanke von der rechten Außenbahn Taiwo Aiwoniyi in Szene setzte, der mit direkter Abnahme in den Torwinkel verwertete.
Die Kurzanalyse
Unions neu formierte Viererkette funktionierte. Gemeinsam mit Sechser Rani Khedira unterbanden die Defensivleute weitestgehend Haifas Offensivbemühungen. Statt Umschaltspielspiel der Gäste gab es schnelles Gegenpressing der Heimmannschaft.
Über die Außenbahn sorgten vor allem Andreas Voglsammer und Sheraldo Becker vor allem im zweiten Durchgang immer wieder für Gefahr.
Sendung: rbb24, 30.09.2021, 23:15 Uhr