Hausverbot und Ausschlussverfahren - Union leitet nach antisemitischen Vorfällen Maßnahmen gegen Fan ein

Vereinsausschlussverfahren, Hausverbot und Stadionverbot: Der 1. FC Union hat verschiedene Maßnahmen gegen einen Fan eingeleitet, der beim Conference-League-Spiel gegen Maccabi Haifa Fans der Gastmannschaft antisemitisch beleidigt haben soll.
Nach den antisemitischen Vorfällen beim Conference-League-Spiel zwischen Union Berlin und Maccabi Haifa (3:0) hat der Fußball-Bundesligist einen mutmaßlichen Täter identifiziert und Maßnahmen auf den Weg gebracht.
Nach Klubangaben wurde ein Verfahren zum Ausschluss der Person aus dem Verein eingeleitet. Zudem wurde mit sofortiger Wirkung und unbefristet ein Hausverbot für alle Räumlichkeiten und ein Zutrittsverbot für alle Veranstaltungen des Vereins und seiner Gesellschaften erteilt.
"Diese Person aus unseren Reihen entfernen"
Zusätzlich meldete Union ein bundesweites Stadionverbot für den betreffenden Fan beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) an. Alle vorliegenden Informationen habe man darüber hinaus an das ermittelnde Landeskriminalamt übermittelt, erklärte Klub-Präsident Dirk Zingler.
"Wir danken den Unionern, die sich am Abend des Spiels mit den Angegriffenen solidarisiert haben und unseren Fanklubs für die deutliche Positionierung. Es ist gut, dass wir bereits einen Täter identifizieren konnten", sagte Zingler: "Für Diskriminierung gibt es beim 1. FC Union Berlin keinerlei Toleranz. Wir haben daher alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen eingeleitet, um diese Person aus unseren Reihen zu entfernen."
Uefa ermittelt gegen Union
Ein Nachspiel droht dem Verein von Seiten der UEFA. Die Europäische Fußball Union hat am Dienstag eine disziplinarische Untersuchung eingeleitet.
Auf den Rängen des Olympiastadions, das in der NS-Zeit für die Spiele 1936 errichtet wurde, war es am vergangenen Donnerstag während der Partie zu mehreren antisemitischen Übergriffen und Pöbeleien gegen Anhänger des israelischen Meisters gekommen. Es wurde auch versucht, eine israelische Flagge anzuzünden.
Sendung: rbbUM6, 06.10.21, 18 Uhr