1:0-Heimerfolg - Brutale Effektivität beschert Hertha Sieg über Gladbach

Herthas Sieg über Borussia Mönchengladbach war ein Lehrbeispiel für Effektivität im Fußball: Die Berliner waren die passivere Mannschaft, nutzten aber durch Marco Richter eine der ganz wenigen Chancen. Unter dem Strich steht der zweite Sieg in Folge.
Hertha BSC konnte nach dem wichtigen 2:1-Auswärtssieg bei Eintracht Frankfurt den Aufwärtstrend auch gegen Borussia Mönchengladbach fortsetzen. Die Berliner gewannen im mit 25.000 Zuschauern erstmals in dieser Saison ausverkauften Olympiastadion glücklich mit 1:0. Das entscheidende Tor gelang Marco Richter in der ersten Hälfte mit einem wunderschönen Seitfallzieher. Somit glückte den Blau-Weißen der zweite Sieg in Folge, der als ein Erfolg des Willens und vor allen Dingen der defensiv ansprechenden Leistung in Erinnerung bleiben wird.
Der Spielverlauf
Trainer Pal Dardai musste im Vergleich zur Vorwoche kurzfristig eine Änderung in der Startelf vornehmen: Verteidiger Niklas Stark musste mit Adduktoren-Problemen passen, für ihn kam Trainer-Sohn Marton Dardai zu seinem fünften Einsatz in dieser Saison.
Im stimmungsvollen Olympiastadion kamen die Gäste zunächst besser in die Partie und gingen sofort bissig und aggressiv in die Zweikämpfe. Bester Beweis für diesen Umstand: Keine 90 Sekunden waren gespielt, da bekam Gladbach-Verteidiger Beyer nach überhartem Einsteigen bereits die erste Gelbe Karte. Es sollte der Auftakt für die Hälfte mit den meisten Foulspielen in dieser Saison sein. Doch auch die ersten richtig gefährlichen Offensivaktionen kamen von der Elf vom Niederrhein. Elvedi köpfte zunächst nach einer schönen Flanke aus elf Metern am Tor vorbei (5. Minute), zwei Minuten später zeigte Schiedsrichter Cortus nach einem vermeintlichen Foul im Hertha-Strafraum auf den Elfmeter-Punkt. Doch letztendlich gab es viel Aufregung um Nichts: Nach Ansicht der TV-Bilder war kein Vergehen von Mittelstädt an Scally zu sehen, sodass der Strafstoß zurecht zurückgenommen wurde.
Hertha trifft mit erstem Torschuss
Die erste Hälfte spielte sich weitestgehend im Mittelfeld ab - wenn es mal brenzlig wurde, dann vor dem Tor der Gastgeber. Embolo drosch, nach großartigem doppelten Doppelpass mit Lars Stindl, die Kugel aus zehn Metern deutlich über den Berliner Kasten (18.). Ansonsten standen die Blau-Weißen sehr tief und defensiv größtenteils stabil - Gladbach wollte zwar nach vorne spielen, fand aber kein Mittel. Wie Effektivität funktioniert, zeigte dann Hertha BSC. Nach einem Einwurf bekam die Gäste-Defensive den Ball einfach nicht aus dem eigenen Sechzehner geklärt. Über Umwege und mit ordentlich Glück kam der Ball zu Marco Richter, der aus fünf Metern in halblinker Position zum Seitfallzieher hochstieg und per Aufsetzer zur Berliner Führung traf (40.). Es war Herthas erster Torschuss der Partie und gleichzeitig der Pausenstand.
Die zweite Hälfte begann dann sehr bedächtig. Immer wieder unterbrachen kleine Fouls den Spielfluss - das war ganz im Sinne der Gastgeber. Hertha fokussierte sich immer mehr aufs Kontern, wurde in den eigenen Aktionen aber sicherer und selbstbewusster. Gladbach hatte zwar weiterhin die Spielkontrolle, konnte damit aber nur wenig anfangen. So richtig gefährlich kamen die Gäste nur selten vor den Kasten des Gegners. Am Ende siegte Hertha in einem Spiel zweier Mannschaften, die sich beide nach vorne schwer taten. Durch den hart umkämpften und insgesamt verdienten Erfolg überholt Hertha die Gladbacher in der Tabelle und steht nun auf dem zehnten Platz.
Das sagt das Netz
Die Gladbach-Fans waren nur so semi-glücklich mit der Partie.
Die Kurzanalyse aus dem Netz: Mentalität siegt über Qualität.
Und jetzt geht die Diskussion los: Wer hat schon immer gewusst, dass Hertha sich unter Dardai noch fängt ...
Das Spiel im Liveticker
Der Liveticker
Sendung: rbb24, 23.10.2021, 21:45 Uhr