Union scheitert mit Eilantrag - Alte Försterei weiterhin nur für rund 11.000 Zuschauer zugelassen

Do 14.10.21 | 19:18 Uhr
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Fans des 1. FC Union Berlin im Stadion an der Alten Försterei (imago images/Matthias Koch)
Bild: imago images/Matthias Koch

Für das kommende Heimspiel in der Fußball-Bundesliga wollte der 1. FC Union Berlin wieder mehr Zuschauer ins Stadion an der Alten Försterei lassen - auch ohne 2G-Regelung. Einen entsprechenden Eilantrag lehnte das Verwaltungsgericht nun ab.

Der 1. FC Union Berlin ist mit seinem Eilantrag zur Zulassung von maximal 18.000 Zuschauerinnen und Zuschauern beim nächsten Bundesliga-Spiel auf 3G-Basis vor dem Verwaltungsgericht in der Hauptstadt gescheitert. Die 14. Kammer lehnte den Eilantrag des Fußball-Bundesligisten am Donnerstag ab.

Der Antragsteller könne die weitere Ausnutzung der Stadionkapazität nicht beanspruchen, hieß es in einer Erklärung des Verwaltungsgerichts am frühen Abend. "Die Maßnahme erscheint gegenwärtig noch als verhältnismäßig im engeren Sinne. Das Gericht sieht bei einer Gesamtabwägung zwischen der Schwere des Eingriffs und dem Gewicht der sie rechtfertigenden Gründe die Grenze der Zumutbarkeit noch als gewahrt an", so das Gericht weiter.

Damit werden nur rund 11.000 getestete, geimpfte oder genesene Zuschauerinnen und Zuschauer - 50 Prozent der insgesamt möglichen 22.012 Fans - an diesem Samstag (15:30 Uhr) in das Stadion gegen den VfL Wolfsburg können. Der Verein wollte eine Auslastung von 80 Prozent erreichen, nicht geimpfte Menschen aber nicht ausschließen und daher die Partie nicht auf 2G-Basis durchführen.

Zingler kritisiert Gesundheitsverwaltung

Auf der Vereins-Homepage des 1. FC Union wird Präsident Dirk Zingler zum Urteil wie folgt zitiert: "Wir akzeptieren die Entscheidung des Verwaltungsgerichts und werden unser Spiel am Sonnabend auf Basis der bisherigen Genehmigungslage durchführen." Man sei zudem optimistisch, dass der Senat in Kürze weiterrechende Regelungen treffen werden, weshalb der Verein auf den Gang zum Oberverwaltungsgericht verzichten werde.

Noch auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag sagte Zingler: "Ich glaube, dass wir klare Regeln brauchen für Besucher und Veranstalter - und die fehlen zurzeit." Niemand wisse mehr wirklich, was angemessen, was richtig oder was falsch sei, betonte der 57-Jährige. Zingler sprach unter anderem von einer "handwerklichen Qualität" der Berliner Gesundheitsverwaltung und sparte auch sonst nicht mit Kritik an den Verantwortlichen.

Einen Antrag des Tabellensiebten der Fußball-Bundesliga vom 4. Oktober auf Zulassung von 18.000 Zuschauern unter 3G hatte die Senatsverwaltung bis Montag nach Union-Angaben nicht beschieden. Daraufhin stellte der Verein am Dienstag einen Eilantrag an das Verwaltungsgericht Berlin.

Sendung: rbb24, 14.10.2021, 22 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Baut doch das Stadion erstmal bundesligatauglich aus. Da war noch was.

  2. 19.

    Na na na - nu mal ne Nummer kleiner, bitte...
    Hier geht es um ein paar Fußballspiele und die Befindlichkeiten, bzw. Profilirungsgehabe einiger weniger - und nicht um das Frauenwahlrecht o.ä.

    Immer schön die Kirche im Forsthaus lassen...

  3. 18.

    Die Gegebenheiten beim Losverfahren sind mir nur zu gut bekannt. Mit Anmelden und Beginn der Ticketauswahl zu Zeiten wo viele Ihrer Arbeit nachgehen und keine Chance haben sich daran zu beteiligen, außerdem ist der Zugang zur Webseite oftmals stundenlang blockiert, das geht absolut an die Substanz.

  4. 17.

    nun, es gab in diesem Land leider schon viele "aktuelle" Regeln.
    Und wenn jeder wie Sie lammfromm immer nur hinterher laufen würde, gäbe es heute noch kein Frauenwahlrecht, keine Arbeitsverträge für Frauen ohne Zustimmung der Ehemänner oder oder oder... noch weiter zurück in ein schwarzes Zeitalter will ich gar nicht gehen.
    ich finde es gut, dass es nicht nur Ja-Sager gibt. Schlagen Sie mal unter "Die Dialektik des Widerspruchs" nach.

  5. 16.

    Zitat: "Wer ins Stadion darf wird durch ein Losverfahren geregelt, was ungerechter gegenüber den eigenen Fans nicht sein kann."
    Mal abgesehen, dass ein Losverfahren für jeden die gleichen Chancen und damit ein Höchstmaß an gerechter Verteilung bei Mangel bietet, machen Sie sich bitte erstmal mit den Gegebenheiten bekannt, bevor Sie Blödsinn schreiben. In Realität ist es seit Start der neuen Saison wie folgt: 1. Verkaufsphase: Dauerkartenbesitzer dürfen ihr Recht ausüben. 2. Phase: Bleiben hier Tickets übrig, erfolgt Mitgliederverkauf. 3. Phase: Sollten auch hier Tickets übrig sein, dann freier Verkauf. Phase 3 habe ich seit Jahren in der AF nicht mehr erlebt.

    Für manche sind Regeln in Stein gemeißelt und man muss sich unter allen Umständen fügen. Für andere bedürfen Regeln der regelmäßigen Überprüfung und ggf. Anpassung. Ich bin seit langem geimpft und finde den von Union verfolgten Weg richtig.

  6. 15.

    Herr Zingler/ Herr Arbeit: Immer am Grill für die große Extrawurst!
    Die aktuellen Regeln sind doch diesen Herren bekannt:
    2G: Volles Stadion, 3G: max. 50%
    In ihrer Opferrolle fühlen Sie immer sehr wohl!

  7. 14.

    Tja, lieber Glaudino - der KE hat halt kein fundiertes Wissen, sondern ist halt Ostkurve... daher fiel Wiederholungen...

    Da ich mich aber auch nicht wiederholen möchte:

    Gut so und nu kann die Wuhlheide ja wieder mal die Opferträben trocknen. Wieso will uns der Verein immer Dinge, die zuerst ihm zu Gute kommen, als Robin-Hood-artige Gemeinschaftsarbeit verkaufen? ...und nun bitte keine Aufzählung, die letztendlich genau das bestätigt!

  8. 13.

    "Ich glaube, dass wir klare Regeln brauchen für Besucher und Veranstalter - und die fehlen zurzeit." Zinglers Meinung geht an der Realität vorbei. Seine Entscheidung für 3G, die auch unter den Mitgliedern bei Union nicht mehrheitsfähig ist beinhaltet eine nur 50 % Auslastung. Die Regeln sind eindeutig, eine 100% Auslastung ist möglich, aber nur unter der 2G Vorgabe, das sollte auch der Präsident vom 1.FC Union endlich akzeptieren. Ausgegrenzt werden momentan Mitglieder und Dauerkartenbesitzer die geimpft oder genesen sind. Wer ins Stadion darf wird durch ein Losverfahren geregelt, was ungerechter gegenüber den eigenen Fans nicht sein kann. Viele haben sich davon leiten lassen, dass eine Schutzimpfung der Schlüssel zum Stadionbesuch ist, aber Union bleibt starrköpfig, obwohl während der gesamten Pandemie immer für ein volles Stadion geworben wurde. Glaubhaft ist das alles nicht! Auch das Präsidium von Union wird sich an die Regeln halten müssen und die sind anschaulich.

  9. 12.

    Das Gericht muss sich bei der Begründung ganz schön winden. Es hätte auch sagen können: Uns fällt zwar kein wirkliches Argument für das Verbot ein,aber lassen wir es doch erstmal einfach so,wie es ist.

    So wird immerhin Druck auf den Senat ausgeübt die Regeln zu ändern. Ich kann mir nicht vorstellen,dass diese noch lange vor Gericht halten werden.

    Wenigstens stellt Union die Regeln in Frage und nicht wie viele andere,die diese scheinbar als Naturgesetz hinnehmen.

  10. 11.

    Bei den Vorfällen in der jüngsten Vergangenheit sind das 11000 Zuschauer zu viel !

  11. 10.

    Ich bin selbst Unioner und geimpft und finde es gut das der Verein keinen Impfzwang ausübt wo die Politik seit 1 Jahr absolut versagt. Für mich ist es auch völlig ok neben einem ungeimpften im Stadion zu stehen, der obendrein noch getestet ist. In der vollen S-Bahn stehe ich ja auch täglich mit einem Abstand von 10cm neben Menschen die mal geimpft und mal ungeimpft sind.

  12. 9.

    Ich bin selbst Unioner und geimpft und finde es gut das der Verein keinen Impfzwang ausübt wo die Politik seit 1 Jahr absolut versagt. Für mich ist es auch völlig ok neben einem ungeimpften im Stadion zu stehen, der obendrein noch getestet ist. In der vollen S-Bahn stehe ich ja auch täglich mit einem Abstand von 10cm neben Menschen die mal geimpft und mal ungeimpft sind.

  13. 8.

    2G und fertig. Selbst wenn dann auch nicht alle Fans kommen können, sollten es rein statistisch dennoch deutlich >50 % sein, die man aktuell hereinlassen kann.

  14. 7.

    Re: Lando |Neukölln |. Mit Ihrer Aussage gehe ich zu 100 Prozent mit. Denn egal bei welchem Anlass, wer es nicht versucht oder probiert, hat von vornherein verloren...

  15. 6.

    Zitat: "Geisel hat eben grad keine Zeit für Union, die sind ja sonst immer sehr wohlwollend vom Senat behandelt worden."

    Zitat: "Huch, sonst ist Andreas Geisel auch ganz schnell, wenn es darum geht, seinem Herzensclub zu helfen. Aber okay, der ist mit Sondierungen beschäftigt, da muss sich Union wohl mal selbst helfen. ^^"
    (Quelle: https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2021/10/fussball-bundesliga-union-berlin-beantragt-3g-auslastung-80-prozent.html)

    Ist das noch geistiger Schluckauf oder schon was Schlimmeres bei Ihnen, KE?

  16. 5.

    @ KE
    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. ;)

  17. 4.

    Geisel hat eben grad keine Zeit für Union, die sind ja sonst immer sehr wohlwollend vom Senat behandelt worden.

  18. 3.

    2G wäre hier angebracht. Vielleicht würden sich dann doch noch Fußballfans impfen lassen um dann ins Stadion zu können.
    Vor allem zum eigenen Schutz!! Und zum Schutz anderer.
    Jetzt werden wieder einige sagen: das ist Impfpflicht durch die Hintertür, aber …wenn es hilft

  19. 2.

    2G wäre hier angebracht. Vielleicht würden sich dann doch noch Fußballfans impfen lassen um dann ins Stadion zu können.
    Vor allem zum eigenen Schutz!! Und zum Schutz anderer.
    Jetzt werden wieder einige sagen: das ist Impfpflicht durch die Hintertür, aber …wenn es hilft

  20. 1.

    Schade! Indirekt kann ich dem Beitrag auch entnehmen, dass es noch viel Nachholbedarf bei der Berliner Gesundheitsverwaltung und dem Berliner Senat gibt. Auch das ließ sich, aus meiner Sicht, aus dem Beschluss des Berliner Verwaltungsgericht als leise Kritik herauslesen.

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