Union scheitert mit Eilantrag - Alte Försterei weiterhin nur für rund 11.000 Zuschauer zugelassen

Für das kommende Heimspiel in der Fußball-Bundesliga wollte der 1. FC Union Berlin wieder mehr Zuschauer ins Stadion an der Alten Försterei lassen - auch ohne 2G-Regelung. Einen entsprechenden Eilantrag lehnte das Verwaltungsgericht nun ab.
Der 1. FC Union Berlin ist mit seinem Eilantrag zur Zulassung von maximal 18.000 Zuschauerinnen und Zuschauern beim nächsten Bundesliga-Spiel auf 3G-Basis vor dem Verwaltungsgericht in der Hauptstadt gescheitert. Die 14. Kammer lehnte den Eilantrag des Fußball-Bundesligisten am Donnerstag ab.
Der Antragsteller könne die weitere Ausnutzung der Stadionkapazität nicht beanspruchen, hieß es in einer Erklärung des Verwaltungsgerichts am frühen Abend. "Die Maßnahme erscheint gegenwärtig noch als verhältnismäßig im engeren Sinne. Das Gericht sieht bei einer Gesamtabwägung zwischen der Schwere des Eingriffs und dem Gewicht der sie rechtfertigenden Gründe die Grenze der Zumutbarkeit noch als gewahrt an", so das Gericht weiter.
Damit werden nur rund 11.000 getestete, geimpfte oder genesene Zuschauerinnen und Zuschauer - 50 Prozent der insgesamt möglichen 22.012 Fans - an diesem Samstag (15:30 Uhr) in das Stadion gegen den VfL Wolfsburg können. Der Verein wollte eine Auslastung von 80 Prozent erreichen, nicht geimpfte Menschen aber nicht ausschließen und daher die Partie nicht auf 2G-Basis durchführen.
Zingler kritisiert Gesundheitsverwaltung
Auf der Vereins-Homepage des 1. FC Union wird Präsident Dirk Zingler zum Urteil wie folgt zitiert: "Wir akzeptieren die Entscheidung des Verwaltungsgerichts und werden unser Spiel am Sonnabend auf Basis der bisherigen Genehmigungslage durchführen." Man sei zudem optimistisch, dass der Senat in Kürze weiterrechende Regelungen treffen werden, weshalb der Verein auf den Gang zum Oberverwaltungsgericht verzichten werde.
Noch auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag sagte Zingler: "Ich glaube, dass wir klare Regeln brauchen für Besucher und Veranstalter - und die fehlen zurzeit." Niemand wisse mehr wirklich, was angemessen, was richtig oder was falsch sei, betonte der 57-Jährige. Zingler sprach unter anderem von einer "handwerklichen Qualität" der Berliner Gesundheitsverwaltung und sparte auch sonst nicht mit Kritik an den Verantwortlichen.
Einen Antrag des Tabellensiebten der Fußball-Bundesliga vom 4. Oktober auf Zulassung von 18.000 Zuschauern unter 3G hatte die Senatsverwaltung bis Montag nach Union-Angaben nicht beschieden. Daraufhin stellte der Verein am Dienstag einen Eilantrag an das Verwaltungsgericht Berlin.
Sendung: rbb24, 14.10.2021, 22 Uhr