Senat muss Antrag formell noch genehmigen - Union plant mit mehr als 16.000 Zuschauern und 3G gegen Bayern

Der 1. FC Union gab am Montag für das kommende Heimspiel gegen Bayern eine höhere Stadion-Auslastung bekannt. Damit kam der Verein offenbar der offiziellen Genehmigung zuvor. Der Senat hat formell noch nicht über den Antrag entschieden.
Der 1. FC Union Berlin plant gegen den FC Bayern am Samstag (15.30 Uhr) mit 5.000 Zuschauern mehr, als bisher in dieser Saison im Stadion An der Alten Försterei. Am Montagnachmittag gab der Verein auf seiner Homepage bekannt, man habe sich mit dem Berliner Senat auf eine Auslastung von 75 Prozent bei Anwendung der 3G-Regel geeinigt. 16.509 Fans wären damit beim Spiel gegen den Rekordmeister erlaubt. Nach rbb-Informationen ist die von Union Berlin angekündigte Genehmigung für eine erhöhte Stadion-Auslastung allerdings noch nicht offiziell.
Offizielle Entscheidung des Senats erst am Dienstag
Staatssekretär Aleksander Dzembritzki teilte dem rbb auf Nachfrage mit, Unions Antrag sei bislang nicht formell genehmigt. "Im Augenblick ist erstmal die Meldung, dass der Antrag vorliegt und wir uns damit auseinandersetzen und wir nach Lösungsansätzen suchen, die das dann auch ermöglichen", sagte Dzembritzki am Abend im Rahmen einer Veranstaltung in Berlin. Erst am Dienstag werde der Senat über das Vorhaben entscheiden, erklärte er.
Ein Vereinssprecher des 1. FC Union gab wiederum auf Nachfrage gegenüber dem rbb an, es gebe bereits eine mündlichen Zusage vom Senat für das Vorhaben. Der Verein hat am Montag bereits ein Prozedere zur Ticketvergabe an seine Mitglieder kommuniziert.
Zusätzliche Tickets sollen verlost werden
Bislang durfte Union in dieser Saison nur knapp 11.000 Fans ins Stadion lassen. Die Köpenicker hatten bereits vor dem letzten Heimspiel gegen Wolfsburg eine Erlaubnis für mehr Zuschauer beantragt, damals wurde der Antrag auf 80 Prozent Stadionauslastung noch abgelehnt.
Sollte es dieses Mal auch offiziell mit der Zusage zu 75% Auslastung bei Beibehaltung der 3G-Regel bleiben, will der Verein allen Dauerkarten Inhabern ihren Platz zugestehen und die zusätzlichen Karten an Vereinsmitglieder ohne Dauerkarte verlosen. Für das Losverfahren können sich die Mitglieder bereits seit Montagnachmittag (25.10., 17 Uhr) und noch bis Dienstagnacht (24 Uhr) auf der Homepage der Eisernen anmelden. Die Gewinnerlose sollen anschließend ab Donnerstag eingelöst werden können. Eine offizielle Genehmigung des Senats vorausgesetzt.
Bundesweit immer mehr Zuschauer zugelassen
Sollten die zusätzlichen Karten wie geplant verkauft werden, könnte Union am Samstagnachmittag so viele Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei begrüßen, wie schon seit fast anderthalb Jahren nicht mehr. Mehr als die zuletzt erlaubten knapp 11.000 Fans durften letztmals im März 2020 ins Stadion, beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg (2:2), das war noch vor dem ersten Quasi-Lockdown, zu Beginn der Corona-Pandemie. Danach stoppte die Bundesliga für einige Wochen ihren Spielbetrieb, anschließend ging es mit Geisterspielen weiter.
So viele Fans wie jetzt durften seitdem nicht mehr ins Köpenicker Stadion, in dieser Saison war bislang eine Auslastung von 50 Prozent erlaubt. Union hatte seit Monaten mehrere Anläufe gestartet, einer Vollauslastung näher zu kommen, bislang erfolglos. In den letzten Wochen wurden auch in anderen Bundesliga-Stadien immer mehr Fans erlaubt, beim Spiel Borussia Dortmund gegen Mainz 05 waren am 8. Spieltag 63.812 Zuschauer im Stadion, in München waren es am vergangenen Spieltag 60.000 gegen Hoffenheim.
Sendung: Inforadio, 25.10.2021, 18.15 Uhr