Energie Cottbus vor Nachholspiel in Jena - Trainer Wollitz ringt um den Ehrgeiz seiner Mannschaft
Das Thema Aufstieg in der Saison kann Energie Cottbus nach der 1:2-Niederlage bei Tasmania Berlin wohl endgültig abhaken. In Cottbus ist der Plan für die Rückkehr in die dritte Liga aber ohnehin etwas längerfristiger ausgelegt. Von Andreas Friebel
Die Fans diskutieren mit dem Team und der Trainer spricht Klartext: Bei Energie Cottbus brodelt es vor dem Nachholspiel in Jena (Mittwoch, 19 Uhr). Grund ist die 1:2-Niederlage am Sonntag bei Tasmania Berlin. Die hat erneut gezeigt, dass die Lausitzer die hohen Erwartungen in dieser Spielzeit nur selten erfüllen können. Doch Trainer Claus-Dieter Wollitz verfolgt notgedrungen einen etwas längerfristigen Plan.
Die 1:2-Pleite bei Tasmania Berlin war aus Sicht von Energie Cottbus ärgerlich und sicher vermeidbar. Ganz überraschend kommt sie aber nicht. Schon seit Wochen macht Trainer Claus-Dieter Wollitz darauf aufmerksam, dass der Kader klein sei. "Erst recht mit den jüngsten Ausfällen", so Wollitz. "Und die Erwartungen an das Team sind im Moment völlig überzogen." Wenn der Betreuerstab im Training aushelfen muss, weil sonst nicht genug Leute auf dem Platz stehen, ist klar, was in der Lausitz gerade nicht passt.
Altlasten erst am Saisonende weg
Doch Besserung ist aktuell kaum in Sicht. Weil der Klub noch Altlasten in Form von Verbindlichkeiten und teuren Spielerverträgen mit sich rumschleppt, wird es erst zur neuen Saison finanziell besser laufen. "Als ich vor einigen Monaten gefragt wurde, wieder nach Cottbus zu kommen, da hieß der Auftrag an mich: In zwei Jahren sollte Energie wieder in der dritten Liga spielen. Und das will ich erreichen", sagt Trainer Wollitz. "Ich habe hier immer gute Arbeit abgeliefert. Und ich glaube, dass bekomme ich wieder hin."
Das bedeutet konkret, dass im Hintergrund bereits an der Zusammenstellung des neuen Kaders gearbeitet wird. Bei zwölf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Berliner AK ist das sicher keine Überraschung. Wobei Wollitz das nicht als ein Verschenken der aktuellen Saison verstanden wissen will. "Aufgeben ist nicht mein Naturell. Mein Ehrgeiz ist unermüdlich." Die Frage ist aber, ob dieser Ehrgeiz von allen Spielern geteilt wird. "Ich versuche jeden Tag, die Mannschaft zu überzeugen, dass sie mit Cottbus aufsteigen will und Energie nicht nur als Klub sieht, um sich für den nächsten zu empfehlen."
Jena seit 13 Spielen unbesiegt
Welche seiner Akteure er damit konkret meint, will der Cottbuser Coach nicht sagen. Wenn es im kommenden Frühjahr darum geht, Verträge zu verlängern, wird das aber spätestens klar werdeb. Bis dahin bleibt jedem Einzelnen Zeit, um sich zu empfehlen. Am besten schon beim nächsten Spiel in Jena. Die Thüringer sind aktuell wohl das beste Team der Regionalliga Nordost. Seit dem Aus im DFB-Pokal wurde kein Spiel mehr verloren. Inklusive Landespokal sind das immerhin schon 13 Partien. "Sie haben eine sehr gute Mannschaft zusammen, gerade in der Offensive. Ich denke, sie haben das Zeug Erster zu werden", so Wollitz. Der aber gleich anfügt: "Trotzdem habe ich den Ehrgeiz, dass wir auch dieses Spiel gewinnen wollen."
Sendung: rbb UM6, 26.10.2021, 18 Uhr