Vor Spiel gegen Feyenoord - Gruppe um Union-Präsident Dirk Zingler in Rotterdam angegriffen

Die Delegation des 1. FC Union Berlin wurde am Vorabend des Conference-League-Spiels in Rotterdam angegriffen. Dabei wurde eine Person von der Polizei verhaftet. Der Verein ruft die mitgereisten Fans zu besonderer Vorsicht auf.
Eine Gruppe um Union-Präsident Dirk Zingler ist am Vorabend des Conference-League-Spiels des Fußball-Erstligisten in Rotterdam angegriffen worden. Das bestätigte Pressesprecher Christian Arbeit am Donnerstag gegenüber dem rbb. Zuerst hatte der "Berliner Kurier" darüber berichtet.
Tische und Stühle fliegen - eine Person festgenommen
"Wir waren mit der Delegation des Vereins, mehreren Mitarbeitern, aber auch Vertretern vom Präsidium und Aufsichtsrat, ganz in der Nähe von unserem Hotel den Abend ausklingen lassen. Eigentlich harmlos ein Bier trinken", sagte Arbeit am Donnerstagmorgen. Die Union-Delegation bestand zu einem Drittel aus Frauen und auch einigen älteren Personen. Erkennbare Fankleidung habe niemand getragen. Im Verlauf des Abends sei eine größere Gruppe auf sie zugekommen, habe sich vermummt und sei dann losgestürmt: "Da fliegt dann alles durch die Gegend, was es gibt. Da zersplittert Glas und da fliegen Stühle und Tische und so weiter. Es ist zum Glück niemandem etwas Ernsthafteres passiert."
Bis zum Eintreffen der Polizei habe es nur wenige Minuten gedauert. Dann sei der Spuk vorbei gewesen. Die Rotterdamer Polizei teilte per Twitter mit, dass eine Person festgenommen und eine Person ins Krankenhaus eingeliefert worden sei [twitter.de]. "Das war aber mehr der Schock als eine konkrete Verletzung. Am Tag danach wird man sich dessen nochmal extra bewusst, dass es auch schlimmer hätte gehen können", sagte Arbeit.
Feyenoord entschuldigt sich
Laut Arbeit wurden die Angreifer von der Polizei der Fanszene von Feyenoord zugeordnet. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei der festgenommenen Person um einen 25-jährigen Mann, der sich noch immer in Untersuchungshaft befindet. Der Fall soll nun weiter verfolgt werden. "Das ist dann schon eine unschöne Überraschung, weil wir es eben nicht erwartet haben und das auch ein bisschen das kaputt macht, was eigentlich das Schöne am europäischen Fußball ist", sagte Arbeit.
Feyenoord Rotterdam entschuldigte sich am Donnerstagvormittag für den Angriff und versprach Aufklärung. "Der Verein distanziert sich in jeder Hinsicht von den Leuten, die sich zu dieser feigen Tat herabgelassen haben", hieß es auf Twitter. Wer den Verein und die Stadt in so ein negatives Licht rücke, dürfe und könne sich nicht als Anhänger bezeichnen. "Feyenoord hofft auch , dass die Täter gefunden und für diesen schockierenden Fall von Gewalt in der Öffentlichkeit bestraft werden."
Union-Fans sollen zentralen Sammelpunkt nutzen
Die rund 2.500 mitgereisten Fans ruft der 1. FC Union Berlin zur Vorsicht auf. "Ich glaube, es ist wirklich zu empfehlen nicht in kleinen Gruppen unterwegs zu sein und schon gar nicht einzeln. Sondern lieber zusammenbleiben und tatsächlich den zentralen Sammelpunkt nutzen", sagte Arbeit. Die Union-Fans sollen sich nach ihrer Ankunft zum Sammelpunkt am alten Hafen begeben. Von dort fahren Shuttlebusse zum Stadion.
Das Spiel gegen Feyenoord Rotterdam beginnt am Donnerstagabend um 18:45 Uhr. Im rbb-Inforadio wird das Spiel als Vollreportage übertragen.
Sendung: Inforadio, 21.10.2021, 10:15 Uhr