1:2 gegen Feyenoord Rotterdam - Unglücksrabe Luthe leitet Union-Niederlage ein
Union Berlin hat auch das zweite Aufeinandertreffen mit Feyenoord Rotterdam verloren. Nach dem 1:3 im Hinspiel setzte es nun eine 1:2-Niederlage. Dabei war das Spiel lange Zeit ausgeglichen, ehe Union Torhüter Andreas Luthe ins Rutschen kam.
Am vierten Spieltag in der Gruppenphase der Conference League hat Union Berlin mit 1:2 (1:1) gegen Feyenoord Rotterdamm verloren. Die Tore vor rund 30.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion erzielten Luis Sinisterra (15. Minute) und Cyriel Dessers (72.) für Rotterdam und Christopher Trimmel (41.) für die Berliner.
In der Tabelle der Conference-League-Gruppe E liegt Union mit drei Punkten aus vier Spielen auf Rang vier. Bei zwei noch zu absolvierenden Partien ist der für die K.O.-Phase notwendige und drei Punkte entfernte zweite Platz jedoch weiterhin möglich.
Der Spielverlauf
Union kam zunächst gut in die Partie und hatte in der sechsten Minute durch Sheraldo Becker die erste Chance des Spiels. Doch der Niederländer, der nach langem Pass von Robin Knoche und anschließender Kopfballverlängerung allein auf das Tor von Feyenoord zulief, brachte den Ball nicht an Torhüter Justin Bijlow vorbei. Danach übernahmen die Gäste das Spielgeschehen und in der 15. Minute auch die Führung. Nach viel zu passivem Abwehrverhalten Unions setzte Bryan Linssen den Ball an den Pfosten, den daraus resultierenden Abpraller konnte der am schnellsten reagierende Luis Sinisterra problemlos im Tor unterbringen.
In der Folge hatte Union Schwierigkeiten, konstruktiv nach vorn zu spielen. Erst in den Minuten unmittelbar vor der Halbzeit änderte sich das Bild. Nun drängten die Gastgeber auf den Ausgleich, der in der 41. Minute auch fiel. Im Anschluss an eine Berliner Ecke konnte Feyenoord den Ball nicht entscheidend klären, so dass Union-Kapitän Christopher Trimmel mit einem traumhaften Schlenzer in den Winkel aus etwa 20 Metern zum Ausgleich treffen konnte.
Luthe rutscht verhängnisvoll weg
Die zweite Halbzeit begann weitgehend ereignislos. Erst in der 57. Minute sorgte Unions Linksverteidiger Tymoteusz Puchacz für Schnappatmung bei den eigenen Fans. Der Pole spielte auf Strafraumhöhe einen Querpass in die Füße von Feyenoord-Stürmer Linssen und hatte Glück, dass dieser am herausstürmenden Union-Torhüter Andreas Luthe scheiterte. Mit fortlaufender Spieldauer wurde das Spiel im strömenden Dauerregen von Minute zu Minute offener. Es ging hin und her, ohne jedoch, dass es wirklich klare Torchancen gab.
Und auch das 2:1 für Feyenoord durch Cyriel Dessers in der 72. Minute entsprang streng genommen keiner Torchance. Nach einem Rückpass verlor Berlins Torhüter Luthe den sicheren Stand, rutschte auf dem durchnässten Rasen weg und legte den Ball so vor die Füße von Dessers, der aus elf Metern keine Mühe hatte, zu treffen. Drei Minuten später verhinderte Luthe mit einem Klasse-Reflex auf der Linie eine weitere Großchance der Niederländer.
Union beendete Spiel zu neunt
Union Trainer Urs Fischer reagierte, brachte nach dem zuvor bereits eingewechselten Taiwo Awoniyi auch noch die Offensivkräfte Andreas Voglsammer und Cedric Teuchert. Doch statt Torchancen gab es auf Seiten von Union lediglich noch zwei Platzverweise zu beklagen.
Zunächst musste Christopher Trimmel nach dem Wegschlagen des Balls mit gelb-rot vom Platz. Zwei Minuten später sah Cedric Teuchert durch Schiedsrichter Stefanski nach einer Tätlichkeit glatt rot. Die verblieben neun Unioner versuchten dennoch mit aller Kraft, den Ausgleich zu erzielen, konnten sich aber nicht mehr entscheidend durchsetzen.
Die Kurzanalyse
Anfangs schien es, als setze Union auf das altbewährte Stilmittel der langen Bälle. Eine erste Chance durch Becker (6.) zeigte, dass dies gegen die nicht sonderlich gut postierten Innenverteidiger Feyenoords ein probates Mittel gewesen wäre. Tatsächlich versuchten sich die Berliner gegen ein hoch verteidigendes Feyenoord jedoch mit spielerischen Mitteln aus der Umklammerung zu befreien. Das gelang weite Strecke der ersten Halbzeit überhaupt nicht. Und weil auch das eigene Pressing gegen ballsichere Niederländer nicht die erhoffte Wirkung zeigte, schien Union schlicht und ergreifend unterlegen.
Das änderte sich erst, als Union kurz vor der Halbzeit und rund um einige Standardsituationen den Mannschaftsverbund kollektiv weiter nach vorn schob. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein teils wildes Spiel ohne viel Struktur, aber auch ohne hinreichende Genauigkeit im letzten Drittel. Chancen blieben Mangelware, bis Andreas Luthe den Witterungsbedingungen Tribut zollen musste. Allerdings hätte sich Union den Rückpass auf ihren Schlussmann wohl besser ebenso gespart wie so manchen Kurzpass-Versuch der ersten Halbzeit.
Das sagt das Netz
Wäre das erste Tor ein paar Minuten früher gefallen, hätte es niemand gesehen:
Luthes Fehler wird durch den Regen entschuldigt:
Was Unioner von den Platzverweisen halten:
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24, 04.11.2021, 21:45 Uhr