SC Potsdam mit starkem Saisonstart - Neuanfang geglückt

Mi 10.11.21 | 06:22 Uhr
Die Volleyballerinnen des SC Potsdam jubeln während eines Spiels. Quelle: imago images/Beautiful Sports
Bild: imago images/Beautiful Sports

Der SC Potsdam stand im Sommer vor einem Neuanfang. Trainer Hernandez musste aus vielen neuen Spielerinnen ein Volleyball-Team formen. Dass das geglückt ist, zeigt der gute Saisonstart. Der SCP könnte die starke letzte Spielzeit sogar noch toppen.

Halbfinale in der Deutschen Meisterschaft, Finaleinzug im Pokal: Die letzte Saison war für den SC Potsdam die erfolgreichste der Klubgeschichte. Im vergangenen Sommer standen der Verein und Trainer Guillermo Naranjo Hernandez trotzdem vor einem Neubeginn. Viele Spielerinnen verließen den SC, neue kamen dazu. Hernandez, der bereits seit 2018 die sportlichen Geschicke der Potsdamer Volleyballerinnen leitet, musste einen neuen Kader formen.

Das scheint ihm eindrucksvoll gelungen zu sein. Nach fünf Spielen stehen die Brandenburgerinnen ungeschlagen auf dem zweiten Platz in der Bundesliga und sitzen Tabellenführer Stuttgart, der bereits ein Spiel mehr absolviert hat, eng im Nacken. Und auch im Pokal läuft es bislang gut, erst kürzlich zog man mit einem Sieg gegen Erfurt (3:1) ins Viertelfinale ein. Bereits früh in der Saison ist Potsdam in bestechender Form. Ist für den Sportklub in dieser Spielzeit sogar noch mehr drin als in der letzten?

Gute Teamchemie in Potsdam

Dass sich ein Team vor einer neuen Saison frisch aufstellen muss, ist im Volleyball nicht ungewöhnlich. Die Herausforderung ist es vielmehr, den Erfolg aus der letzten Spielzeit auch mit neuem Personal zu bestätigen.

Eine der wenigen Akteurinnen, die auch letztes Jahr schon in Potsdam spielte, ist Kapitänin Laura Emonts. Sie glaubt, dass sich der gute Saisonstart mit der homogenen Teamchemie erklären lässt: "Wir haben jetzt viele junge, hungrige Spielerinnen. Die Mischung aus Erfahrung und dem jungen Hunger klappt ganz gut auf dem Feld", sagt Emonts, die mit ihren 30 Jahren zu den erfahrenen Spielerinnen des SCP gehört. "Wir sind wirklich eine Einheit auf dem Feld", sagt sie mit Nachdruck. Bei Rückschlägen bliebe die Mannschaft ruhig und habe beispielsweise bei Punktverlusten keine Angst, das Spiel zu verlieren.

Breiterer Kader und besseres Zuspiel

Auch Trainer Guillermo Naranjo Hernandez ist zufrieden mit seiner neuen Mannschaft und dem gelungenen Start in die Spielzeit. "Wir waren vor der Saison sehr glücklich. Alle Spielerinnen, die wir haben wollten, sind zu uns gekommen", sagt der Spanier. "Wir haben uns definitiv verbessert. Es ist vor jedem Spiel schwer für mich, eine Start-Aufstellung zu finden. Jede Spielerin könnte beginnen", beschreibt Hernandez sein Luxusproblem, über einen breiten Kader zu verfügen. "Das ist der Grund, warum ich glaube, dass wir in diesem Jahr stärker sind", sagt er bestimmend.

Auf der Platte merkt Außen- und Diagonalangreiferin Emonts die Qualitätssteigerung im Kader insbesondere im Zuspiel. "Da haben wir uns sehr stark verbessert", sagt sie. Nicht nur bei den Siegen gegen die beiden Topteams der letzten Jahre, Schwerin und Dresden, stellte Potsdam das eindrucksvoll zur Schau.

Emonts bei Meisterschafts-Frage verhalten - Hernandez ambitionierter

Auf die Frage, ob die Mannschaft wegen des stärkeren Kaders und aufgrund des guten Saisonstarts bereit sei, den nächsten Schritt zu gehen und vielleicht die Meisterschaft anzugreifen, gibt sich Emonts dennoch zurückhaltend: "Das ist immer schwer zu sagen. Wir sind ein junges Team, da gibt es immer Ups und Downs. Wir müssen in den Playoffs schauen, wie weit wir kommen."

Ihr Trainer äußert sich hingegen schon etwas ambitionierter. "Das ist natürlich eine Möglichkeit. Wir sind ein starkes Team und haben Chancen", sagt Hernandez. "Natürlich braucht man aber ein bisschen Glück. Viele andere Teams haben derzeit mit Verletzungen zu kämpfen - wir zum Glück nicht. Die anderen Mannschaften werden versuchen, sich noch zu verstärken."

Tabellenführer Stuttgart sieht Hernandez derzeit als das beste Team der Liga. Auf den MTV trifft Hernandez' Mannschaft in gut einem Monat (11.12.). In dem Spitzenspiel können die Potsdamer Volleyballerinnen dann erneut zeigen, wie weit ihre Entwicklung schon ist.

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