2:1-Sieg gegen Hoffenheim - Prömel köpft Union Richtung Europa

Union hat die Hoffenheimer Siegesserie beendet: Durch einen kämpferischen 2:1-Sieg vor 3.000 Zuschauern an der Alten Försterei klettern die Köpenicker auf Platz 4 und träumen weiter von Europa.
Union Berlin bleibt weiterhin Zuhause eine Macht, auch die zuletzt siebenmal ungeschlagenen Gäste aus Hoffenheim konnten in der Alten Försterei nichts Zählbares mitnehmen. Matchwinner beim 2:1-Sieg war erneut Unions Mittefeldspieler Grischa Prömel.
Unions Trainer Urs Fischer nahm im Vergleich zum 2:2 in Leverkusen fünf Veränderungen vor: Den nach Gladbach abgewanderten Friedrich ersetzte Neuzugang Heintz, zudem starteten Baumgartl, Öztunali, Oczipka und Voglsammer für Jaeckel, Haraguchi, Gießelmann und Behrens. Dazu stand Becker nach überstandener Corona-Infektion wieder im Kader.
Knoche und Baumgartl patzen zu Beginn
Union überließ zunächst Gästen den Ball und versuchte Hoffenheim früh anzulaufen. Was folgte war ein gegenseitiges Abtasten. Für eine kurze Schrecksekunde sorgte Andreas Luthe mit seinem Risikopass in der 4. Minute, den aber David Raum nicht nennenswert verwerten konnte. Sieben Minuten später musste Unions Torhüter bei einem Kopfball von Posch aus kurzer Distanz schon seine ganze Klasse aufbieten, um den Ball aus dem linken Eck zu kratzen.
Die Gastgeber fanden bis dato offensiv kaum ein Mittel gegen ballsichere Hoffenheimer. Zu schnell wurden die Ballgewinne wieder hergeschenkt, so dass Hoffenheim erneut anlaufen durfte. Ab der 16. Minute nahm die Partie Fahrt auf: Knoche ließ sich auf der linken Abwehrseite von Bebou locker überlaufen, der Deutsch-Togolese flankte nach innen, wo Baumgartl unbedrängt ins eigene Netz köpfte – schwach verteidigt von den Eisernen.
Union kommt schnell zurück
Umso bemerkenswerter, dass Hoffenheim nach der 1:0-Führung postwendend fast den Ausgleich herschenkte: Baumgartner wollte zu Baumann zurück köpfen, brachte dadurch Kruse ins Spiel, im weiteren Verlauf scheiterte dann Prömel aus spitzem Winkel an Baumann (17.). In der 22. Minute jubelte dann Union: Eine Oczipka-Flanke köpfte Voglsammer freistehend an die Latte, danach sprang der Ball an Baumanns Schulter und von dort in die TSG-Maschen zum 1:1.
Nach diesen beiden kuriosen Eigentoren beruhigte sich das Spiel etwas. Union lauerte auf Umschalt-Situationen, während Hoffenheim um Kontrolle bemüht war und vor allem über Bebou und seine rechte Offensiv-Seite gefährlich blieb. Dessen Hereingabe konnte Trimmel gerade noch vor Dabbur klären (32.). Hoffenheim versuchte sich Union weiter zurecht zu legen: Ein Baumgartner-Schuss wurde von Heintz gerade noch geblockt (39.). Etwas schmeichelhaft für die Eisernen ging es mit 1:1 in die Kabinen.
Becker bringt neuen Schwung für Union
Auch im zweiten Abschnitt blieb Hoffenheim zunächst das gefährlichere Team: Kramaric wurde mit einem Chip wunderbar im Strafraum bedient. Dort zögert er aber zu lange, sodass Baumgartl im letzten Moment dazwischen gehen konnte (51.). Luthe musste anschließend gegen Rutter die nächste brenzlige Situation für die Unioner entschärfen.
Erst die Einwechslung von Union-Angreifer Sheraldo Becker brachte wieder Schwung in die Aktionen der Hausherren. Eine Oczipka-Flanke hätte der Niederländer in der 72. Minute beinahe zur Führung verwertet. Zwei Minuten später war Becker erneut beteiligt, bediente im Strafraum Kruse, dessen Abschluss noch an die Latte klatschte und Prömel im Nachsetzen den Ball zur umjubelten 2:1-Führung über die Linie drückte. Hoffenheim hatte bis dato das Geschehen im Griff, doch Union schlug eiskalt zu.
In der Schlussphase verteidigt Union wacker den Vorsprung, blieb auch bei dem ein oder anderen Konter gefährlich: Haraguchi bekam nicht mehr ganz die Fußspitze frei vor Baumann dran (89.). Hoffenheim drückte, verzettelte sich aber zumeist in der engmaschigen Köpenicker Defensive. Am Ende stand ein nicht ganz unverdienter 2:1-Sieg für Union zu Buche. Dadurch klettert das Team von Trainer Urs Fischer auf Platz 5 in der Tabelle.
Die Kurzanalyse des 2:1-Heimsiegs
Union bewies gegen Hoffenheim wieder einmal, dass man nicht unbedingt die bessere Spielanlage haben muss, um den Platz als Sieger zu verlassen. Die Gäste kontrollierten bis zur Mitte der zweiten Hälfte die Partie, bis Unions Trainer Urs Fischer umstellte: Er brachte den zuletzt durch Covid-19 außer Gefecht gesetzten Sheraldo Becker ins Sturmzentrum, der ordentlich Belebung brachte. Und fortan hatte Union die gefährlicheren Szenen auf seiner Seite und erzielte unter dessen Mitwirkung auch den 2:1-Siegtreffer.
Das Ergebnis darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht alles rund lief bei den Köpenickern: Torhüter Andreas Luthe leistete sich gerade bei hohen Bällen einige Unsicherheiten, Robin Knoche wirkte auf der linken Abwehrseite manches Mal überfordert gegen die schnellen Bebou und Rutte, während sich Baumgartl beim 0:1 einen kapitalen Bock zum Eigentor leistete.
Nichtsdestotrotz schaffte es Union mit einer abermals kämpferisch aufopferungsvollen Leistung den Heimsieg einzufahren. Chapeau! Damit bleibt die Fischer-Elf zu Hause eine Macht: Nur eine Niederlage (2:5 gegen Bayern) in den letzten 26 Spielen steht mittlerweile zu Buche. Bleibt die Heimstärke in diesem Maße erhalten, klopfen die Eisernen tatsächlich bald ans Tor zur Europa League.
Das sagt das Netz:
Union feiert!
Total bekloppt!
Und über Heintz kann man nicht meckern!
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb UM6, 15.01.2022, 18 Uhr