Alba Berlin über Suspendierung russischer Teams aus Euroleague -
Nachdem am Montag die drei russischen Basketball-Teams ZSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und Unics Kasan aus der Euroleague wegen des kriegerischen Angriffs Russlands auf die Ukraine ausgeschlossen wurden, sind plötzlich drei Playoff-Plätze frei geworden. Nur acht von 18 Mannschaften erreichen in der Basketball Euroleague die finale Endrunde, das russische Trio belegte bisher die Plätze 5(Zenit St. Petersburg), 6(CSKA Moskau) und 8(Unics Kasan).
Nach der Suspendierung nehmen die Klubs neben den Platzierungen auch die Punkte mit. Das bedeutet für die Basketballer von Alba Berlin, die aktuell auf dem 14. Platz zu finden sind, dass sie von dem Ausschluss profitieren könnten.
Mögliche Playoffs momentan zweitrangig
Albas Power Forward Johannes Thiemann begrüßte den Ausschluss der russischen Teams und äußerte sich am Mittwoch vor dem Training betrübt über den Krieg in der Ukraine. "Es ist traurig, dass solche Situationen überhaupt noch möglich sind, dass es Krieg gibt und dieser auch den Sport beeinflusst."
Ob und wie der deutsche Pokalsieger in der Euroleague von der russischen Suspendierung profitieren könnte, sei zunächst zweitrangig, sagte der Nationalspieler. "Wir haben aber natürlich schon geschaut, wo wir gewonnen und verloren und was das für Auswirkungen haben könnte." Doch noch sei nichts endgültig entschieden, das weitere Prozedere ist noch nicht abschließend geklärt.
Nicht verstecken
Albas Chefcoach Israel Gonzalez bezeichnete den Krieg in der Ukraine ebenfalls als großes Problem. "Der Sport kann sich nicht davor verstecken. Aber es ist wichtig, dass wir etwas dagegen tun. Irgendetwas." So wie zum Beispiel der deutsche Nationalspieler Johannes Voigtmann, der sich wegen "der aktuellen Situation zwischen Russland und der Ukraine" mit drei weiteren Spielern von ZSKA Moskau getrennt hatte und damit gegen Regeln und Verträge verstieß.
Das beeindruckte auch Alba-Spieler Johannes Thiemann. "Man sagt immer, Sport sei nicht politisch, aber man lebt ja trotzdem in der Welt und ist nicht nur Sportler, sondern auch Mensch." Daher solle jeder etwas in seinen Möglichkeiten gegen Leid in der Welt tun. Sein Trainer Gonzalez stimmte seinem Spieler zu. "Wir haben begriffen, dass dieser Krieg ein großes Problem ist und wir nicht einfach weiter machen können, als ob nichts gewesen wäre."
Sendung: rbb 24, 03.03.2022, 18:00 Uhr