"Hat mich ziemlich überzeugt" - Giffey befürwortet neues Hertha-Stadion auf dem Olympiagelände

Hertha BSC hat eine prominente Fürsprecherin für einen Stadion-Neubau auf dem Olympiagelände: Die Regierende Bürgermeisterin Giffey äußerte sich positiv zu den Plänen. Ungelöst bleibt jedoch das Problem der dort stehenden Wohnhäuser.
Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, hat einen möglichen Stadion-Neubau von Hertha BSC auf dem Olympiagelände begrüßt. Der "B. Z." sagte die SPD-Politikerin: "Hertha hat einen Vorschlag für den Stadion-Standort gemacht, der mich ziemlich überzeugt hat. Gut angebunden, und ein Ort mit Tradition." Sie habe sich die Situation vor Ort schon selbst bei einem Rundgang angeschaut.
Anwohner bleiben die große Hürde
Über den Neubau eines Hertha-Stadions gibt es seit über fünf Jahren Unstimmigkeiten zwischen Verein, Politik und Anwohnern. Der Hauptstadtklub bevorzugt einen Bau an der Rominter Allee auf dem Olympiagelände, wo derzeit allerdings noch Wohnhäuser stehen. Für diese bräuchte es eine Lösung, sagte die Regierende. "Das kann nur im Einvernehmen mit den Anwohnern geschehen. Für sie bräuchte es ein attraktives anderes Wohnangebot. Ob es da eine Einigung geben kann, ist noch völlig offen", erklärte Giffey.
Auch FDP-Politiker Roman-Francesco Rogat zeigte sich vom Standort-Vorschlag des Vereins überzeugt. Hertha müsse jetzt in vertrauensvolle Gespräche mit den Beteiligten gehen und ein Konzept vorlegen, das allen gerecht werden würde. "Wenn diese Schritte überzeugend dargelegt wurden, sollte dem Neubau schnell der Anpfiff erteilt werden", erklärte Rogat, der Mitglied im Sportausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses ist.
Genossenschaft bleibt hart
Die Berliner Genossenschaft 1892 bleibt von den Aussagen aus der Politik unbeeindruckt. Diese ist Eigentümer des benötigten Grundstücks und teilte auf rbb-Nachfrage mit, dass sie auch weiterhin nicht bereit sei, ihre Wohnhäuser im Olympiapark aufzugeben.
Stattdessen sollen nun sogar die Pläne vorangetrieben werden, die Wohnanlage noch zu erweitern. Geplant seien zwei weitere Häuser mit insgesamt acht Wohnungen. Der Bauantrag hierfür wurde vom Bezirk und Senat allerdings bereits abgelehnt, da das Baufeld auf den geschützten Grünflächen des Olympiaparks liegen würde.
Die Genossenschaft sieht das anders und ist inzwischen juristisch gegen die Ablehnung vorgegangen. In einem Brief an Bausenator Andreas Geisel (SPD), der dem rbb vorliegt, bittet sie nun um Klärung. Man wolle wissen, warum der Senat trotz des erklärten Ziels, Wohnraum zu schaffen, den Neubau der Genossenschaftswohnungen verhindere.
Sendung: rbb24, 29.03.2022, 18 Uhr