Fünf Begegnungen in der laufenden Saison - fünf Siege für die BR Volleys. Auf dem Papier ist der Berliner Volleyball-Bundesligist der klare Favorit im Playoff-Halbfinale gegen die United Volleys Frankfurt. Das erste Spiel findet am Mittwoch, 30. März, in der Max-Schmeling-Halle statt.

Nach so vielen Duellen könnte man meinen, dass die BR Volleys den Spielplan gegen die Hessen schon im Schlaf aufsagen können, doch Coach Cedric Enard justiert ständig nach.

Schließlich spiegelten die letzten beiden Spiele gegen die Frankfurter nicht deren ganzes Potenzial wider. Als die BR Volleys im Februar bereits ihre coronabedingte Teamquarantäne hinter sich hatten, traf es die United Volleys. Nach Berlin reisten sie beispielsweise mit nur acht gesunden Feldspielern plus Libero. Im Playoff-Halbfinale sieht der Kader wieder anders aus.

Umso wichtiger ist es für die Berliner, dass bei ihnen momentan alle Spieler weitestgehend fit sind. "Jeden plagen irgendwelche Kleinigkeiten, aber zu diesem Zeitpunkt in der Saison geht das eigentlich allen Teams so", sagt Mittelblocker Nehemiah Mote im Gespräch mit dem rbb. Er selbst hatte Glück, dass sich eine Bänderverletzung Ende Februar als nicht schwerwiegend herausstellte. "Ich bin noch nicht wieder bei 100 Prozent, aber es ist gut genug, um zu spielen und etwas beizutragen." Gerade nach der Pause reize es ihn wieder loszulegen, so Mote.

"Es ist wichtig, dass wir auf seinen Erfahrungsschatz zurückgreifen können", sagt Cedric Enard. Der Mittelblocker könne den gegnerischen Zuspieler sehr gut lesen und bringe eine Kämpfernatur mit.

"Wir können gewinnen, aber mit der Einstellung gehe ich in jeden Wettbewerb", erklärt der Trainer. Er gehe immer davon aus, dass man bei null beginnen müsse. "Es ist gefährlich zu wissen, dass man jedes Spiel gewonnen hat", sagt Enard mit Blick auf Frankfurt.

Auch Nehemiah Mote warnt: "Andere Teams haben gezeigt, dass wir nicht unaufhaltbar sind. Es gibt Tage, an denen wir verlieren können." Im Pokal-Halbfinale gelang Friedrichshafen die Überraschung gegen die favorisierten Berliner. Und in der Champions League wurden der Mannschaft von Cedric Enard unter anderem ihre vielen Aufschlagfehler gegen Volleyball-Schwergewicht Itas Trentino zum Verhängnis. Ein potenzieller Mutmacher für Frankfurt.

Für den Einzug ins Finale fehlen den Berlinern noch drei Siege. Maximal geht es bis ins fünfte Spiel und damit das zehnte Aufeinandertreffen in dieser Saison. Dabei ist vor allem die mentale Stärke der Spieler gefordert. Es gilt, nicht zu überheblich werden, aber auch eine gewisse Risikobereitschaft zu zeigen. Frankfurt hat als Außenseiter wenig zu verlieren. Für den Hauptstadtklub ist der Sieg Pflicht.

Sendung: rbb24, 29.03.2022, 18 Uhr