Eisbären vor DEL-Finale gegen München - Trotz fehlender Erholung "bereit" für den alten Rivalen

Kaum ins Finale eingezogen, geht es für die Eisbären Berlin keine 24 Stunden später ins erste Finalspiel gegen München. Doch Trainer Serge Aubin will nicht in Panik verfallen und Stürmer Marcel Noebels es trotzdem genießen. Von Fabian Friedmann
Nicht einmal 24 Stunden nach der gewonnenen Halbfinal-Serie gegen Mannheim geht es für die Eisbären Berlin bereits am Freitagabend (19:30 Uhr) weiter mit dem ersten Finalspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Mit dem EHC Red Bull München kommt dann ein alter, bekannter Rivale zur ersten Partie der "Best-of-five-Serie" in die Arena am Ostbahnhof.
Aubin: "Wir sind auf München vorbereitet"
Eisbären-Trainer Serge Aubin zeigte sich nach dem Finaleinzug sehr zufrieden mit der Leistung seines Teams und erwartet eine enge Serie gegen Finalgegner München. "Es war eine harte Serie, aber wir waren darauf vorbereitet über die volle Distanz gehen zu müssen. Und wir sind darauf vorbereitet dies auch gegen München zu tun", sagte Aubin am Donnerstagabend bei Magenta TV. In Spiel drei und vier sei seine Mannschaft zu sorglos gewesen, "aber heute waren wir clever, heute waren wir stabil. Und jetzt geht es weiter für uns", sagte er nach dem 3:0-Erfolg im entscheidenden fünften Spiel gegen die Adler Mannheim.
Eisbären kritisieren enge Finaltaktung
Dass das erste Finalspiel gegen München direkt am Tag nach dem Finaleinzug stattfindet, hatte vorab für Kritik aus dem Lager der Eisbären gesorgt. Von einer "extrem unglücklichen Ansetzung" sprach Eisbären-Geschäftsführer Thomas Bothstede. Auch die Partien zwei und drei sowie vier und fünf werden an direkt aufeinander folgenden Tagen als so genannte Back-to-back-Spiele ausgetragen. Der Grund sind lange im Voraus terminierte Events in der Arena am Ostbahnhof, worüber die DEL auch frühzeitig unterrichtet worden war. Trotz eines Entgegenkommens des Finalgegners München ließ sich die Liga auf keine Verschiebung der Finalspiele ein.
Eisbären-Trainer Aubin lässt diese extreme Belastungsprobe für sein Team aber nicht in Panik verfallen: "Es ist, wie es ist. Wir spielen morgen und wir sind froh darüber. Jetzt gilt es die Batterien aufzuladen. Wir sind bereit."
Niederberger: "Ich bin stolz auf die Mannschaft"
Bereit für das Finale zeigte sich gegen Mannheim vor allem auch Goalie Mathias Niederberger. Mit starken Paraden hielt Deutschlands Nummer Eins seinen Kasten komplett sauber – sein zweiter Shutout in den Playoffs, und das in einem alles entscheidenden fünften Spiel.
Der Schlüssel für diese starke Leistung war laut Niederberger auch die mentale Stärke seines Teams: "Heute haben wir die Fehler definitiv minimiert. Wir standen kompakter ums Tor herum, haben die Zweikämpfe in unserem Drittel gewonnen. So muss man spielen, um erfolgreich zu sein. Ich bin stolz auf die Mannschaft", sagte Niederberger, ehe er in die Katakomben der Arena verschwinden musste. Denn die Vorbereitung auf den Finalgegner fand bereits direkt nach Spielschluss noch in der Kabine der Eisbären statt.
Eisbären haben etwas gut zu machen
Die Münchner sind so etwas wie der Angstgegner der Eisbären. In den bisherigen 66 Pflichtspielen setzte es 39 Niederlagen für die Berliner. Allein in den Playoff-Finalserien zwischen 2017 und 2019 behielt München dreimal die Oberhand. Es gilt also etwas gut zu machen für die Mannschaft von Serge Aubin, auf dem Weg zur Titelverteidigung. Immerhin: Die letzten beiden Partien in der DEL konnten die Eisbären mit 2:1 und 3:1 gewinnen.
Trotzdem wusste Stürmer Marcel Noebels bereits am Vorabend um die Schwere der Aufgabe ganz ohne Erholungsphase: "Man steht nicht oft in Finale, man muss den Moment genießen. Klar, ist das nicht einfach, 24 Stunden später wieder hier zu stehen, aber wenn es einfach wäre, könnte es jeder."
Sendung: rbbUM6, 29.04.2022, 18 Uhr