Sofortige Trennung - SV Babelsberg beurlaubt überraschend Trainer Jörg Buder

Fr 01.04.22 | 15:48 Uhr
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Jörg Buder während eines Spiels des SV Babelsberg. Quelle: imago images/Picture Point
Bild: imago images/Picture Point

Am Tag des Spiels gegen den FSV Union Fürstenwalde (19 Uhr) hat sich Regionalligist SV Babelsberg überraschend von seinem Trainer Jörg Buder getrennt. Wie der Verein am Freitagnachmittag bekanntgab, wird Buder mit sofortiger Wirkung beurlaubt und der im Sommer auslaufende Vertrag nicht verlängert.

Der 52-Jährige hatte den Trainerposten im letzten Sommer übernommen. In der Tabelle der Regionalliga-Nordost steht Babelsberg derzeit mit 47 Punkten auf Rang neun. Zuletzt war man im Habfinale des Brandenburger Landespokals gegen Erzrivalen Energie Cottbus ausgeschieden. Wettberwerbsübergreifend warten die Filmstädter seit sechs Spielen auf einen Sieg.

Buder "maßlos enttäuscht"

Weil Co-Trainer Lars Simon und Torwart-Trainer Marvin Gladrow derzeit krankheitsbedingt ausfallen, werden am Freitagabend der derzeit verletzte Spieler Marcus Hoffmann und der Vorstandsvorsitzende Björn Laars als Interims-Trainer auf der Bank sitzen.

Jörg Buder zeigte sich gegenüber dem "Sportbuzzer" sehr überrascht über die Entscheidung des Vereins. "Ich glaube nicht, dass ich diesen Abschied verdient habe und bin von einigen handelnden Personen im Verein maßlos enttäuscht", sagte Buder gegenüber dem Internetportal. "Ich habe vom ersten Tag an als Trainer bei Babelsberg 03 immer alles gegeben und hätte das auch, selbst wenn der Verein meinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte, bis zum Saisonende getan."

Er könne in keinster Weise nachvollziehen, warum der Verein die Entscheidung jetzt gefasst habe und könne sich nichts vorwerfen. "Mir wurde immer zugeschrieben, dass ich die Nulldrei-DNA in mir trage. Ich bin der Meinung, dass ich das auch gelebt habe und fühle mich einfach ungerecht behandelt", so Buder weiter.

Der SV Babelsberg nannte als Grund für die Trennung lediglich, dass man für die Weiterentwicklung des Kaders die Position des Cheftrainers neu besetzen wolle.

Sendung: rbb24, 01.04.22, 16 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Der Rauswurf von Buder kommt nicht nur überraschend, es lässt mich auch sprachlos und enttäuscht zurück.
    Die Worte von Buder sprechen Bände, das ist keine feine Nummer von 03. Die Saison ist durch, also welchen Sinn hat eine Trennung so kurz vorm Spiel und zu diesem Zeitpunkt der Saison??
    Es wirkt wie bei der Entlassung von Buders Vorgänger. Der hat (auch) die mangelnde Qualität des Kaders hinsichtlich der baldigen Aufstiegspläne von 03 angesprochen. So sehr ich die Jungs mag, aber für die Spitze einer sich in den letzten Jahren verstärkten Regionalliga Nordost reicht es dann doch ein gutes Stückchen nicht.
    Babelsberg hat sich sehr gut konsolidiert, aber ohne potente Investoren oder selbst finanziell ins Risiko zu gehen wird ein Aufstieg in Liga 3 nicht realistisch sein!

  2. 4.

    Kenne die Interna nicht, aber von außen wirkt das enorm stillos. Fügt sich ein in diverse fragwürdige Personalentscheidungen der jüngeren Zeit.

    Für mich hat der Klub seit der Rückholaktion von Daniel Frahn seine Glaubwürdigkeit verloren. Da hat die Gier über sämtliche Prinzipien gesiegt und man hat sich die Nummer auf unerträgliche Weise zurechtgebogen, speziell seitens Katharina Dahme. Frahn als vereinsloser Spieler war damals bei mehreren anderen Klubs im Gespräch. Dort gab es aber seitens der Anhängerschaften massive Unmutsäußerung hinsichtlich derartiger Pläne, und keiner hat sich die Verpflichtung getraut. Babelsberg hingegen machte den Move, dass man moralisch ja so dermaßen integer sei, dass man sich die Verpflichtung trotz Frahns unseliger Vorgeschichte (man höre mal Sobotzik dazu) leisten könne. Quintessenz: Man nutzt Werte als USP, aber wenn es drauf ankommt, pfeift man drauf.

    Der Trainerrauswurf ist natürlich ein anderes Ding, aber sympathisch kommt das nicht rüber.

  3. 3.

    Das ist ja anstandslos von dem Verein, der ja immer nur die „besten“ Werte in sich vereint seinen Trainer unmittelbar vor einem Spiel zu entlassen.

  4. 2.

    "Zuletzt war man im Habfinale des Brandenburger Landespokals gegen Erzrivalen Energie Cottbus ausgeschieden. " Das konnte wohl der linke Verein nicht verkraften.

  5. 1.

    Die Begründung des Vereins ist hanebüchen.
    Eher wird der Trainer den Verantwortlichen die ungeschminkte Realität „uffs Butterbrot geschmiert“ haben, was Möglichkeiten & Qualität des Kaders hergeben. Und nicht vergessen! Auch in der Regionalliga ist ohne Moos nix los. Oder meint man, daß ein Beck(BeeEffZeh,ehm 1.FCM)z.b.für nen Freundschaftskurs da angeheuert hat?

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