Dritter Derby-Sieg der Saison - Union demütigt Hertha im ausverkauften Olympiastadion mit 4:1

Drittes Derby der Saison, dritter Sieg: Der 1. FC Union hat am Samstagabend mit 4:1 (1:0) bei Hertha BSC gewonnen. Die Köpenicker können so weiter Richtung Europa schauen, für die Gastgeber wird es im Abstiegskampf immer enger.
Der 1. FC Union hat die Abstiegssorgen von Hertha BSC im Derby weiter verschärft. Am Samstagabend gewannen die Köpenicker vor 74.667 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion mit 4:1 (1:0). Genki Haraguchi brachte das Team von Urs Fischer in der ersten Hälfte per Kopf in Führung (31.), Grischa Prömel (53.), Sheraldo Becker (74.). und Sven Michel (85.) konterten den zwischenzeitlichen Ausgleich durch ein Eigentor von Timo Baumgartl (49.). Hertha bleibt durch die Niederlage auf dem direkten Abstiegsplatz 17, Union rückt an die Europa-League-Plätze heran.
Halbzeit 1: Lotka glänzt, Haraguchi trifft
Gefährlich vor das Tor kam zunächst nur der 1. FC Union. Und so wurde die Anfangsphase zur großen Show des Marcel Lotka. Der Hertha-Keeper - Ersatz für den verletzten Alexander Schwolow - lieferte gleich mehrere Paraden der Kategorie 'herausragend'. Der 20-Jährige rettete die Hausherren immer wieder, sei es gegen Sheraldo Becker aus spitzem Winkel (3.), Timo Baumgartls Kopfball nach einer Flanke von Christopher Trimmel (5.) oder einen wuchtigen Schuss aus dem Rückraum von Niko Gießelmann (12.).
Hertha - mit dem 18-jährigen Bundesliga-Debütanten Julian Eitschberger als einem von fünf Neuen in der Startelf - war in aller Regel nur Zuschauer bei Unions Chancen-Spektakel. Trotz der defensiven Grundausrichtung fehlte dem Gastgeber jegliche Stabilität. Das führte zunächst zu weiteren Top-Gelegenheiten durch Taiwo Awoniyi und Becker (17./29.) und schließlich zum überfälligen 1:0 für die Köpenicker: Genki Haraguchi traf nach einer Becker-Flanke per Kopf (31.). Verschätzt hatte sich zuvor ausgerechnet der zuvor so starke Lotka.
Danach ließ der Dauer-Druck zumindest ein bisschen nach und Hertha unternahm - nach der so offensichtlich gescheiterten Magath'schen Mauer-Taktik - erste vorsichtige Abstecher in Richtung des Gäste-Tores. Einmal wurden die Gastgeber vor der Pause sogar so richtig gefährlich: Eine Flanke von Lucas Tousart beförderte Myziane Maolida per Schienbeinvolley knapp neben das Tor (39.). Es blieb aber eine Szene mit Seltenheitswert, ehe im Anschluss Trimmel (40.) und Becker (42.) das 2:0 für Union auf Kopf beziehungsweise Fuß hatten.
Halbzeit 2: Hertha jubelt nur kurz
Aus der Kabine kam Hertha dann mit neuem Personal - Dardai ersetzte Eitschberger und Mittelstädt kam für Darida - und dem spürbaren Willen, die verkorkste erste Hälfte vergessen zu machen. Das zahlte sich unmittelbar aus: Tousart schickte auf der rechten Seite schnell und präzise auf Ishak Belfodil, der spielte im Strafraum flach nach innen und Baumgartls Klärungsversuch landete im eigenen Tor (49.).
Lange währte der blau-weiße Jubel über den Ausgleich jedoch nicht. Denn die Reaktion von Union folgte prompt. Nur vier Minuten nach dem Ausgleich flankte Gießelmann, Grischa Prömel gewann das Luftduell gegen Hertha-Verteidiger Marc-Oliver Kempf und Lotka hatte keine Chance, die erneute Führung für die Köpenicker zu verhindern (53.).
Zur Dominanz der ersten Hälfte kehrte Union aber in der Folge nicht zurück. Es war nun ein ausgeglichenes Duell, in dem auf beiden Seiten die großen Chancen fehlten. Zumindest für einen Moment. Denn dann legte Union eiskalt nach. In der 74. Minute lief der Köpenicker Angriff über Julian Ryerson, Andras Schäfer und Becker für die Gastgeber viel zu schnell und der 27-Jährige traf zum 3:1 ins lange Eck (74.). Und kurz vor Schluss sorgte Sven Michel mit dem 4:1 dafür, dass das dritte Derby der Saison für Hertha zur Demütigung wurde.
Das sagt das Netz
Schon vor dem Spiel läuft es für Hertha nicht rund.
Im Spiel rettet dann zunächst Keeper Marcel Lotka die Hausherren. Wieder und wieder. Da staunt man auch in Dortmund - und freut sich auf seinen Sommer-Neuzugang.
Doch dann legt Union los. Und die Köpenicker Fans beginnen das Olympiastadion zu lieben.
Die blau-weiße Stimmung in einem Bild.
Der Liveticker zum Nachlesen
Sendung: rbb24, 09.04.2022, 21:45 Uhr