Cottbus vor Partie in Eilenburg - "Das wird kein lockerer Spaziergang"

Fr 01.04.22 | 17:16 Uhr | Von Andreas Friebel
Claus-Dieter Wollitz
Bild: IMAGO/Steffen Beyer

Die Saison ist für Energie Cottbus gelaufen. Platz eins ist weg. Bleibt die Frage: Wie bringt man die Saison zu Ende? Mit hochgelegten Füßen jedenfalls nicht - sonst droht Ärger mit Trainer Claus-Dieter Wollitz. Von Andreas Friebel

Auch zwei Tage nach dem 2:2 gegen Tennis Borussia ist der Ärger bei Claus-Dieter Wollitz noch nicht verflogen. Sauer ist er aber nicht auf seine Mannschaft, sondern noch immer auf Schiedsrichter Matthias Lämmchen, der kurz vor Schluss einen zumindest fragwürdigen Elfmeter für die Gäste pfiff.

Die Berliner nutzten diese Chance und sorgten für den Ausgleich. "Das ganze Auftreten des Schiedsrichters war entsetzlich und zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison", kritisiert Wollitz den Unparteiischen. "Solche Dinge werde ich in Zukunft öffentlich ansprechen und darauf aufmerksam machen. So geht das nicht. Aber ich will auch klar machen, dass wir nicht bevorzugt werden wollen, sondern lediglich nicht benachteiligt."

Saison gelaufen. Und nun?

Mit der Punkteteilung am Mittwoch ist die vage Aussicht, in das Titelrennen noch eingreifen zu können, endgültig erledigt. 15 Zähler sind auf den BFC Dynamo unter normalen Umständen nicht mehr aufzuholen. Zwar stehen bis zum Ende der Saison noch neun Partien aus. 27 Punkte sind also noch zu holen. Aber so eine Serie ist für Energie Cottbus in der aktuellen Lage kaum machbar. Und deshalb stellt sich die Frage: Wie geht es nun weiter?

Trainer Wollitz hat da einen ganz klaren Standpunkt. "Wir wollen Spiele gewinnen. Das ist unser Ziel. Und mit den Erkenntnissen aus diesen Spielen bereiten wir dann alles vor, um ab 1. Juli die Wahrscheinlichkeit auf Platz eins deutlich zu erhöhen."

Der Coach steckt also mitten in den Planungen für die kommende Spielzeit. Ein Großteil der Verträge läuft im Sommer aus. Erste personelle Eckpfeiler der neuen Mannschaft sind auch schon fix (Hofmann und Borgmann). Mit weiteren Spielern stehen Gespräche an. So zum Beispiel mit Torjäger Erik Engelhardt. In dessen Fall erwartet Wollitz "eine zeitnahe Entscheidung, ob er bleibt oder geht."

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Kandidaten, die sich in den kommenden Wochen noch weiter bewähren müssen. "Ich schaue mir ganz genau an, wer weiter bereit ist zu liefern und wer nicht." Mit dieser Ansage von Wollitz ist auch klar, dass der Rest der Regionalliga nicht damit rechnen kann, dass Energie in den kommenden Wochen diese Spielzeit locker auslaufen lässt. "Wir experimentieren nicht. Wir wollen Punkte holen", gibt der Cottbuser Coach die Richtung vor.

Eilenburg kassiert im Hinspiel 0:9-Niederlage

Das gilt auch für die anstehende Partie am Sonntag in Eilenburg (Anpfiff 13 Uhr). Der Tabellensechzehnte schwebt in großer Abstiegsgefahr. Und das obwohl die Sachsen seit September zuhause nicht mehr verloren haben. "Sie haben eine klare Spielauffassung und sind gut organisiert. Ich sehe sie nicht so schlecht, wie ihr Tabellenplatz gerade ist", sagt Wollitz.

Dass die Gastgeber dennoch um den Klassenerhalt zittern müssen, liegt an ihrer eklatanten Auswärtsschwäche. Bislang wurde in der Fremde noch gar nicht gewonnen. Im Hinspiel setzte es in Cottbus gar ein donnerndes 0:9. Es war die höchste Auswärtsniederlage der Regionalligageschichte. "Das war eine einmalige Sache. Wenn wir glauben, das wird am Sonntag ein lockerer Spaziergang, dann droht uns die nächste Enttäuschung", so Wollitz. Der am Freitagvormittag in der Gegnerbesprechung noch einmal explizit darauf hingewiesen hat, Eilenburg nicht zu unterschätzen. Im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) sprach sein Gegenüber Nico Knaubel davon, dass sein Team "stabiler geworden ist" und "dass man zeigen will, dass es besser geht".

Torwartlegende Piplica im Stadion

Einen prominenten Zaungast wird es übrigens am Sonntag in Eilenburg geben. Energie- Torwartlegende Tomislav Piplica kommt als Ehrengast ins Stadion. Nach seiner Zeit in der Lausitz stand der heute 52-Jährige 2014 letztmalig als Torhüter auf dem Platz. In Eilenburg endete seine außergewöhnliche Karriere.

Sendung: Inforadio, 01.04.2022, 15:15 Uhr

Beitrag von Andreas Friebel

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