3:0 gegen Friedrichshafen - BR Volleys wenden ersten Final-Matchball ab

Die BR Volleys können weiter auf die deutsche Meisterschaft spekulieren. Das dritte Spiel der Finalserie gewannen die Berliner 3:0 gegen den VfB Friedrichshafen und traten dabei deutlich befreiter auf.
Die BR Volleys haben den ersten Final-Matchball abgewehrt und wahren sich weiter eine Chance auf die Meisterschaft. Am Samstagabend gewann der Volleyball-Bundesligist in der heimischen Max-Schmeling-Halle 3:0 gegen den VfB Friedrichshafen (25:23, 27:25, 25:17). In der Best-of-Five-Serie steht es nun 1:2. Für den Titel muss eine Mannschaft drei Siege holen.
Berlins Trainer Cedric Enard setzte wie auch schon zuvor in der Startaufstellung auf Grankin, Patch, Carle, Schott, Klein und Mote. Den Gastgebern gelang es im ersten Satz mehrere lange Ballwechsel für sich zu entscheiden und so eine 3-Punkte-Serie zum 10:7 zu starten. Mehr Abstand konnten sich die BRV aber nicht herausarbeiten, weil ihnen der Friedrichshafener Block zu schaffen machte.
Die Gäste zogen mit und sorgten für ein ausgeglichenes Spiel (17:19). Benjamin Patch legte ein Aufschlag-Ass zum Satzball hin (24:23). Friedrichshafen-Trainer Mark Lebedew nahm eine Auszeit, um den US-Amerikaner aus dem Rhythmus zu bringen, doch der wiederholte sein Ass zum Satzgewinn.
Mehr Selbstvertrauen
Die Gäste versuchten es immer wieder durch die Mitte, um das Fehlen von Jeffrey Jendryk auszunutzen. Der Mittelblocker, der sich im ersten Finalspiel verletzt hatte, stand zwar im Kader, allerdings nur pro forma als zweiter Libero, um sein Team auch von der Bank aus unterstützen zu können.
Georg Klein vertrat ihn jedoch so, dass die Berliner über weite Strecken des Satzes einen 2-Punkte-Vorsprung aufrechterhalten konnten. Und dank Patch mit 22:19. Die Gäste kämpften sich nochmal auf 23:22 ran und schafften es mehrere Satzbälle abzuwehren. Simon Hirsch blockte einen Ball von Ruben Schott direkt in dessen Gesicht (23:23). Den Satz sicherten sich aber schließlich die Volleys (27:25).
Zuschauerrekord der Saison
In der Max-Schmeling-Halle war zum ersten Mal seit langem wieder der Oberrang geöffnet, und so konnten insgesamt 5.535 Zuschauende verfolgen, wie die Berliner mit einem Lauf in den dritten Satz starteten und schnell 5:1 führten. Diesen Abstand konnten sie beibehalten (14:10) und traten deutlich gelöster auf. Die Vorentscheidung war das allerdings noch nicht, da sich Friedrichshafen versuchte mit einem 3-Punkte-Lauf wieder ranzukämpfen. Enard nahm die Auszeit und gab seinem Team die Möglichkeit sich wieder zu sammeln. Der Plan ging auf.
Ein starker Block von Grankin brachte die 20:14-Führung. Der Trainer nutzte den Vorsprung, um auch Cody Kessel und Marek Sotola mehr Spielzeit zu geben. Kessel schraubte sich für den Matchball nochmal in die Luft und holte den dritten Satz und Sieg für die Volleys (25:17).
Noch nicht fertig
"Ich glaube, dass wir heute über drei Sätze konsequent gespielt haben. Das hat uns vor allem im ersten Spiel in Berlin gefehlt", resümierte BRV-Geschäftsführer Kaweh Niroomand nach dem Spiel. Auch Mittelblocker Klein betonte die veränderte Einstellung: "Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Aber wir haben uns vor dem Spiel gesagt: 'Die werden nicht in unserer Halle Deutscher Meister. Nicht vor dieser geilen Kulisse.'" Der Gegner habe gemerkt, dass er in der Halle keine Chance habe.
Das vierte Spiel der Finalserie findet am Mittwoch, 27. April, in Friedrichshafen statt. Sollten die BR Volleys auch dort den Matchball abwehren können, findet das letzte und entscheidende Spiel um die Meisterschaft am Samstag, 30. April, in der Max-Schmeling-Halle statt. Sollte es dazu kommen, prophezeit Georg Klein ein "ausverkauftes Haus".
Sendung: rbb24, 23.04.2022, 21:45 Uhr