Ex-Bahnradsportler Maximilian Levy - "Ich habe zu viel Gewicht, das werde ich nicht los"

Mo 02.05.22 | 10:35 Uhr | Von Andreas Friebel
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Maximilian Levy beim Team-Sprint-Event bei den Olympischen Sommerspielen in Tokyo 2021 (imago images/Sven Simon)
Audio: rbb|24 Inforadio | 02.05.2022 | Andreas Friebel | Bild: imago images/Sven Simon

Maximilian Levy hat ein Jahrzehnt Radsportgeschichte geschrieben. Der Cottbuser gewann Olympische Medaillen und WM-Titel. Seit einem halben Jahr ist er Nachwuchs-Bundestrainer, der nebenbei noch für einen Triathlon trainiert. Von Andreas Friebel

Maximilian Levy gehörte zu den erfolgreichsten Bahnradsportlern der Welt. Vier Mal nahm er an Olympischen Spielen teil und wurde mehrfach Welt- und Europameister. Vor einem knappen halben Jahr beendete der Cottbuser seine Karriere und stieg vom Rad. Wobei - so wirklich abgestiegen ist er gar nicht.

Ab Mai jedes Wochenende ein Nachwuchsrennen

Es ist nicht ganz einfach, einen Interview-Termin mit Maximilian Levy zu bekommen. Sein Terminkalender ist voll. Ein knappes halbes Jahr nach seinem letzten Rennen in London ist der ehemalige Vierfach-Weltmeister inzwischen Junioren-Bundestrainer und ständig auf Achse. "Irgendwo ist die Zeit schneller vergangen, als ich gedacht hätte und ich habe Mühe, mit dem Tempo hinterherzukommen. Aber es macht Spaß und ich fühle mich wohl", sagt er.

Zunächst einmal fühlt er sich ganz wohl im Umgang mit jungen Talenten im Bahnradsport. Levy betreut gleich zwei Jahrgänge. Die U17 und die U19 des Bundes deutscher Radfahrer. "Es ist ein dankbares Alter, weil die meisten schon wissen, wo sie hinwollen und ein klares Ziel vor Augen haben. Deshalb sind sie extrem willig."

Was das im internationalen Vergleich bedeutet, ist aber noch schwer einzuschätzen. Die ersten Monate in Levys neuen Job bestanden aus Trainingseinheiten und Sichtungs-Lehrgängen. Coronabedingt gab es kaum Wettkämpfe. "Ab Mai geht es los, dass an jedem Wochenende ein Radrennen ansteht. Deshalb habe ich auch den Nominierungszeitraum für die Weltmeisterschaft in den Mai gelegt."

Levy umrundet Mallorca in elf Stunden

Jedes Wochenende ein Radrennen? - Das bringt für den dreifachen Familienvater in der Organisation seines Privatlebens weitere Herausforderungen mit sich. Aber damit nicht genug. Der Cottbuser befindet sich in seiner Abtrainierphase. Noch immer sitzt er regelmäßig auf dem Rad, um Gewicht zu verlieren. Erst kürzlich nutzte er ein Sichtungscamp auf Mallorca, um die Insel zu umrunden. Für die gut 300 Kilometer brauchte der Cottbuser knapp elf Stunden. "Grundsätzlich habe ich alles, was an Fett da war, verbrannt. Allerdings sind meine Muskeln sehr schwer, was dazu führt, dass ich zu viel Gewicht habe. Und das werde ich einfach nicht los."

Im Sommer, bei den Olympischen Spielen in Tokio, wog Levy gut 93 Kilo. Inzwischen sind es 85, aber das schon konstant seit Monaten. Gern würde er unter 80 Kilo kommen, denn der ehemalige Bahnradsportler möchte im Juni beim Ironman-Triathlon in Frankfurt am Main starten. "Das ist eine Sportart, für die man viel Ausdauer braucht. Leider habe ich viel weniger gemacht, als ich wollte. Aber ich sehe das als Spaß und für mich als kleinen Höhepunkt, aber nicht unter dem Aspekt Leistungssport."

Der Aspekt Leistungssport steht bei seinen Schützlingen umso mehr im Mittelpunkt. Levy ist guter Dinge, dass Deutschland auf der Bahn auch in Zukunft international vorn mitfährt. Und unter den vielen Talenten, die er seit einem halben Jahr betreut, auch einige dabei sind, die wie Maximilian Levy selbst den Bahnradsport über viele Jahre mitprägen können.

Sendung: rbb|24 Inforadio, 02.05.2022, 12:15 Uhr

Beitrag von Andreas Friebel

1 Kommentar

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  1. 1.

    Über 180, 85 Kilo und ein Powerpack ... ach ja ...
    Nochmal 20 sein sein .... wär schon schön :-).

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