Neuer Herausforderer für Gegenbauer - Früherer Vorsänger Kay Bernstein will Hertha-Präsident werden

Mo 02.05.22 | 15:52 Uhr
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Beim Derby von Hertha gegen Union hängt über der Ostkurve ein Banner mit dem Slogan: "Windhorst und Gegenbauer raus" (imago images/Matthias Koch)
Bild: imago images/Matthias Koch

Beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC gibt es offenbar einen ersten Herausforderer für Vereinspräsident Werner Gegenbauer. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur plant der Unternehmer und Fan Kay Bernstein seine Kandidatur für das Amt. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

Bernstein war führendes Ultra-Mitglied

Bernstein leitet eine Berliner Veranstaltungs-Agentur und war führendes Mitglied der Ultra-Gruppierung "Harlekins '98". Er ist in der Fanszene gut vernetzt und beliebt. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, war der 41-Jährige eine Zeit lang Vorsänger im Hertha-Fanblock und erhielt im Jahr 2005 ein Stadionverbot, nachdem bei einer Aktion beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg ein Fahnenschwenker verletzt wurde. Als Reaktion hatten die Harlekins damals einen Boykott gestartet und erst mithilfe des damaligen Managers Dieter Hoeneß konnte der Konflikt gelöst werden.

Bei der Mitgliederversammlung am 29. Mai will Bernstein für eine Abwahl von Präsident Gegenbauer sorgen. Dafür wird eine Dreiviertelmehrheit der anwesenden und stimmberechtigten Hertha-Mitglieder benötigt. Sollte er mit diesem Vorhaben Erfolg haben, könnte er sich zu einem späteren Zeitpunkt bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zur Wahl stellen.

Zuletzt hatte auch Lars Windhorst die Machtfrage im Verein gestellt und die Fans dazu aufgefordert, die Abwahl Gegenbauers zu beantragen. Allerdings dürfte er mit Bernstein als Kandidaten auch Schwierigkeiten haben. Die Ultra-Szene bezog zuletzt klar Opposition gegen den Investor und die fortschreitende Kommerzialisierung des Vereins.

Sendung: rbb24, 02.05.2022, 18 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Klasse Vision; lädt Investor zum echten Dialog ein; Realist; Macher; Netzwerker; Problemlöser; erfolgreicher Unternehmer; Motivator; keine Luftschlösser; Wissensteilung; Lernwille; übernimmt Verantwortung; "Ultra" engagiert...meine Stimme hat er...ein weiter so wie bisher darf es nicht geben...Mitglieder steht auf wenn ihr HERTHANER seid!

  2. 10.

    Wer wissen will, was das für Auswirkungen haben kann, wenn Ultras zu viel Einfluss im Verein haben, der solle mal nach Rostock schauen. Das wollt ihr nicht wirklich.

  3. 9.

    Ich finde die Personalie Kay Bernstein als Präsidenten von Hertha BSC sehr interessant. Durch seine Vorgeschichte als Teil einer Ultra-Gruppierung versteht er die Wünsche und Bedenken der aktiven Fanszene und kann diese stärker als bisher in den Verein einfließen lassen. Durch seine jetzige Tätigkeit als (anscheinend) erfolgreicher Unternehmer weiß er aber auch, wie ein mittelständisches Unternehmen, welches ein solcher Fußballverein nunmal ist, zu führen ist. Er könnte eine interessante Balance zwischen diesen beiden Welten (idealistische Vorstellung von traditionellen Fußballromantikern vs. das geschäftliche Führen eines Unternehmens) finden. Ich stehe dem Gedanken, ihn als Präsidenten zu haben, durchaus positiv gegenüber.

  4. 8.

    Ehemaliger Ultra, der vom Boulevard-Journalisten Andreas Lorenz unterstützt wird. Das sind schon zwei gute Gründe, das kritisch zu sehen. Aber es wird sicher noch genug naive Mitglieder geben, die Beifall klatschen. Hauptsache Gegenbauer weg (den ich übrigens auch nicht brauche).

  5. 7.

    Interessanter Gedanke und Versuch.
    Fakt ist bei Hertha muss In der Führung ausgemistet werden und warum denn nicht mit Einem von der Basis?!
    Das Argument "Ex Harlekin" sollte man mal außen vor lassen, der Mann ist mittlerweile Unternehmer und sicherlich auch in vielerlei Hinsicht gereift.
    Wer ihn persönlich kennt weiß das Bernstein ein kritischer, objektiver und sehr intelligenter Kopf ist.

  6. 6.

    Er ist ehemaliger Ultra, ehemalige Kutte und nun auf der Haupttribüne anzutreffen (s. wirhertahner.de). Bitte keine unreflektierten Aussagen raushauen.

  7. 5.

    Ehemaliger Ultra

    Hier die Visionen:
    https://wirherthaner.de/

  8. 4.

    Würde ich mir auch wünschen. Ich habe bei jedem Hertha-Spiel Angst um meinen 85jährigen Vater. Ruhe wäre schön. Letztes Wochenende hatte ich ja auf Siege unserer beiden Berliner Mannschaften gehofft. Unentschieden hat sich bei mir selten so als Niederlage angefühlt...

  9. 3.

    Oh je, immer wenn man als Herthaner denkt, es kann nur noch besser werden, dann kommen solche Nachrichten. Ich bin auch kein Fan von Herrn Gegenbauer, aber einen Harlekin als Präsidenten wäre eine Katastrophe. Es wird Zeit, dass Hertha ein anständig, kompetent und ruhig geführter Verein mit realistischer Vision wird. In Köpenick kann betrachtet werden, wie das funktioniert… ahhh, tut echt weh das als Herthaner sagen zu müssen!

  10. 2.

    Eigentlich kann es doch nur besser werden...

  11. 1.

    Ein Kandidat von der Basis!
    Hat man nicht so oft im Profifussball...
    Gegenbauer ist schon seit Jahren nicht mehr tragbar, seine Privatfehde mit Investor Windhorst belastet zusätzlich den Kampf um den Klassenerhalt.

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