Finalserie um die Deutsche Meisterschaft - Eisbären gewinnen drittes Spiel gegen München
Die Eisbären Berlin haben in der Finalserie der Deutschen Eishockey Liga gegen München im dritten Spiel mit 2:1 gewonnen. Damit führt der deutsche Meister mit 2:1 im Best-of-Five-Modus und hat am Mittwoch in München die Chance zur Titelverteidigung.
Die Eisbären Berlin haben das dritte Finalspiel gegen den EHC Red Bull München mit 2:1 (1:1, 1:0, 0:0) gewonnen und sind damit in der Endspiel-Serie mit 2:1-Siegen in Führung gegangen. Die Berliner Tore erzielten Zach Boychuck und Dominik Bokk. Wenn die Eisbären die nächste Partie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft am Mittwoch um 19:30 in München gewinnen, sind sie erneut deutscher Meister.
Sofort Feuer auf dem Eis
Nachdem der deutsche Meister in Spiel zwei der Finalserie auswärts in München mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung ausgleichen konnte, wartete nur einen Tag später gleich die nächste Aufgabe auf den Hauptstadtklub. Cheftrainer Serge Aubin hoffte vor dem Spiel auf den Heimvorteil, denn die mit rund 14.000 Besuchern ausverkaufte Arena am Ostbahnhof sollte für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. Doch davon hatten sich die Münchener im ersten Finalspiel wenig beeindruckt gezeigt und mit 4:3 gewonnen.
Im zweiten Heimspiel der Eisbären in der Finalserie zahlte sich der Heimvorteil sofort aus. Bereits nach zwölf Sekunden brach Eisbären-Stürmer Zach Boychuk durch die Münchener Reihen und knallte den Puck direkt an den Pfosten des Gäste-Kastens. Doch der Hauptrunden-Zweite konterte umgehend mit einem Gegenzug, den Eisbären-Torhüter Mathias Niederberger mit einer Blitzreaktion abwehren konnte. Der Nachschuss vom Ex-Berliner Austin Ortega sauste nur knapp vorbei. Beide Teams waren also direkt in der Partie.
Schnelle Führung, schneller Ausgleich
In der vierten Spielminute übertrieben es die Gäste etwas und Ben Street musste auf die Strafbank wegen Beinstellens. Das anschließende Powerplay konnten die Gastgeber eiskalt ausnutzen, allerdings nur unter kräftiger Mithilfe der Rivalen aus München, die es schafften, einen sicher geglaubten Puck so unglücklich nach vorne zu spielen, dass das Spielgerät beim völlig blank stehenden Zach Boychuck landete. Der Berliner zog sofort ab und verwandelte mit 137 km/h zur Führung.
Doch nur anderthalb Minuten später gelang dem EHC Red Bull München der Ausgleich. Zach Redmond konnte einen Pass direkt verwerten, weil sich Jonas Müller im Zweikampf zuvor nicht behaupten konnte und die Scheibe an die Gäste verlor.
Viele Chancen, keine Tore
Zum Ende des ersten Drittels übernahmen die Bayern immer mehr die Initiative, der deutsche Meister verstand es aber, dennoch einige Akzente vor dem Gästetor zu setzen. Zur Schlusssirene des ersten Spielabschnittes mussten die Berliner 25 Torschüsse abwehren. Eisbären-Torhüter Mathias Niederberger blieb aber souverän und reaktionsschnell ohne weiteren Gegentreffer.
Im zweiten Drittel nahm die Intensität weiter zu, sodass sowohl Red Bull München als auch die Eisbären Berlin für zwei Minuten mit einem Mann weniger weiterspielen mussten. Leonhard Pföderl ließ in der 26. Minute durch eine schnelle Bewegung seinen Gegner ins Leere rutschen, hatte dann das Auge für den im Rückraum heraneilenden Frank Hördler, der allerdings nicht zur erneuten Eisbären-Führung verwandeln konnte.
Der deutsche Meister hielt seinen Herausforderer dann immer besser fern vom eigenen Tor. In der 31. Minute hatten die Berliner jedoch Glück: Ein von Niederberger parierter Schuss holperte durch den Strafraum und eierte anschließend durch die Beine des am zweiten Pfosten lauernden Münchners Patrick Hager.
München drückt, Berlin trifft
Die Eisbären kamen anschließend immer wieder zu Halbchancen, doch der zweite Treffer wollte für die Berliner einfach nicht fallen. Dafür zeigte das Hauptstadt-Team defensive Stabilität und konnte immer im letzten Moment den Rückstand verhindern. Auf beiden Seiten sorgten immer wieder kleine Ungenauigkeiten im Pass oder Schuss dafür, dass die Zuschauer keinen weiteren Treffer bejubeln konnten.
Und so musste ein wenig der Zufall helfen: In der 39. Spielminute hielt Dominik Bokk seinen Schläger in den Schuss von Kai Wissmann und der Puck landete im Tor. Nach kurzer Videoüberprüfung gab der Schiedsrichter den Treffer und die Eisbären gingen mit einer Führung in die Drittelpause.
Sieg dank defensiver Disziplin
Das dritte Drittel startete ähnlich furios wie das erste. Eisbär Marcel Noebels zog nach 20 Sekunden seinen Schuss direkt aufs Tor, der Puck schlingerte etwas in der Luft und landete auf der Latte. Münchens Torhüter Henrik Haukeland sah wie seine Mitspieler diesem Schlagschuss nur hinterher.
Kurz darauf musste Maximilian Kastner auf die Strafbank, die Gastgeber erhielten erneut früh ein Überzahlspiel, das jedoch ohne Treffer verebbte. Der knappe Vorsprung der Berliner blieb weiterhin bestehen, da die Eisbären diesen taktisch diszipliniert verteidigten und Goalie Niederberger immer wieder zur Stelle war und die gegnerische Torgefahr meisterhaft bannte.
Getragen vom Nonstop-Applaus und Gesang der Eisbären-Fans konnten sich die Gastgeber bis zum Ende der Partie aus jeder brenzligen Situation befreien. Sämtliche Münchener Angriffsversuche, ob mit der Brechstange aus der zweiten Reihe oder mit schnellen Kombinationen, prallten an der Berliner Mauer auf dem Eis ab und so konnten die Hausherren in der Finalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft mit 2:1 in Führung gehen.
Bereits am Mittwoch haben die Eisbären um 19:30 Uhr in München die Chance, mit einem Sieg die Meisterschaft zu verteidigen.
Sendung: rbb24, 02.05.2022, 21.45 Uhr