5:0 in München - Eisbären Berlin zum neunten Mal Deutscher Meister

Die Eisbären Berlin sind erneut Deutscher Eishockey-Meister. Die Titelverteidiger setzten sich in der Finalserie mit insgesamt 3:1 Siegen gegen den EHC Red Bull München durch. Im entscheidenden Spiel überzeugte dabei einmal mehr der Torhüter.
Die Eisbären Berlin haben ihren Titel verteidigt und sind zum neunten Mal Deutscher Eishockey-Meister. Die Mannschaft von Trainer Serge Aubin gewann am Mittwochabend beim EHC Red Bull München Spiel vier der Final-Serie mit 5:0 und holte damit den entscheidenden dritten Sieg in der Best-of-Five-Serie. Die Treffer für die Berliner erzielten Matt White (9., 37. und 59. Minute), Frans Nielsen (25.) und Marcel Noebels (26.).
Traumpass von Hördler
Das Spiel hielt von Beginn an, was die bisherigen Final-Begegnungen versprochen hatten. Beide Mannschaften boten über die gesamte Spieldauer hochklassiges, technisch anspruchsvolles Eishockey mit hohem Tempo und geringer Fehlerquote.
Dabei kamen die Gastgeber durchaus besser in die Partie. Die Münchner dominierten die Anfangsphase und gingen vermeintlich auch in Führung. Doch dem Treffer wurde wegen Torhüter-Behinderung zurecht die Anerkennung verwehrt. Quasi im Gegenzug machten es die Eisbären besser. Gegen aufgerückte Münchner schickte Frank Hördler mit einem Traumpass aus dem eigenen Drittel Matt White auf die Reise, der mit viel Tempo an seinem Gegenspieler vorbeizog und den Puck sicher zur Führung unter die Torlatte setzte.
München zeigte sich zunächst keinesfalls geschockt, spielte weiter munter nach vorn, fand aber zunehmend weniger Mittel gegen aufmerksame Eisbären. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Kai Wissmann auch in der Drittel-Pause am Mikrofon von MagentaSport: "Wir arbeiten sehr hart hinten, alle fünf. Keiner verlässt die Zone, bis der Puck draußen ist." Kam doch einmal ein Angreifer durch und zum Torschuss, schien ein ums andere Mal kein Weg vorbei am erneut überragenden Eisbären-Schlussmann Mathias Niederberger.
Die Eisbären zeigen sich gnadenlos effektiv
Ein Bild, welches sich auch im zweiten Drittel fortsetzte. Weiterhin spielte sich wenig in der neutralen Zone und vieles vor den jeweiligen Toren ab. Doch während die Eisbären hinten weiterhin die Null hielten, schlugen sie vorn eiskalt zu. Und das mit einem unerbittlichen Doppelschlag. Nielsen (25.) und Noebels (26.) zeigten dabei auch ihre individuelle Klasse und Effizienz. Vor allem der Distanzkracher von Marcel Noebels zum 3:0, der punktgenau den Innenpfosten und von dort ins Tor traf, war dabei von höchster Güte. Und während Mathias Niederberger in der 35. einmal mehr einen Hochkaräter zunichte machte, fälschte Nielsen kurz vor Ende des zweiten Drittels entscheidend zum 4:0 ab. Ein Treffer, der die Münchner sichtlich geschockt zurückließ.
Zusätzlich zum kaum noch verhandenen Münchner Glauben an eine Wende, spielten es die Eisbären im Schluss-Drittel aber auch souverän. Die Gäste hatten das Geschehen im Griff, ohne zu sehr ins Risiko zu gehen. Mal wählten sie einen ruhigen Spielaufbau von hinten heraus, mal jagten sie den Puck zur Entlastung schlicht nach vorn, um sich defensiv neu zu sortieren. So wurden die letzten Minuten dieses schließlich entscheidenden Final-Spiels zu einer Art Schaulaufen für den alten und neuen Deutschen Meister, dem in der Schlussminute sogar noch ein Empty-Net-Goal gelang.
Eisbären bauen Rekordmarke aus
Durch den erneuten Titelgewinn stehen die Eisbären nunmehr bei insgesamt neun Meisterschaften in der 1994 gegründeten DEL. Damit sind die Berliner weiterhin Rekordsieger vor den Adler Mannheim mit sieben Erfolgen. Der diesjährige Erfolg in der Finalserie ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Mannschaft von Trainer Serge Aubin nach der umkämpften Halbfinal-Serie gegen Mannheim direkt am nächsten Tag in das erste Final-Spiel gehen musste. Doch nicht zuletzt die Erfahrung jeder 14 Eisbären-Profis, die bereits im vergangen Jahr die Meisterschaft nach Berlin holen konnten, sowie eine überragende Defensive um Ausnahme-Torhüter Niederberger, der in der Finalserie über 100 Minuten am Stück ohne Gegentor blieb, machten letztlich den Unterschied aus.
Sendung: rbb24, 04.05.2022, 22 Uhr