Von Conference League bis Champions League - So stehen Unions Chancen im europäischen Wettbewerb

In seiner dritten Bundesliga-Saison hat sich Union zum zweiten Mal für den europäischen Wettbewerb qualifiziert. Die Entscheidung, in welcher der drei Ligen die Köpenicker in der nächsten Saison spielen, fällt allerdings erst am letzten Spieltag. Von Jonas Bürgener
"UNVEUROPA" prangte in großen Lettern auf den T-Shirts, mit denen die Union-Spieler nach dem herausragenden Sieg in Freiburg vor der Fan-Kurve feierten. Ein kreativer Mix aus dem bekannten Schlachtruf der Eisernen ("Und niemals vergessen: Eisern Union") und Europa. Denn nach dem überzeugenden 4:1-Sieg der Mannschaft von Urs Fischer über den Champions-League-Aspiranten aus dem Breisgau hatte sich Union in seiner dritten Bundesliga-Saison zum zweiten Mal für den europäischen Wettbewerb qualifiziert.
Der Jubel bei Fans und Spielern über das erneute Erreichen des Europapokals war grenzenlos. In welchem der drei Wettbewerbe die Eisernen in der nächsten Spielzeit schlussendlich spielen, wird allerdings erst am nächsten Wochenende entschieden - und liegt am letzten Bundesliga-Spieltag nicht nur in der Hand von Union.
Champions League nur theoretisch möglich
Der Einzug in die Champions League ist dabei nur noch theoretisch möglich. Die Köpenicker liegen vor dem letzten Spiel nicht nur drei Punkte hinter den viertplatzierten Leipzigern (57 Punkte), sondern haben auch das weitaus schlechtere Torverhältnis (-30). Eine Qualifikation für die Champions League käme also einem Wunder gleich.
Weitaus wahrscheinlicher ist das Erreichen der Europa League, dem zweithöchsten Wettbewerb im europäischen Fußball. In der Bundesliga qualifizieren sich dafür der Fünft- und Sechstplatzierte. Das sind derzeit der SC Freiburg und eben Union Berlin. Mit 55 Punkten hat Freiburg die besten Karten, schielt allerdings auch noch auf Champions-League-Platz vier, muss dafür aber auf eine Leipziger Niederlage in Bielefeld hoffen.
Startgelder unterscheiden sich stark
Der 1. FC Union (54 Punkte) kann den sechsten Platz durch einen Sieg gegen Bochum festigen und hätte die Europa League sicher. Bei einer Niederlage oder einem Unentschieden müsste die Fischer-Elf nach Stuttgart schauen, wo die siebtplatzierten Kölner (52 Punkte) auf den abstiegsbedrohten VfB treffen.
Sollte der FC im Falle eines Köpenicker Punktverlusts gewinnen, würde das Team von Ex-Union-Trainer Steffen Baumgart an den Köpenickern vorbeiziehen. Union müsste sich mit der Conference League begnügen - dem Wettbewerb, in dem die Köpenicker bereits diese Saison spielten.
In jedem Fall bedeutet die erneute Teilnahme am europäischen Wettbewerb wieder eine saftige Prämie, auf die sich nicht nur Manager Oliver Ruhnert im Hinblick auf die Kaderplanung für die kommende Spielzeit freuen dürfte. Doch auch hier unterscheiden sich die drei Wettbewerbe elementar. Während in der Champions League ein Startgeld von 15,64 Millionen Euro ausgezahlt wird und ein Sieg 2,8 Millionen Euro (Remis 930.000) einbringt, sinkt das Startgeld in der Europa League drastisch auf 3,63 Millionen Euro. Für einen Sieg gibt es im zweithöchsten Wettbewerb immerhin noch 630.000 Euro (Remis 210.000).
Der Unterschied zwischen Europa League und Conference League ist zwar nicht ganz so dramatisch, doch auch hier müsste sich Union auf weniger Geld einstellen. Das Startgeld liegt bei 2,94 Millionen Euro, für einen Sieg gibt es 500.000 Euro (Remis 166.000).
Fans freuen sich auf Europa-Touren
Während Wettbewerb und Startgeld also noch nicht feststehen, gilt es hingegen als sicher, dass Union im europäischen Wettbewerb auch in der nächsten Saison wieder aufs Berliner Olympiastadion ausweichen müsste. Das Stadion An der Alten Försterei kann auch weiterhin nicht die strengen Uefa-Auflagen erfüllen.
Auch ein weiterer Punkt dürfte bereits vor dem letzten und entscheidenden Spieltag in der Fußball-Bundesliga feststehen: Egal welcher Wettbewerb es für Union am Ende in Europa wird, die Fans freuen sich schon jetzt auf unvergessliche Reisen durch den Kontinent.
Sendung: rbb24, 10.05.22, 18 Uhr