Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage - Zentralrat der Juden ehrt Tennis Borussia für Engagement

Do 19.05.22 | 12:16 Uhr
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Ein Spieler von Tennis Borussia während eines Trainings. Quelle: imago images/opokupix
Bild: imago images/opokupix

Der Zentralrat der Juden verleiht dem Berliner Fußball-Regionalligisten Tennis Borussia den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage. TeBe werde für sein "lange währendes, außergewöhnlich großes Engagement gegen Homophobie, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus" ausgezeichnet, zitierte der Verein in einer Mitteilung am Donnerstag aus der Begründung des Zentralrates. Konkreter Anlass sei der Einsatz für den Fonds Cura für Opfer rechter Gewalt.

"Treffen mit unserem Engagement auch auf Widerstände"

Zu Beginn der Saison 2021/22 wollte der Fußball-Regionalligist dem Fonds eine Werbefläche auf dem Trikot zur Verfügung stellen. Dies wurde vom Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) unter Hinweis auf die Spielordnung, unter der "Werbung für politische Gruppierungen und mit politischen Aussagen nicht genehmigt" werde, zunächst abgelehnt. Schließlich wurde diese Regelung jedoch geändert.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll am 3. Juli in Berlin verliehen werden. Auch die bundesweite Initiative "Omas gegen Rechts", die bereits 2020 ausgezeichnet wurde, soll dann geehrt werden.

"Mit unserem gesellschaftspolitischen Engagement treffen wir als Fußballverein immer wieder auch auf Widerstände. Umso besser tut es, wenn der Einsatz erfolgreich ist oder wie jetzt durch eine Institution wie den Zentralrat der Juden in Deutschland honoriert wird", sagte TeBe-Vorstandsmitglied Tobias Schulze.

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.05.22, 12:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    @molay:
    ...eine echte Alternative - und nicht nur zu den 2 Bundesligisten!

    Toll, dass TeBe durch seine Hartnäckigkeit für eine Änderung der Satzung im Verband gesorgt hat!
    Allein die damalige Aussage des Verbandes, dass aufgrund des Cura-Aufdrucks sich "gewisse Kreise" provoziert fühlen könnten, ist ein weiteter Schlag ins Gesicht aller Opfer von Gewalt - egal aus welcher Richtung diese kommt.

    Und wer jetzt plärrt, dass Politik nix im Stadion verloren hätte, lebt echt nicht in meiner Welt.

    Applaus TeBe!

  2. 2.

    Dass der Verband so reagiert hat, ist ja erstaunlich.
    Die Auszeichnung hätte Hans Rosenthal sicher gefreut.
    Herzlichen Glückwunsch!

  3. 1.

    Glückwunsch ...
    Das Verhalten und die Aussagen des NOFV am Beginn der Saison zum Thema waren - mal eben nett ausgedrückt - unterirdisch. Der Verband hat hier keine gute Figur abgegeben.
    TeBe als wohltuende Alternative zu den Berliner Bundesligisten.

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