1:2-Niederlage in Dortmund - Hertha BSC muss in die Relegation
Die Saison 2021/22 geht für Hertha BSC in die Verlängerung. Weil die Blau-Weißen in Dortmund verlieren und der VfB Stuttgart spät gegen Köln gewinnt, rutscht die Mannschaft von Felix Magath auf den Relegationsplatz.
Hertha BSC hat den Klassenerhalt am letzten Spieltag quasi in letzter Minute verpasst. Die Mannschaft von Trainer Felix Magath unterlag am Samstag mit 1:2 (1:0) in Dortmund. Gleichzeitig gewann der VfB Stuttgart durch einen Treffer in letzter Minute mit 2:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln und verdrängte Hertha auf den Relegationsplatz. Für die Berliner verlängert sich somit der Abstiegskampf.
Der Spielverlauf
Magath stellte am finalen Spieltag seine Mannschaft noch einmal ordentlich um. Maximilian Mittelstädt, Marvin Plattenhardt, Jurgen Ekkelenkamp und Ishak Belfodil nahmen die Plätze von Marton Dardai, Vladimir Darida, Kevin-Prince Boateng und Davie Selke ein.
Die Berliner legten mit ordentlich Druck los, traten deutlich offensiver auf und machten weniger Fehler als in den vergangenen Spielen. Zuletzt hatte es Dämpfer in Bielefeld (1:1) und gegen Mainz (1:2) gegeben.
Nach einer Viertelstunde brachte Dortmunds Verteidiger Dan-Axel Zagadou Belfodil im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Tobias Stieler pfiff erst wegen einer möglichen Abseitssituation ab. Nach Ansicht der Bilder des Videobeweises entschied Stieler allerdings, dass es kein Abseits gegeben hatte. Dafür Kontakt im Strafraum und Elfmeter. Belfodil verwandelte den Strafstoß zum 1:0 (18.). Dortmunds Torhüter Roman Bürki sprang zwar zur richtigen Seite, konnte den Ball in der linken Ecke aber nicht mehr erreichen.
Den Dortmundern gelang es erst nach und nach das Spiel in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Allerdings musste Hertha-Torwart Marcel Lotka in der ersten Halbzeit nur selten eingreifen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte streckte er sich dann erfolgreich nach einer Hereingabe von Zagadou, die in gefährlicher Flugbahn auf die obere rechte Ecke zuflog. Lotka wehrte den Ball ab und prallte dann im Flug mit dem Gesicht gegen den Pfosten (45.+4). Nach einer kurzen Untersuchung konnte der 20-Jährige weiter machen.
Ausgleich ebenso per Elfmeter nach Videobeweis
Auch nach der Pause ließ Magath seinen Torhüter trotz der Kopfverletzung auf dem Feld. Dafür brachte er Marco Richter für Ekkelenkamp. Bei den Gastgebern kam Jamie Byone-Gittens für Emre Can. Nun war Herthas Torhüter schnell wieder gefragt. Ein Steilpass von Julian Brandt gelangte zu Marco Reus, der die Berliner Abwehr überlief, dann aber am herausgelaufenen Lotka scheiterte und den Ball verstolperte (52.).
Die Berliner kamen erst nach einer Viertelstunde zu ihrem nächsten Offensivauftritt. Der vorher für Suat Serdar eingewechselte Darida passte zu Richter, der über die halbrechte Seite loszog. Sein Schuss aus gut 21 Metern ging deutlich am Tor vorbei.
Der BVB bekam kurz danach einen Freistoß aus guter Position zugesprochen, nachdem Darida Jude Bellingham nahe der Strafraumgrenze in die Beine gelaufen war. Guerreiros Versuch blieb in der Berliner Abwehr hängen (65.). Doch Schiedsrichter Stieler wurde wegen eines möglichen Handspiels wieder zum Videostudium gerufen - und sprach den Dortmundern einen Strafstoß zu. Die Berliner diskutierten, doch nach zwei Verwarnungen (Ascacibar bekam seine fünfte Gelbe wegen Meckerns, Plattenhardt für das Handspiel) verwandelte Erling Haaland den Elfmeter zum 1:1 (68.).
Dortmund holt sich doch noch den Sieg
Der Norweger versuchte in seinem letzten Spiel für den BVB nochmal aufzudrehen und wurde deutlich torgefährlicher. Die Berliner Abwehr war im letzten Spielabschnitt im Dauereinsatz vor dem eigenen Tor. Der erst eine Minute zuvor eingewechselte Youssoufa Moukoko traf schließlich zum 2:1 für Dortmund (84.). Ein Pass von Bellingham aus dem Mittelfeld landete beim links in den Strafraum gelaufenen Moukoko, der aus 13 Metern flach in die rechte Ecke traf.
Die Berliner zeigten in den Schlussminuten nochmal Kampfgeist, kamen aber gegen die Dortmunder nicht mehr durch. Mit den Gesängen der Dortmunder ("Zweite Liga, Hertha ist dabei") und Stille im Gästeblock wurde das Spiel schließlich abgepfiffen.
Stuttgart gewinnt gegen Köln und schickt Hertha in die Relegation
Parallel zum Spiel in Dortmund war der 1. FC Köln beim VfB Stuttgart zu Gast. Die Stuttgarter waren zunächst durch ein Tor von Sasa Kalajdzic früh in Führung gegangen. Der Stürmer traf in der 12. Minute per Kopf. Kurz zuvor hatte er erst einen Foulelfmeter vergeben. Anthony Modest traf für Köln in der zweiten Hälfte zum Ausgleich (59.). In der Nachspielzeit machte Waturu Endo für Stuttgart dann doch per Kopfballtor noch den Sieg klar (90.).
Durch den Stuttgarter Sieg und die Berliner Niederlage tauschen beide Vereine den Tabellenrang. Hertha BSC rutscht am finalen Spieltag auf den 16. Platz und muss in die Relegation. Das Hinspiel gegen den Dritten der 2. Liga findet am Donnerstag, 19. Mai, statt. Das Rückspiel findet eine Woche später am 23. Mai statt.
Das sagt das Netz
Die böse Vorahnung...
Innere Leere...
Mahnende Worte...
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb UM6, 14.05.2022, 18 Uhr