Nach Niederlage im fünften Finalspiel gegen Stuttgart - Volleyballerinnen des SC Potsdam verpassen Deutsche Meisterschaft knapp

So 08.05.22 | 21:02 Uhr | Von Jakob Lobach
Enttäuschung bei den Spelerinnen des SC Potsdam (Bild: IMAGO/Jan Huebner)
Bild: IMAGO/Jan Huebner

Keine Volleyballsensation für den SC Potsdam. Die Brandenburgerinnen haben ihr fünftes Spiel der Finalserie gegen den MTV Stuttgart mit 0:3 verloren und so den Gewinn der Deutschen Meisterschaft knapp verpasst. Von Jakob Lobach

Eine außergewöhnliche Saison des SC Potsdam bleibt ungekrönt. Am Sonntagabend verloren die Volleyballerinnen das entscheidende fünfte Spiel der Finalserie gegen MTV Stuttgart mit 0:3 und verpassten so den Gewinn der Deutschen Meisterschaft knapp. Dennoch können die Saison der Potsdamerinnen und das Auftreten in der ungemein spannenden Finalserie als großer Erfolg gewertet werden.

Schwieriger Start

Noch am Freitag hatten die Potsdamerinnen in einem wahren Volleyballkrimi in Spiel vier der Finalserie zwei Matchbälle zur Meisterschaft gehabt, diese aber vergeben. Die folgende Niederlage im Tiebreak und zwei Tage später startete die Mannschaft von Trainer Guillermo Naranjo Hernández mit Problemen in das entscheidende fünfte Finalspiel in Stuttgart. Schnell lagen die Potsdamerinnen gegen sehr gut aufgelegte Stuttgarterinnen mit 2:8 im Hintertreffen. Potsdams Anett Nemeth beendete schließlich einen 6:0-Lauf der Gastgeberinnen.

Aber auch in der Folge blieb der erste Satz fest in Stuttgarter Hand. Angeführt von der überragenden Simone Lee spielte der MTV im Angriff bärenstark und hatte auch im Block große Vorteile. Die Potsdamerinnen hingegen hatten, trotz zwischenzeitlich dreier Punkte in Serie, Probleme ins Spiel zu finden. Beim 13:23 war der Rückstand erstmals zweistellig, kurz darauf machte erneut Lee den Satzgewinn für Stuttgart perfekt.

Den zweiten Satz konnten die Brandenburgerinnen dann ausgeglichener gestalten. Potsdam leistete sich jetzt weniger Fehler im Angriff und kam dabei öfter am Stuttgarter Block vorbei. Und dennoch lief die Mannschaft von Kapitänin Laura Emonts stets einem Rückstand hinterher. Auch, weil die Gastgeberinnen angetrieben von einer ebenso vollen wie lauten Halle konstant gut spielten. So zogen die großen Favoritinnen ab dem 18:20 aus Potsdamer Sicht Stück für Stück davon und gewann auch den zweiten Abschnitt durchaus verdient mit 25:20.

Zu viele Chancen liegen gelassen

So brauchten die Potsdamerinnen fortan drei Satzgewinne in Serie, um den erwartbaren Titelgewinn der Stuttgarterinnen noch abzuwenden und die Sensation perfekt zu machen. Zumindest zum Start des dritten Abschnitts ließen die Gäste sich davon nicht beeindrucken. Im Gegenteil: Potsdam hatte nun seine bis dato beste Phase des Spiels, agierte im Angriff sauberer und zog schnell auf 8:4 davon. Anschließend ließ der Underdog Stuttgart allerdings auch schnell wieder auf 8:7 herankommen. Die Potsdamerinnen ließen offensiv insgesamt zu viele Chancen auf Punkte aus und so war der Satz beim 15:15 wieder ausgeglichen.

Eine kleine Vorentscheidung in Satz drei und somit auch im Spiel folgte, als Potsdam nach drei Stuttgarter Punkten in Serie mit 17:20 zurücklag. Insgesamt machten die Stuttgarterinnen das gesamte Spiel über deutlich weniger Fehler als in den ersten vier Partien. Potsdam hingegen gelang es nicht, an die zuletzt überragenden Leistungen anzuknüpfen. Symptomatisch war ein Stuttgarter Angriffsball, welcher der zuletzt so starken Potsdamerin Sarah van Aalen durch die Finger rutschte. Und so war es Stuttgarts Krystal Rivers vorbehalten, den zweiten Matchball der Gastgeberinnen zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft zu verwandeln.

Besonders bitter ist die deutliche 0:3-Niederlage, weil sie keinesfalls die Potsdamer Leistungen in der Saison und schon gar nicht die in der Finalserie widerspiegelt. So war bereits der Einzug in das Finale ein großer Erfolg für die Brandenburgerinnen, die sich diesen mit tollen Leistungen redlich verdient hatten. Als große Außenseiterinnen in die Finalserie gegen die scheinbar übermächtigen Stuttgarterinnen gegangen, lieferte Potsdam dann einen spektakulären Kampf. Ein Kampf, der schlussendlich aber nicht mit dem ersten Deutschen Meistertitel der Vereinsgeschichte belohnt wurde. Da dürfte auch die Standing Ovation von den Fans in Stuttgart kein großer Trost gewesen sein.

Sendung: rbb24, 08.05.2022, 21:45 Uhr

Beitrag von Jakob Lobach

Nächster Artikel