Mietvertrag in Mercedes-Benz-Arena bis 2023 - Senat unterstützt Alba Berlin bei Suche nach neuer Spielstätte

Fr 10.06.22 | 15:58 Uhr
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Die Mercedes-Benz-Arena in Berlin-Friedrichshain, aufgenommen am 06.06.2016 von der Spree aus (Quelle: imago images / Schöning).
Bild: imago stock&people

Am Freitagabend startet Alba Berlin in der Mercedes-Benz-Arena ins Finale um die deutsche Meisterschaft. Kurz zuvor sagte die Sportsenatorin: Hätte der Senat nicht vermittelt, hätte Alba schon nach April nicht mehr in der Arena spielen können.

Der Berliner Senat sucht gemeinsam mit den Klubverantwortlichen eine neue Spielstätte für den deutschen Basketballmeister Alba Berlin. Das sagte die zuständige Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Freitag im Sportausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.

Alba bestreitet seine Heimspiele bisher in der Mercedes-Benz-Arena, so auch am Freitagabend im Finale um den Titel gegen den FC Bayern. In dieser Halle kann der Klub auch in der Saison 2022/23 bleiben, entsprechende Berichte von rbb|24 hat die Senatorin am Freitag bestätigt. "Erst mal ist Alba abgesichert", sagte sie.

Spranger betont dringenden Handlungsbedarf

Laut Spranger wollte der Vermieter, die Anschutz Entertainment Group (AEG), Alba bereits zu April 2022 kündigen. Dies habe sich bereits gegen Ende der letzten Wahlperiode angedeutet. Als eine ihrer ersten Aufgaben im Amt der Senatorin sei sie "vor die Tatsache gestellt worden, zu handeln". Alba sei eine Berliner Marke, das Problem habe man sofort lösen müssen.

Der Verein sei mehrfach auf den Vermieter und Hallenbesitzer Anschutz zugegangen, so die Politikerin. Alba allein habe aber keine Einigung erreicht. "Ich bewerte das jetzt nicht", sagte Spranger. Erst die Vermittlung des Senats habe eine Lösung gebracht. In eine solche Situation wolle sie Berliner Vereine nicht noch einmal bringen. Diese sollten sich auf den Sport konzentrieren.

"Der Mietvertrag für Alba wurde um ein Jahr bis 2023 verlängert. Nichtsdestotrotz werden wir uns der Hallen-Thematik annehmen", sagte Spranger. Sie stehe mit Anschutz weiter in Kontakt, suche aber auch nach Alternativen. "Wir prüfen sowohl den Neubau als auch andere Stätten, die wir vielleicht mit anderen (Partnern) umbauen können", erklärte Spranger. Auch die Mitnutzung anderer Arenen werde geprüft. Konkrete Sportstätten nannte sie nicht, für solche Aussagen sei es noch zu früh, sagte Spranger auf Nachfrage.

Gleichwertige Alternativen fehlen

Alba Berlin spielt seit der Eröffnung im September 2008 in der Mercedes-Benz-Arena, damals noch O2-World. Für Alba wäre ein Verlust der Arena mit ihre 14.500 Plätzen problematisch. Alternative Spielstätten, die auch eine langfristige Teilnahme Albas an der hochklassigen Euroleague ermöglichen, fehlen.

Die Max-Schmeling-Halle, Alba frühere Heimat, ist durch die Füchse Berlin und die BR Volleys sowie Konzerte bereits gut ausgelastet. Das Velodrom ließe sich prinzipiell zwar auch für Basketballspiele umbauen, böte aber im Vergleich zu einer richtigen Ballsporthalle deutlich weniger Atmosphäre.

Für den Hallenbesitzer Anschutz hingegen gibt es laut Aussagen eines Sprechers lukrativere Veranstaltungen als Basketballspiele, vor allem Konzerte. Auch der deutsche Eishockey-Meister Eisbären Berlin, ebenfalls Ankermieter der Arena und im Besitz des US-Unterhaltungskonzerns, bringt mehr Zuschauer und somit mehr Rendite.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.06.2022, 15 Uhr

2 Kommentare

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  1. 1.

    Mein Vorschlag Umbau der Flughafen Zempelhof Eingangshalle , Verkauf oder Pachtvertrag für 100 Jahre ohne Kündigungsmöglichkeit und jährlich grantierter Mietsteigerung von 15 Prozent

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