73:67 in Ludwigsburg - Alba Berlin zieht mit 17. Sieg in Serie ins Playoff-Finale ein

Alba steht im Finale um die deutsche Meisterschaft. In Ludwigsburg gewannen die Berliner mit 73:67. Lange hielten sie vor allem zahlreiche Offensiv-Rebounds in der Partie - im dritten Viertel fanden sie dann auch ihren spielerischen Rhythmus.
Alba Berlin marschiert weiter in Richtung Titelverteidigung: Die Berliner zogen am Freitagabend in Ludwigsburg mit dem 17. Sieg in Folge ins Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft ein. Am Ende setzten sie sich mit 73:67 (37:35) in der ausverkauften MHP Arena durch und entschieden die Best-of-five-Serie mit 3:0 für sich. In einem hart umkämpften Spiel brachte ein spielstarker Zwischenspurt im dritten Viertel die Entscheidung zugunsten des Hauptstadt-Klubs, der in der Endspiel-Serie auf München oder Bonn trifft.
Defensiv geprägtes Spiel
Das Vorhaben von Ludwigsburg war klar: Mit ihren Zuschauern im Rücken wollten die Baden-Württemberger die Serie noch einmal spannend machen. 14 Siege hatten sie in eigener Halle in 17 Hauptrunden-Duellen geholt - der zweitbeste Wert aller Teams. Und sie begannen sehr konzentriert: Während den Berlinern die ersten Offensivaktionen misslangen, punktete Ludwigsburg und führte schnell mit 5:0, ehe Ben Lammers die ersten Punkte für Alba erzielte.
Danach kämpften die Berliner sich in die Partie. Beim Stand von 8:7 lagen sie erstmals vorne. Nun wechselte die Führung ständig. Immer wenn die Gastgeber leicht davonzogen, konterte das Team von Trainer Israel Gonzalez. So auch in der Schlussphase des ersten Viertels: Erst verkürzte Jonas Mattisseck mit dem ersten erfolgreichen Dreier des Spiels auf 13:15, am Ende eines defensiv geprägten Auftaktdurchgangs führte Alba dann mit 16:15.
Alba kommt nicht ins Rollen
Im zweiten Viertel war das Bild zunächst das Gleiche: Die Intensität war hoch, der offensive Rhythmus fehlte. Daran änderte auch nichts, dass nach früher Pause zum Start Luke Sikma für Alba zurück aufs Parkett kam. Das rucklige Spiel war ein Erfolg für die Ludwigsburger. Denn sie bremsten so die Berliner Offensiv-Maschine - mit mehr als 100 Punkten im Schnitt in den Playoffs einsame Spitze - erfolgreich aus. Es wurde viel Basketball gekämpft, wenig gespielt.
Alba fehlte der Flow in den Kombinationen und im Abschluss. Die Berliner trafen in der ersten Hälfte nur 35 Prozent der Würfe aus dem Feld und machten auch deshalb - für ihre Verhältnisse - eher maue 35 Punkte. Zwei mehr waren es für Ludwigsburg (35:37). In der Einzelbetrachtung konnten die Gastgeber mit dem 22:19 im zweiten Viertel zum ersten Mal in der Halbfinal-Serie einen Durchgang für sich entscheiden.
10:0-Lauf zur Wende
Nach der Pause stotterte der Alba-Motor zunächst weiter. Lediglich in einer Disziplin konnten die Berliner glänzen: Unter dem gegnerischen Korb sammelten sie einen Offensiv-Rebound nach dem anderen und erarbeiteten sich so trotz vieler Fehlwürfe immer neue Chancen. Dennoch schien Ludwigsburg nun ein wenig davonzuziehen. Der Konter von Alba folgte aber - und dieses Mal saß er so richtig: Mit einem 10:0-Lauf legten sie vier Punkte zwischen sich und die Hausherren (45:41).
Es waren die entscheidenden Minuten dieses dritten Halbfinal-Spiels. Denn nun kehrte bei den Gästen aus der Hauptstadt die Spielfreude zurück, vor der der ganzen Liga die Beine schlottern. Sie spielten nun ihren zielgenauen Hochtempo-Basketball, die Dreier fielen plötzlich - und Ludwigsburg konnte allzu oft nur noch hinterherschauen. Mit 25:12 ging das dritte Viertel so an die Berliner und sie gingen mit einer Elf-Punkte-Führung in den Schlussabschnitt (60:49).
Alba wackelt noch einmal kurz
Ludwigsburg versuchte, sich in den letzten zehn Minuten noch einmal heranzukämpfen. Und tatsächlich wurde es noch einmal spannend. Die Gastgeber kamen näher - auch weil sie nun ausnahmsweise einmal aus der Distanz trafen (69:65). Es wurde hitzig in der ausverkauften MHP Arena in Ludwigsburg und blieb nun eng. Eine Minute vor Schluss hatte der knappe Vier-Punkte-Vorsprung weiterhin Bestand. Doch erneut vergab Ludwigsburg mehrere - teils wilde - Würfe und so jubelte am Ende Alba Berlin über den Finaleinzug.
Die Serie startet Alba am Freitag, dem 10. Juni, um 20:30 Uhr mit einem Heimspiel. Spiel 2 findet am 14. Juni auswärts statt, Spiel 3 am 17.6. um 19 Uhr wieder zuhause. Ein mögliches viertes Spiel in der Best-of-Five-Serie wurde noch nicht terminiert, ein mögliches entscheidendes fünftes fände am Mittwoch, dem 22. Juni in Berlin statt. Wer zuerst drei Siege hat, ist deutscher Meister.
Sendung: rbb24, 03.06.2022, 21:45 Uhr