Trotz Platz vier und Pokalfinale - Trainer Sofian Chahed und Turbine Potsdam gehen getrennte Wege

Fr 03.06.22 | 19:29 Uhr
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Sofian Chahed verlässt Turbine Potsdam. / imago images/foro2press
Bild: imago images/foro2press

Überraschung bei Turbine Potsdam: Der Vierte der Fußball-Bundesliga der Frauen hat sich mit Trainer Sofian Chahed einvernehmlich auf eine Trennung verständigt. Das teilte der Klub am Freitag mit. Der 39-Jährige hatte die Brandenburgerinnen zwei Jahre lang gecoacht.

Erst zum Jahreswechsel hatte der ehemalige Bundesliga-Profi von Hertha BSC und Hannover 96 seinen Vertrag in Potsdam bis 2025 verlängert. Wie der Verein mitteilte, hätten sich Trainer und Vereinsführung nun nach ausführlichen Gesprächen auf eine Beendigung der Zusammenarbeit verständigt. Weitere Details zu den Gründen für die Trennung wurden nicht bekannt.

Jeweils auf Platz vier und im Pokalfinale

"Danke für das Vertrauen und die gemeinsamen erfolgreichen zwei Jahre. Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft weiterhin viel Erfolg und Glück auf und neben dem Platz!", wird Chahed in der Vereinsmitteilung zitiert.

In den zwei Spielzeiten mit Chahed an der Seitenlinie wurde das Team zweimal Vierter in der Meisterschaft und erreichte in dieser Saison das DFB-Pokalfinale, in dem Turbine 0:4 gegen Double-Sieger Wolfsburg verlor.

Sendung: rbb24, 03.06.2022, 21:45 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Luftballon oder nicht (ich war im letzten Jahr bei der MV noch nicht dabei) – dass die Vereinsführung erstens ein Problem hat, ihre Posten an jüngere Menschen abzugeben und zweitens nicht in der Lage ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen, wäre für mich Grund genug gewesen, Tabea Kemme meine Stimme zu geben. Und alleine das, was medial bekannt wurde – im Hintergrund dürfte das noch viel schlimmer gewesen sein –, lässt mich ihren Entschluss, den Verein zu verlassen, sehr gut nachvollziehen. Inzwischen häufen sich die Abgänge guter Leute bei Turbine. Wenn man diejenigen der Spielerinnen, die in den letzten Jahren ihre Karriere bei anderen Vereinen fortführen wollten, noch verstehen kann, frage ich mich, welchen Anteil der Verein daran hat, dass Leute wie Kemme, Rudolph, Chahed nicht gehalten werden und andere Ex-Turbinen wie Hingst, Mittag und Co. nicht geholt werden können. Ist es vielleicht die graue Eminenz Schröder im Hintergrund? Ist es der allgemeine Unwille, sich zu modernisieren?

  2. 5.

    Kemme's Konzept war eher ein Luftballon, der drei Tage nach ihrer Niederlage platzte, denn sie trat leider schmollend aus. Sie ist zwar trotz medialer Reichweite noch nicht Präsidentin von "Play Mobil" geworden, aber sie hat wohl in Berlin-Wannsee mit frischen Segeln einen eigenen Verein gegründet für Unerfahrene.

  3. 4.

    Traurig zu sehen, wie ein einstmals so erfolgreicher Verein demontiert wird. Die alten Männer sollen und können es nicht richten, nachdem eine knappe Mehrheit bei der "Vorstandswahl" frischen Wind und neue Konzepte um Tabea Kemme verhindert hat.

  4. 3.

    Überraschend, aber konsequent.
    Der Weg ist das Ziel. Sofian Chahed hat als Sportlehrer alles geliefert und das weiß jeder.

    Der Verein lebt, fast unbemerkt vom Jubeljournalismus - aber er lebt.
    Seine 2. Mannschaft hat in einer starken Saison in der Regionalliga sein erstes Spiel der 2. Frauen-Bundesliga Aufstiegsrelegation. am 12. Juni in Hamburg beim HSV. Es gibt viele Wege.

    Das sei den Spöttern auf den billigen Plätzen ins Stammbuch geschrieben.
    Herzlichen Dank Sofian Chahed für deine exzellente Arbeit in Potsdam.

  5. 2.

    Überraschend, zumal selbst in der MV vor drei Wochen kein Wort in diese Richtung fiel. Gemessen am – durch die finanzielle Lage des Vereins beschränkten – Saisonergebnis kann ich mir nicht vorstellen, dass die Vereinsführung die Trennung forciert hat. Zwar hat Chahed m. E. nicht immer die richtige fußballerische Einstellung gehabt, aber dass er ein grundsolider Trainer ist, dürfte kaum infragegestellt werden. Daher gehe ich davon aus, dass er selbst – wie auch schon zuletzt angedeutet – nicht glücklich ist, bei diesen Bedingungen zu arbeiten. Inwiefern der Verein genug tut, um diese zu verbessern, ist dabei eine andere – offene – Frage.

    Ich für meinen Teil hoffe, dass man zumindest für einen Punkt jetzt eine neue Chance hat – nämlich, endlich mal eine Trainerin einzustellen. Ariane Hingst, die ja als Co in Wolfsburg sehr erfolgreich war und Turbine als Verein gut kennt, fiele mir da ein, sie ist allerdings gerade erst 2021 zum DFB gewechselt.

  6. 1.

    Schaaaaade.

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