1:0 gegen Nottingham Forest - Union siegt bei Wiedersehen mit Taiwo Awoniyi

Sa 23.07.22 | 19:22 Uhr | Von Ilja Behnisch
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Der Ex-Unioner Taiwo Awoniyi (jetzt Nottingham) beim Testspiel gegen Union (imago images/Juergen Engler)
Audio: rbb24 Inforadio | 23.07.2022 | Guido Ringel | Bild: imago images/Juergen Engler

Union Berlin hat sein letztes Testspiel vor dem Auftakt in die neue Saison gewonnen. Beim emotionalen Wiedersehen mit Ex-Unioner Taiwo Awoniyi gelang noch nicht alles. Dennoch zeigte die Mannschaft eine Leistung, die Mut macht.

Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin hat im letzten Testspiel vor dem Saisonauftakt im DFB-Pokal mit 1:0 (1:0) gegen den englischen Erstligisten Nottingham Forest gewonnen. Das Tor des Tages erzielte Neuzugang Jordan Siebatcheu in der 36. Minute.

Dass es ausgerechnet Sturmspitze Siebatcheu war, der das Spiel für die Berliner entschied, passte in den Rahmen des Spiels. Schließlich war das Duell gegen den Premier League-Aufsteiger nicht nur ein Härtetest zum Ende der Saison-Vorbereitung, sondern auch eine Art Abschiedsspiel für den Ex-Unioner und Siebatcheu-Vorgänger Taiwo Awoniyi.

Spielkontrolle gegen kaufkräftigen Aufsteiger

Der Nigerianer, der für über 20 Millionen Euro nach Nottingham wechselte, wurde dann auch sowohl vor Anpfiff als auch nach seiner Auswechslung in der 70. Minute frenetisch gefeiert von den Union-Anhängern.

Es waren die atmosphärischen Höhepunkte unter ansonsten eher unspektakuläre Fußballkost. In der Alten Försterei, die bis auf den Gästeblock vollauf gefüllt war, hatten die Gastgeber das Spiel dabei von Beginn an unter Kontrolle. Nottingham, das bisher insgesamt 80 Millionen Euro für Neuzugänge investierte und damit mehr als etwa Real Madrid oder Paris St. Germain, konzentrierte sich vor allem auf die Defensive und dabei insbesondere darauf, das Zentrum geschlossen zu halten. Dementsprechend versuchte es Union immer wieder über die Außen und hierbei insbesondere über die starke rechte Seite mit Christopher Trimmel und Sheraldo Becker.

Führung aus vier Metern

Die erste Chance des Spiels jedoch bot sich im Nachgang einer Ecke und bereits in der fünften Minute. Doch Niko Gießelmann köpfte eine Flanke von Dominique Heintz neben das Tor. Nottingham hatte offensiv wenig entgegen zu setzen, einzig ein Distanzschuss von Linksverteidiger Harry Toffolo (16. Minute) brachte Gefahr und klatschte an den Außenpfosten.

Zwanzig Minuten später fiel, etwas aus dem Nichts, die Führung für Union. Nach schönem Antritt von Sheraldo Becker über die rechte Seite blieb dessen erster Versuch einer Hereingabe noch hängen, ehe der zweite Versuch den mitgelaufenen Siebatcheu fand, der sich vor seinen Gegenspieler setzen konnte und anschließend aus vier Metern wenig Mühe hatte, den Ball über die Torlinie zu bringen.

Wechsel brechen den Spielfluss

Sein Vorgänger im Union-Sturm hingegen blieb blass, einzig in der 40. Minute bot sich Awoniyi nach direktem Spiel eine Halb-Chance nach Direktabnahme, die jedoch deutlich neben den Pfosten rollte. Im Gegenzug hatte in der 43. Minute erneut Siebatcheu, der nach dem Führungstor deutlich präsenter wirkte, eine gute Tormöglichkeit. Sein Kopfball nach Flanke von Rani Khedira ging jedoch knapp neben den rechten Pfosten.

An der Spielkontrolle, die Union ausübte, änderte sich auch nach der Halbzeitpause nichts. Und wieder war es in der 60. Minute Siebatcheu, der einem Torerfolg am nächsten kam. Nach eine Gießelmann-Flanke und einem Torwart-Fehler von Nottinghams Schlussmann Dean Henderson, der den Ball nur vor die Füße des Unioners klären konnte, setzte der US-Amerikaner seinen Abschluss jedoch zu hoch an und verfehlte somit das Tor.

Kurz darauf wechselte Union-Trainer Urs Fischer die halbe Mannschaft aus, was auch dem Spielfluss anzumerken war. Die Präzision fehlte nun zusehends, auch wenn die eingewechselten Spieler, allen voran Kevin Behrens, ordentlich Einsatz zeigten. Doch auch Behrens verpasste nach schöner Vorarbeit von Jamie Leweling das 2:0 und setzte den Ball knapp neben den Pfosten (67.).

Ungefährdeter Arbeitssieg

So blieb es bei einem ungefährdeten Arbeitssieg für die Köpenicker, die defensiv einen äußerst stabilen Eindruck machten und offensiv nicht glänzten, allerdings durchaus solide agierten.

Union startet am 1. August mit dem Pokal-Erstrundenspiel beim Chemnitzer FC in die Pflichtspielsaison.

Aufstellung Union: Rönnow - Trimmel (61. Leweling), Jäckel (46. Doekhi), Knoche (82. Kemlein), Heintz (46. Diogo Leite), Gießelmann - Khedira (61. Ryerson), Haraguchi (61. Schäfer), Haberer (61. Haberer) - Becker (61. Seguin), Siebatcheu (61. Behrens)

Sendung: rbb24, 23.07.2022, 22 Uhr

Beitrag von Ilja Behnisch

9 Kommentare

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  1. 9.

    Das war ein absoluter Grottenkick.
    Wenn man vorher das Spiel der 3. Liga SGD gegen 1860 gesehen hat hätte man denken können dass es sich um verschiedene Sportarten handeln könnte.
    Da darf man gespannt sein ob sich da gegen den CFC noch was tut. Die werden auf jeden Fall kämpfen.

  2. 8.

    Naja was soll man denn zu ihrem Kommentar sagen?
    "Klatsche" scheint in ihrem Wortschatz eine große Bedeutung zu haben und dem habe ich nichts hinzuzufügen.

  3. 7.

    Also entgegen meiner Gewohnheit habe ich mir, weil ich englischen Fußball mag, einmal die erste Halbzeit angetan.
    Mir ist bei ihrem Kommentar nicht ganz klar was sie da gesehen haben wollen. Nachdem ich mir vorher das Spiel SGD gegen die 60iger angeschaut habe war das Spiel??? in der AF nur ein absoluter Grottenkick. Der Kommentator bei Sport1 nannte es "ein sehr übersichtliches Spiel" und da unser Bundeswirtschaftsminister ja zum Energie sparen aufgerufen hat, bin ich seinem Wunsch gern zur Halbzeit gefolgt und habe mir den Strom gespart.

    Und dem Artikel von RBB24 zufolge war dann die 2. HZ noch schlechter??

    Zum Glück gabs dann am Abend wieder richtigen Fußball mit Pepp und Temperament.

  4. 6.

    Zum Glück weit genug weg, so dass es nicht wieder Gewaltausbrüche gab.

  5. 5.

    Obwohl man noch eine ganze Menge besser machen kann, hab ich ein richtig ordentliches Spiel gesehen. Von Spiel zu Spiel wurde es besser und gestern war schon deutlich die typische Fischertaktik zu sehen, und gut umgesetzt. Und der Schlüssel dazu ist wieder mal Herr Ruhnert, der mit den Neuverpflichtungen sehr früh fertig war und so Herrn Fischer genug Zeit gibt, alle zu integrieren. Bin gespannt, wie viele Spiele UNION noch über hat, nachdem wir 40 Punkte erreicht haben. EISERN

  6. 4.

    Sie sind bestimmt auch so ein Unioner, der sich üüüüberhaupt nicht für die Hertha interessiert, oder? ;)

  7. 3.

    Warum macht man sie denn dann?
    Aus lange Weile? Zum Geld verbrennen? Die Welt zu sehen, oder, wie im Falle von Hertha, in einem Trainingscamp, indem mal Real Madrid trainierte, an einem Spülstein zu lecken?
    Nein, um den Standort zu bestimmen, um Spielerfahrungen zu sammeln, Taktiken auszuprobieren, die Mannschaft auf einander einzustellen, ...
    Bei Union scheint es zu klappen, beim BCC ist noch sehr, sehr viel Luft bis zum Versuch, mal wieder eine Religation zu überstehen oder endlich abzusteigen.

  8. 1.

    Nottingham Forest?
    War das nicht der Verein, der dem BCC eine schallende Klatsche gab?
    Nun ist die Berliner Fußballehre wieder hergestellt.

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