Franziska van Almsick ist gerade 14 Jahre alt, als sie bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona als Schwimmerin fürs wiedervereinigte Deutschland an den Start geht.

"Franzi", wie sie von den meisten Reportern genannt wird, gelingt in Barcelona direkt der Durchbruch. Ihre erste Medaille gewinnt sie am 26. Juli im Finale über 200m Freistil, wo sie den zweiten Platz hinter der US-Amerikanerin Nicole Haislett belegt. Ebenfalls Silber holt sie mit der 4×100m-Lagen-Staffel, außerdem Bronze über die 4×100m-Freistil-Staffel.

1993 stellt van Almsick drei Weltrekorde auf, wird zur Weltsportlerin des Jahres gewählt - avanciert endgültig zum Superstar. Auf einem Pressetermin in Monte Carlo tritt sie als Botschafterin für die Berliner Bewerbung um die Olympischen Spiele 2000 auf. Neben ihr: der damalige Regierende Bürgermeister, Eberhard Diepgen (r.), sowie der Vorstandsvorsitzende der Daimler Benz AG, Ezard Reuter.

In Rom schwimmt sie zum vorläufigen Höhepunkt ihrer jungen Karriere, das Zustandekommen ist kurios: In ihrer Paradedisziplin, den 200m-Freistil, ist sie aufgrund eines taktischen Fehlers im Vorlauf bereits ausgeschieden, eigentlich. Teamkollegin Dagmar Hase (r.) verzichtet daraufhin zugunsten van Almsicks auf den eigenen Start im Finale. Dort holt die Berlinerin den Weltmeistertitel und stellt den neuen Weltrekord auf. Erst acht Jahre später wird dieser gebrochen - von ihr selbst.

Franziska van Almsick bei der Siegerehung in Rom.

In Atlanta geht sie 1996 als große Favoritin über die 200m-Freistil an den Start, allerdings ist die Costa Ricanerin Claudia Poll schneller. Bronze holt Dagmar Hase (r.).

Bei ihren vier Olympia-Teilnahmen sammelt Franziska van Almsick insgesamt zehn Medaillen, etwa Bronze mit der deutschen 4x200m-Freistil-Staffel in Sydney (2000). Eine olympische Goldmedaille ist ihr allerdings nie vergönnt.

Bei den Schwimmeuropameisterschaften 2002 in ihrer Heimat Berlin sorgt van Almsick erneut für eine Sensation, indem sie fünf Goldmedaillen gewinnt und dabei über die 200m-Freistil ihren eigenen Weltrekord von 1994 verbessert, auf 01:56,64 min.

2004 bilden die Olympischen Spielen von Athen ihren letzten großen sportlichen Auftritt. Mit der Staffel gewinnt sie dort zweimal Bronze.

Ihr Partner damals: Handballstar Stefan Kretzschmar, den sie nach dessen kanapp verlorenem Finale gegen Kroatien tröstet.

Nach den Spielen von Athen beendete sie ihre Karriere als aktive Sportlerin.

Auch nach ihrer Karriere ist sie immer wieder als TV-Expertin gefragt, wie bei den Deutschen Meisterschaften 2014.

Van Almsick ist Botschafterin für verschiedene Charity-Organsisation und gern gesehener Gast auf in TV-Runden und Galas, wie hier auf der Benefizgala der Deutschen Sporthilfe (2022), deren stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende sie ist.

Den Grundstein für ihre Weltkarriere hatte sie 1992 gelegt - mit ihren Erfolgen bei den Olympischen Spielen in Barcelona.