4. Spieltag | Regionalliga Nordost - BFC Dynamo patzt, BAK weiter an der Spitze, Dramatik bei TeBe

Fr 26.08.22 | 21:38 Uhr | Von Fabian Friedmann
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Spielszene aus der Partie Tennis Borussia gegen Hertha BSC II. (Bild: imago/Matthias Koch)
Video: rbb24 | 27.08.2022 | Torsten Michels | Bild: imago/Matthias Koch

In der Regionalliga Nordost führt der Berliner AK nach dem 1:0 in Erfurt weiter souverän die Liga an. Der BFC Dynamo und Tennis Borussia hingegen hadern mit ihren Ergebnissen. TeBe verspielte gar einen Sieg.

Kellerkind Tennis Borussia Berlin hat gegen Herthas U23 den ersten Punktgewinn der Saison eingefahren. Dabei war beim 3:3 sogar der Sieg drin, doch Herthas Ensar Aksakal hatte per Fallrückzieher das letzte Wort. An der Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga Nordost bleibt unterdessen der Berliner AK nach dem 1:0-Auswärtserfolg bei Rot-Weiß Erfurt - und das weiterhin ohne Gegentor. Eine bittere Heimniederlage musste dagegen der BFC Dynamo gegen Carl Zeiss Jena hinnehmen. Dabei gab es beim 0:2 auf und neben dem Rasen unschöne Szenen.

Platzsturm bei Dynamos bitterer Heimpleite gegen Jena

Das Duell der beiden ostdeutschen Traditionsvereine startete mit 15-minütiger Verspätung, weil die Gäste aus Jena auf ihrer Anfahrt lange Zeit im Stau standen und dadurch verspätet in Berlin-Hohenschönhausen ankamen. Dennoch entwickelte sich vom Anstoß weg eine intensive Partie auf einem trotz des Regens guten Geläuf. Zuletzt war ein neuer Rasen im Sportforum verlegt worden.

Jena agierte aus einer starken Defensive heraus und versuchte über schnelle Konter zum Erfolg zu kommen. Ein Kopfball von Stürmer Jan Dahlke ging nur knapp am BFC-Kasten vorbei (11.). Der BFC kam seinerseits in der Anfangsphase überhaupt nicht zum Zuge. Es spielten nur die Gäste. Und das Team von Trainer Andreas Patz ging folgerichtig in Führung: Abwehrspieler René Lange köpfte in der 24. Minute nach einer weiteren Ecke unbedrängt ins kurze Eck.

Der Rückstand war offenbar so etwas wie ein Wachmacher für die Gastgeber, die ihrerseits nun zielstrebiger agierten. Alexander Siebecks Schuss aus der zweiten Reihe in der 28. Minute und ein anschließender Kopfball von Dominic Duncan waren erste Lebenszeichen von Dynamos Offensive. Jena konnte nun kaum noch für Entlastung sorgen. Ein Kopfball von BFC-Stürmer Christian Beck klatschte ans Außennetz (34.). Im Anschluss wurde das Spiel ruppiger. Dynamos Kapitän Niklas Brandt sah in der 42. Minute nach einem groben Foulspiel zurecht die Rote Karte.

Während der Halbzeitpause kam es dann zu einigen unschönen Szenen auf den Rängen. Jenaer und Berliner "Fans" kletterten über die Stadionzäune auf das Spielfeld. Die Polizei konnte gerade noch Zusammenstöße verhindern. Die Wiederaufnahme des Spiels verzögerte sich um über 20 Minuten.

Dynamo kam in Unterzahl zunächst mit Schwung aus der Kabine, aber ein Kopfball von Jan Dahlke zum 0:2 (54.) war schon so etwas wie die Vorentscheidung zu Gunsten der Thüringer, die den Sieg in der Folge gekonnt über die Zeit brachten. Mit nur einem Dreier aus vier Spielen bleibt Vorjahresmeister BFC Dynamo damit im unteren Tabellendrittel hängen, während Carl Zeiss den zweiten Platz festigen konnte.

Berliner AK weiterhin mit weißer Weste

Im Spitzenspiel zwischen den beiden ungeschlagenen Teams Rot-Weiß Erfurt und Berliner AK entwickelte sich von Beginn an eine rasante Partie im Steigerwaldstadion. Erfurt lief die Gäste früh an, die sich aber ihrerseits immer wieder spielerisch befreien konnten und so für Torgefahr sorgten. Das 1:0 für den BAK fiel jedoch in der 11. Minute durch einen 30-Meter-Freistoß von Patrick Sussek. RWE-Keeper Franco Flückinger hatte dabei die Flugbahn des Balles völlig falsch eingeschätzt.

Im Anschluss übernahmen die Gäste die Partie und hätten durch einen Richter-Kopfball bereits erhöhen können (22.). Erfurt tat sich auch in der Folge schwer, Offensivaktionen blieben Mangelwaren und die Spitzen der Gastgeber hingen völlig in der Luft. So hatte der Berliner AK keine Mühe mit dem 1:0 in die Pause zu gehen.

Im zweiten Abschnitt nahmen die Hektik und viele Ungenauigkeiten auf beiden Seiten zu. Spielfluss war kaum noch erkennbar. Ein Schuss von BAK-Mittelfeldspieler Joel Richter war zunächst die einzig nennenswerte Offensivszene (64.). Auf der Gegenseite hatte Aaron Manu vier Minuten später die beste Chance für RWE, doch setzte der Innenverteidiger seinen Schuss aus fünf Metern über das Tor.

In der Folge verwaltete der BAK clever die Führung, kam so zum vierten Sieg im vierten Spiel und bleibt weiterhin ohne Gegentor Spitzenreiter der Regionalliga Nordost.

Dramatik pur bei erstem Punktgewinn für TeBe

Nach einem verkorksten Saisonstart mit drei Niederlagen und 0:13-Toren merkte man Tennis Borussia die Verunsicherung in der Anfangsphase an. Nach der ersten Hertha-Drangperiode konnten sich die Gastgeber immer mehr befreien und hätten durch zwei gute Möglichkeiten selbst in Führung gehen können. Das 0:0 zur Pause war für die Gäste durchaus schmeichelhaft.

Ein Doppelschlag per Freistoß und Elfmeter kurz nach der Pause von Offensivmann Emircan Tecin brachte die Borussen plötzlich mit 2:0 in Front - die ersten Tore für TeBe in dieser Spielzeit. Doch Herthas U23 schaffte in der 65. Minute durch Ensar Aksakal den Anschluss. Nun begann das große Zittern bei den Lila-Weißen. Und in der 72. Minute war es dann passiert. Erneut traf Aksakal für die "Hertha-Bubis" – diesmal per Foulelfmeter. Kurze Zeit später TeBe im Glück: einen weiteren Elfmeter setzte Aksakal in der 76. Minute neben das Tor.

In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse: Das 3:2 von TeBe-Neuzugang Uzuma Eke konnterte in der Nachspielzeit erneut Aksakal per Fallrückzieher. Das 3:3 war am Ende gleichbedeutend mit dem ersten Punktgewinn für die Mannschaft des neuen Borussen-Trainer Abu Njie. Tennis Borussia verlässt damit zumindest kurzfristig das Tabellenende.

Sendung: rbb24, 26.08.2022, 21:45 Uhr

Beitrag von Fabian Friedmann

4 Kommentare

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  1. 4.

    Quo vadis BFC???
    Drohnentechnik u. Videoanalyse sind ja gut u. schön, aber der Coach müsste danach die richtigen Entscheidungen treffen! Andi Pollasch auf der Bank, Philip Schulz nicht im Kader-geht‘s noch??
    Warum kommt die „meisterliche“ Stammelf nicht zum Einsatz? So taumelt die Truppe den Abstiegsplätzen entgegen- der Coach seiner Entlassung…..

  2. 3.

    Jeder, der bei dem Spiel nicht im Mommse war, kan sich ärgern - DAS war Fußball!

  3. 2.

    Ist ja schön Fussball im Stadion aber die Fans ab 60 jahren müssen sich richtig vorbereiten früher gab es den DRK Stützpunkt am Stadion für alle Menschen also auch für die mit Beeinträchtigung sichtbar und etc

  4. 1.

    Was wird wohl Erich M. dazu sagen? Auf jeden Fall ein guter Start für seine Lieblinge. Und wir mögen sie natürlich auch, wenn wir in Hohenschönhausen verhört werden.

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