2:2 gegen Leverkusen - Hertha BSC wartet weiter auf den ersten Heimsieg

Sa 10.09.22 | 17:27 Uhr
  42
Herthas Dodi Lukebakio im Zweikampf mit Bayers Piero Hincapie. (Bild: IMAGO / Contrast)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.09.22 | Lars Becker | Bild: IMAGO / Contrast

Hertha BSC wartet in der Fußball-Bundesliga weiter auf den ersten Heimsieg. Gegen Bayer Leverkusen war das Team von Sandro Schwarz über weite Strecken zwar die bessere Mannschaft, kam aber nicht über ein Remis hinaus.

Am sechsten Spieltag in der Fußball-Bundesliga haben sich Hertha BSC und Bayer 04 Leverkusen mit einem 2:2 (0:0)-Unentschieden getrennt. Die Berliner zeigten über weite Strecken eine ordentliche Leistung und waren die bessere Mannschaft. Ein Sieg wäre durchaus verdient gewesen, auch weil den Herthanern in der Schlussphase in einer strittigen Situation ein Elfmeter verwehrt blieb.

Der Spielverlauf

Hertha legte gut los und kam nach vier Minuten bereits zur ersten Möglichkeit. Über die linke Seite brachte Marvin Plattenhardt den Ball hoch an den Fünfmeterraum, wo Dodi Lukebakio per Kopfball zum Abschluss kam, das Tor allerdings um einen guten Meter verfehlte. Es war ein wacher und aggressiver Auftritt von Hertha BSC in den ersten Minuten. Immer wieder gewann das Team von Sandro Schwarz im Mittelfeld wichtige Zweikämpfe und machte es Leverkusen so schwer ins Spiel zu kommen.

Dennoch kam Bayer nach gut zehn Minuten ebenfalls zur ersten Gelegenheit. Patrick Schick testete Oliver Christensen mit einem Kopfball, doch Herthas Schlussmann parierte gut(11.). Die nächste Gelegenheit gehörte dann wieder den Berlinern: Nach einer Ecke kam Lucas Tousart im Strafraum zum Schuss, den leicht abgefälschten Ball entschärfte Bayer-Torwart Lukas Hradecky aber sicher (19.).

Insgesamt blieb Hertha die bessere Mannschaft: Immer wieder kam die Schwarz-Elf gefährlich in den Leverkusener Strafraum, einzig ihre Chancen nutzten die Berliner nicht. So auch in der 37. Minute, als Hertha zur besten Tor-Gelegenheit kam. Diesmal ging es über die rechte Seite und Lukebakio. Der 24-Jährige fand im Strafraum Stürmer Wilfried Kanga, der den Ball aus spitzem Winkel allerdings nur an den Pfosten spitzeln konnte - es ging torlos in die Pause.

Leverkusen geht in Front - Hertha antwortet

Kurz nach dem Wiederbeginn wurde Herthas schwache Chancenverwertung dann bestraft: Kerem Demirbay verwandelte einen direkten Freistoß sehenswert zum 1:0 für Leverkusen (49.). Es war eine eher schmeichelhafte Führung. Zwar war auch Leverkusen bis dahin einige Male gefährlich geworden, insgesamt aber doch die schwächere Mannschaft.

Hertha ließ sich von dem Rückstand allerdings nicht unterkriegen: Nur wenig später sorgte Suat Serdar für den verdienten Ausgleich (56.). Lucas Tousart eroberte den Ball im Mittelfeld, spielte steil auf Kanga, der sich gut durchsetzte und in der Mitte Chidera Ejuke fand. Der Neuzugang wiederum legte quer auf Serdar, der sicher einschoss - ein schöner Treffer von Hertha BSC.

In der Schlussphase wurde die Partie dann wild. Beide Mannschaften spielten mutig nach vorne und kamen zu Gelegenheiten. In der 74. Minute war es zunächst Marco Richter, der mit einem Traumtor aus 20 Metern die Führung für Blau-Weiß brachte. Doch Hertha konnte den Vorsprung nicht lange halten. In der 79. Minute verteidigten die Berliner schlecht und Schick glich für Leverkusen aus.

Wenig später rückte dann Schiedsrichter Benjamin Brand in den Fokus. Im Leverkusener Strafraum kam der eingewechselte Jean-Paul Boëtius zum Abschluss. Bayers Odilon Kossounou blockte den Ball mit der Hand, doch Brand entschied - ohne sich die Videobilder anzuschauen - gegen Elfmeter. Eine sehr strittige Entscheidung (82.).

Obwohl für Hertha am Samstag mehr drin gewesen wäre, mussten sich die Berliner mit dem 2:2 zufrieden geben und warten weiterhin auf den ersten Heimsieg.

Die Kurz-Analyse

Hertha BSC zeigte gegen Leverkusen eine gute Leistung. Die Schwarz-Elf war präsent, aggressiv und mutig. Immer wieder wurde schnell und präzise umgeschaltet und so Chancen kreiert. In Perfektion gelang das beim Treffer zum 1:1 durch Serdar. Dass die Blau-Weißen am Samstag nicht ihren ersten Heimsieg feierten, lag vor allem an der Chancenverwertung. Hertha kam zu Möglichkeiten, nutzte diese aber insbesondere in der ersten Halbzeit zu inkonsequent.

Pech hatten die Berliner zudem in der 82. Minute, als es nach dem Handspiel von Kossounou eigentlich einen Elfmeter hätte geben müssen. Dennoch dürfte Schwarz mit dem Auftritt seiner Elf zufrieden sein. Auf die Leistung und die Einstellung seiner Mannschaft kann er aufbauen.

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbbUM6, 10.09.2022, 18 Uhr

42 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 42.

    In vielen Dingen haben Sie ja auch recht
    Aber wenn man nur die Positive Seite sieht kann man auch nicht die negative Seite sehen , und wenn man diese nicht sieht, kann man auch nichts dagegen tun
    Es sind auch immer nur relativ kleine Gruppen die meinen die müssten die Stimmung. das Spiel und das ganze Ansehen des Vereins und der Fangemeinde kaputt machen
    Man hat schon irgendwie das Gefühl, das Hertha da schon ein Problem hat

  2. 41.

    Das Fans nicht alles Engel sind, bestreite ich gar nicht. Dass Hertha-Fans insbesondere aber unsympathisch sein sollen, liegt meines Erachtens an der Betrachtungsweise. Aufkleber und Schmierereien gibt es wie gesagt von jedem Verein, das ist nichts, was Hertha exklusiv hat. "Trikot-Aktionen" sind auch nicht nur bei Hertha vorgekommen (beim Spiel gegen Leverkusen dieses Wochenende wurden die Trikots der Leverkusener Spieler wieder zurück geworfen z.B. - hat medial nur keinen interessiert, während die gleiche Aktion bei Hertha medial aufgebauscht wurde).
    Wenn man sich auf die negativen Dinge konzentrieren möchte, dann ist das halt so. Ich fokusiere mich lieber auf die positiven Aspekte, um diese weiterhin zu stärken.

  3. 40.

    >>Ein Grund, dass man den Verein und etliche seiner Fans unsympatisch finden kann und vielleicht sogar muß, sind die vielen Hertha-Aufkleber!<<

    >>Dazu noch die blauweißen Schmierereien an Schaltkästen, Brücken usw. !<<

    Hertha und blauweiß kann man aber auch getrost durch Union und rotweiß ersetzen.
    Da sieht es auch nicht besser aus, man muss es nur sehen wollen.

    Ist natürlich nicht schön was die Anhänger beider Vereine da treiben.

  4. 39.

    Sorry, aber dann waren Sie wohl noch nicht oft außerhalb Ihres Heimkiezes im Westend. Jede Fußballszene deutschlandweit "markiert sein Revier" mit Aufklebern und Graffitis. Das ist bei weitem keine Eigenschaft, die Sie den Fans der Hertha exklusiv zuschreiben können. Fahren Sie doch zum Beispiel mal nach Köpenick - da werden Ihnen wahrscheinlich die Augen aus dem Kopf fallen, da die Unioner dort mit noch viel mehr Aufklebern und Schmierereien das Ortsbild prägen.

  5. 38.

    Alles ja lobenswert was sie aufführen
    Leider gibt es aber auch der Kehrseite davon
    In Kommentar 37 gut beschrieben, Trikotaktion letztes Jahr und und und

  6. 37.

    Ein Grund, dass man den Verein und etliche seiner Fans unsympatisch finden kann und vielleicht sogar muß, sind die vielen Hertha-Aufkleber! Da bleibt auch nichts verschont. Ob Denkmalgeschützt oder wichtige Verkehrszeichen: Alles Scheißegal ! Da diese noch mit einem speziellen Haft-Klebstoff versehen sind, lassen diese sich nur mit großem Aufwand mühsam entfernen. Dazu noch die blauweißen Schmierereien an Schaltkästen, Brücken usw. ! Das muß doch auch die Hertha-Führung sehen incl. der " Fans " ? El Blindo läßt grüßen ! Über fragwürdige Entscheidungen regt man sich zwar furchtbar auf, aber über den Dreck und die imensen Sachbeschädigungen nicht. Das will nun ein Hauptstadt-Club sein ?

  7. 36.

    Ich habe den Kommentar Nr. 1 geschrieben , nur weil ich es schon bemerkenswert finde, daß Marco Richter nach relativ kurzer Zeit wieder Leistungssport macht
    Gerade weil ich die selbe Diagnose hatte ( im Alter von 45 Jahren) mit ich denke schlimmeren Verlauf
    Ich wollte hier nur sagen, das ich es ihm gönne und alles gute wünsche
    Aber wenn man wegen sowas so angefeindet wird , ist das echt kaum zu ertragen
    Oder verwechseln sie mich wirklich mit jemandem anders
    Kommentar 13 zb. Ist nicht von mir

  8. 35.

    Was machen die Fans denn genau, damit Sie sie unsympatisch finden? Sich um die Obdachlosen in der Stadt kümmern (1892HILFT, Hertha wärmt)? Sich an der ukrainischen Grenze für Kriegsflüchtlinge engagieren (Gruppa Süd)? An heißen Tagen bedürftige Menschen mit Wasser versorgen (1892 Liter Wasser)? Sich für die Typisierung gegen Krebs stark machen (Gemeinsam für Alea)? Vielfältig gemeinnützige Organisationen unterstützen (Spendet Becher - Rettet Leben)?
    Was genau ist es, was Sie an den Hertha-Fans unsympathisch finden? Vielleicht können Sie ja auch mal durch den mehr als 100 Seiten langen Sozialbericht schauen, um sich eine für Sie passende Hasseigenschaft auszusuchen ;)

  9. 34.

    @Nils: Sie schreiben "das Unentschieden der Hertha interessiert mich nicht", während fast 30% der Kommentare zu diesem Artikel über das Unentschieden der Hertha von Ihnen stammen. Vielleicht mal ehrlich zu sich selber sein und zugeben, dass Ihnen die Hertha sehr wichtig ist - schließlich sieht man Sie unter jedem Artikel über Hertha in den Kommentaren.

  10. 33.

    Gut kommentiert. Nils sollte man künftig einfach ignorieren. Der ist etwas gestört. Sich so intensiv mit Hertha zu beschäftigen, aber den Verein nicht zu mögen ist schon schizophren.

  11. 32.

    Ich bin alles andere als ein Hertha-Fan, Jupp, gehe nur ins Oly, wenn meine Mannschaft da spielt. Wer aber so gegen irgendeinen Verein auskeilt wie in letzter Zeit Nils, der sollte sich dann auch an seinen eigenen Worten und am eigenen Ton messen lassen und auch mal was einstecken können.
    Möglicherweise verwechsle ich Nils aber auch mit einem anderen Kommentator gleichen Namens - in dem Fall bitte ich um Entschuldigung!

  12. 31.

    Tja, Nachtweih
    Der Verein und Fans wie sie tun ja halt alles dafür, das Hertha nicht gerade zu den beliebtesten Vereinen der Bundesliga gilt
    Ein wenig Kritikfähigkeit würde auch ihnen gut tun

  13. 30.

    Ich weiß echt nicht was ihre Anfeindungen gegen mich in dieser Sache soll
    Ich weiß aus eigener Erfahrung das diese Krankheit auch anders verlaufen kann, und das ich es gut finde das er wieder seinen Sport ausüben kann .Punkt,
    Das hat auch nichts damit zu tun ob er eine, zwei oder fünf Wochen wieder auf dem Fussballplatz steht
    Mein Gott, was ist da so schlimm daran, wenn man sowas gut findet und dies hier auch sagt

  14. 29.

    Ich weiß echt nicht was ihre Anfeindungen gegen mich in dieser Sache soll
    Ich weiß aus eigener Erfahrung das diese Krankheit auch anders verlaufen kann, und das ich es gut finde das er wieder seinen Sport ausüben kann .Punkt,
    Was ist so schlimm daran ??
    Das Unendschieden der Hertha interessiert mich nicht

  15. 27.

    @Nils: Marco Richter steht erfreulicherweise schon seit Wochen wieder auf dem Platz und hatte bereits am letzten Spieltag auch schon ein Tor erzielt. Aber als mit Argusaugen die Hertha überwachender Kritiker wissen Sie das.
    Warum Sie ihn nun also ausgerechnet an diesem Wochenende so abfeiern, an welchem Sie doch selbst dazu aufgerufen hatten, den Fußball mal in den Hintergrund rücken zu lassen, da es Ihrer Meinung nach wichtigere Dinge als Hertha, Leverkusen, Union und den ganzen Fussball usw. gibt, erscheint mir eben unglaubwürdig, da Sie sich dadurch diametral gegenüber Ihrer proklamierten Ansage verhalten - fast ein bisschen wie die Alte Dame in den letzten Jahren, finden Sie nicht? ;-)

  16. 26.

    Zwei Mannschaften, die um den Abstieg kämpfen, trennen sich unendschieden.
    Mehr ist dazu nicht zu schreiben.
    Doch, einem zollen ich Respekt und Hochachtung: den Ärzten um Marco Richter. Und natürlich auch Marco Richter selbst.

  17. 25.

    Woher wollen Sie wissen, was ich genau ignorant gesehen habe ? Im Zweifel hat natürlich immer der Schiri schuld. Auch so kann man das Unvermögen, ein weiteres Torzum Sieg zu erzielen, sich auch schön reden. Ausserdem handelt es sich auch um keine Fehlentscheidung, sondern wenn, dann um eine Tatsachenentscheidung. Nach meinem Kenntnisstand müsste bei einer Fehlentscheidung das Spiel wiederholt werden. ( z.B. nach einem Tor mit einer Ecke weiter spielen lassen ) Ich lasse mich da auch gern korrigieren.

  18. 24.

    Wenn man schon für Übel genommen bekommt, nur weil man es schön findet das ein Spieler wieder auf dem Platz steht, ein schönes Tor erzielt, der vor ein paar Wochen noch eine Krebsdiagnose hatte,finde ich das schon Schade
    Eine Diagnose die ich vor 7 Jahren auch schon hatte
    Warum soll man dazu nichts sagen, auch wenn es wichtigere Dinge als Fussball gibt derzeit auf dieser Welt

  19. 23.

    „Wartet“

Nächster Artikel