Weiter sieglos - Turbine Potsdam steckt nach 2:4 in Köln im unteren Tabellendrittel

Sa 01.10.22 | 15:40 Uhr
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Köln-Spielerinnen jubeln nach Tor (Quelle: IMAGO / Sports Press Photo)
Video: rbb24 | 01.10.2022 | Uri Zahavi | Bild: IMAGO / Sports Press Photo

Turbine Potsdam bleibt in der Fußball-Bundesliga der Frauen sieglos. Die Brandenburgerinnen unterlagen am Samstag beim 1. FC Köln in einem ereignisreichen Spiel mit einem Platzverweis für Torhüterin Vanessa Fischer mit 2:4 (2:1). Mit nur einem Punkt rangieren die Turbine-Frauen vorerst als Zehnte weiter im unteren Tabellendrittel.

Furioser Start, Tränen vor der Pause

Die Partie vor 978 Zuschauerinnen und Zuschauern begann furios. Auf den frühen Rückstand nach einem Kopfballtreffer von Sharon Beck (9. Minute) fanden die durch zahlreiche Verletzungen dezimierten Potsdamerinnen sofort die passende Antwort. Im Gegenzug verwertete Martyna Wiankowska eine Flanke von Mollie Rouse zum Ausgleich (10.). Zwei Minuten später war die Polin erneut mit dem Kopf zur Stelle und erzielte das 2:1. Die Rettungsaktion der Kölnerin Mandy Islacker auf der Torlinie kam zu spät.

Nachdem beide Teams im Verlauf der ersten Hälfte weitere Torchancen hatten, überschlugen sich kurz vor dem Halbzeitpfiff die Ereignisse. Turbine-Torfrau Vanessa Fischer sah für ein Foul im Strafraum an Islacker die Rote Karte (44.), sie verließ im einsetzenden Starkregen unter Tränen den Platz. Für Fischer kam Jil Frehse zu ihrem Bundesliga-Debüt. Mit ihrer ersten Aktion hielt die 18-Jährige den Elfmeter von Islacker (45.+2) und rettete die Potsdamer Führung in die Pause.

Potsdam gerät unter Druck

Mit einer Spielerin weniger auf dem Platz geriet Turbine in der zweiten Hälfte gehörig unter Druck. Eine Kölner Ecke lenkte Doppeltorschützin Wiankowska unglücklich zum 2:2 ins eigene Netz (57.). Köln hatte dennoch Mühe, Lücken gegen die leidenschaftlich verteidigenden Potsdamerinnen zu finden. Eine der wenigen nutzte Islacker zur erneuten Führung für die FC-Frauen (74.). Den Schlusspunkt setzte Myrthe Moorress mit einem direkt verwandelten Freistoß kurz vor dem Ende der Partie (88.).

Beide Teams treffen in sieben Wochen im DFB-Pokal in Potsdam erneut aufeinander. In der Bundesliga geht es für Turbine am 16. Oktober mit einem Heimspiel gegen Meister Wolfsburg weiter.

Sendung: rbb24, 01.10.2022, 18 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Die erste Halbzeit gehörte Potsdam. In der späteren Pressekonferenz im Geißbockheim dankte Sebastian Middeke seinem Kader und seiner zehn Aufrechten im Kampf in Unterzahl: "Meiner Meinung nach war die Entscheidung zum Platzverweis zu hart. Es war ja nicht nur eine Rote Karte, es gab auch noch einen Elfmeter. Auch wenn der nicht drin war und wir so mit einer Führung in die Pause gegangen sind, hat dieser Platzverweis das gesamte Spiel auf den Kopf gestellt."

    Auf jeden Fall scheint der extreme sportliche Umbruch wenigstens auf dem grünen Rasen bewältigt zu sein. Der Restvorstand hat es jetzt in der Hand, den Vorstand mit Fachleuten sowie fähigen Experten für überregionalem "Sponsoring & DFB Committee Working" zu erweitern. Expertise ist gefragt & kein Schattenboxen eines gesetzten Kandidaten, der die Öffentlichkeit scheut

  2. 6.

    Im Kölner Franz-Kremer-Stadion zeigten die Fußballerinnen schon sportlich, was in dieser Truppe steckt. Die Länderspielpause kommt jetzt zur richtigen Zeit. Das Turbine Trainerteam kann mit Sicherheit die zwei Wochen nutzen, um weiter am System und an der Abstimmung zu arbeiten, die sichtbaren Probleme bei gegnerischen Standardsituationen in den Griff zu bekommen und die Automatismen in der Offensive weiter zu verbessern.

    DIE MANNSCHAFT IST DER STAR. TURBINE FUSSBALL KANN MEHR.

  3. 5.

    Im Kölner Franz-Kremer-Stadion zeigten die Fußballerinnen schon sportlich, was in dieser Truppe steckt. Die Länderspielpause kommt jetzt zur richtigen Zeit. Das Turbine Trainerteam kann mit Sicherheit die zwei Wochen nutzen, um weiter am System und an der Abstimmung zu arbeiten, die sichtbaren Probleme bei gegnerischen Standardsituationen in den Griff zu bekommen und die Automatismen in der Offensive weiter zu verbessern.

    DIE MANNSCHAFT IST DER STAR. TURBINE FUSSBALL KANN MEHR.

  4. 4.

    Köln machte keinen Stich in der Offensive, zeigte kaum Gegenwehr im Mittelfeld. Die erste Halbzeit gehörte Potsdam. In der späteren Pressekonferenz im Geißbockheim dankte Sebastian Middeke seinem Kader und seiner zehn Aufrechten im Kampf in Unterzahl: "Meiner Meinung nach war die Entscheidung zum Platzverweis zu hart. Es war ja nicht nur eine Rote Karte, es gab auch noch einen Elfmeter. Auch wenn der nicht drin war und wir so mit einer Führung in die Pause gegangen sind, hat dieser Platzverweis das gesamte Spiel auf den Kopf gestellt."

    Auf jeden Fall scheint der extreme sportliche Umbruch wenigstens auf dem grünen Rasen bewältigt zu sein. Der Restvorstand hat es jetzt in der Hand, den Vorstand mit Fachleuten sowie fähigen Experten für überregionalem "Sponsoring & DFB Committee Working" zu erweitern. Expertise ist gefragt & kein Schattenboxen eines gesetzten Kandidaten, der die Öffentlichkeit scheut

  5. 3.

    Das neuformierte TURBINE 2023 Team hatte offensichtlich den Matchplan super umgesetzt. Nur das Glück fehlte ein wenig. Die Empathie und das Mitgefühl der Fans für Noemi Gentile erzeugte die Spielfreude auf dem Platz und war die Antwort auf manchem Kleingeist im Umfeld in der Berichterstattung durch das Framing der Agenturen und Fernsehredaktionen zu Saisonauftakt. Trotz frühem Rückstand ging Potsdam mit einem perfekten Doppelschlag durch die Vorlagen der Engländerin Mollie Rouse und die Tore der 25-jährigen polnischen Nationalspielerin Martyna Wlankowska mit 2:1 in Führung.

    Solche Antwort war nur möglich durch das perfekte Einfädeln überraschender Spielsituationen durch Mollie Rouse, die die Abwehr der Kölnerinnen an der Nase herumführte. Mollie war überall zu finden, rechts. links, am Flügel und in der Abwehr. Ein weiterer wichtiger Faktor war die Entscheidung von Cheftrainer Middeke die kopfballstarke Sophie Weidauer in die Potsdamer Abwehrkette zu beordern.

  6. 2.

    Na klar, so kann man eine Niederlage auch erklären. Fussball ist Ergebnissport. Mal sehen was für Erklärungen bei weiteren Niederlagen herhalten müssen.

  7. 1.

    Schade, dass hier eine eklatante Fehlentscheidung der (nicht immer sicher wirkenden) Schiedsrichterin das Spiel zu Gunsten Kölns drehte. Der Platzverweis für Vanessa Fischer war nicht gerechtfertigt, da sie keine eindeutige Torchance mit ihrem Foul verhinderte: Der Ball rollte bereits weit neben das Tor und es waren 2 Abwehrspielerinnen zur Stelle, die noch hätten eingreifen können.
    Leider war die Schiedsrichterin bei zwei klaren "taktischen Fouls" der Kölnerinnen wesentlich großzügiger: Eines übersah sie völlig (obwohl sie wenige Meter daneben her lief), bei dem anderen gab's lediglich einen Freistoß für Potsdam.
    So verloren die aufopfernd kämpfenden Turbinen, die eine ganze Halbzeit mit nur noch 10 Spielerinnen auskommen mussten, schließlich unglücklich mit 2:4.
    Aber es waren deutliche Verbesserungen erkennbar, die Hoffnung machen - auch wenn der "Verletzungsteufel" schon wieder zugeschlagen hat.

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