Personalprobleme durch Krankheit - Energie geht dezimiert in die "Berliner Wochen"

Do 13.10.22 | 09:47 Uhr | Von Andreas Friebel
Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz (Quelle: IMAGO/Jan Huebner)
Bild: IMAGO/Jan Huebner

Mit einem Rumpfkader muss Energie Cottbus am Freitag beim Hertha-Nachwuchs ran. Gleich sieben Spieler fehlen. Kein Wunder, dass Trainer Wollitz seine Kontakte zu einem besonderen Spieler intensiviert. Von Andreas Friebel

Als Claus-Dieter Wollitz am Mittwochmorgen seine Ausfallliste durchgegangen ist, hat er vermutlich genau aufpassen müssen, keinen Spieler zu vergessen. Tatsächlich sind es sieben Akteure, mit denen er für das anstehende Auswärtsspiel beim Hertha-Nachwuchs (Freitag, 19 Uhr) nicht rechnen kann: Niclas Ehrlbeck (Knie) wurde vergangene Woche operiert, Tim Heike (Wadenbeinköpfchen) am Mittwochvormittag. Paul Milde (Achillessehne), Joshua Putze (Kreuzbandriss), Eric Hottmann und Ali Abu Alfa (jeweils Grippe), sowie Jonas Hofmann (5. Gelbe Karte) fehlen auch.

Wollitz spricht bei dieser Lage von "extrem großen Problemen". Und dabei haben die Cottbuser noch Glück, dass Corona bislang einen Bogen um die Kabine gemacht hat, sonst wären die Sorgen beim Coach wahrscheinlich noch größer.

Was passiert in der Winterpause?

Eine Pflicht zum Testen gibt es beim FC Energie inzwischen nicht mehr. Freiwillig sind aber jederzeit Schnelltests möglich. Ohne dass es der Cottbuser Coach kontrolliert habe, sagt Wollitz, habe er festgestellt, dass die Spieler diese Angebote nutzen und "sehr verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen".

Auffällig ist aber, dass gerade die Offensive personell stark gebeutelt ist. Und insbesondere Sommer-Neuzugang Tim Heike in seiner kurzen Zeit in der Lausitz richtig viel Pech hatte. Die Vorbereitung konnte er kaum mitmachen. Dann sorgten die Nachwirkungen eines alten Verkehrsunfalls für eine Zwangspause. Vor einer Woche nun verletzte sich der Stürmer im Training. Gefragt zur möglichen Ausfalldauer, antwortet Wollitz nur "sehr, sehr lange". Ob Heike in dieser Saison noch mal zurückkommt, kann der Trainer noch nicht beantworten.

Es zeichnet sich also ab, dass die Lausitzer spätestens in der Winterpause noch mal nachlegen müssten. "Jetzt müssen wir erst einmal alle Strafen bezahlen und dann sind wir weit im Minus", kommentiert Claus-Dieter Wollitz entsprechende Nachfragen. Denn nach den 4.500 Euro für die Verfehlungen gegen Chemnitz, steht in wenigen Tagen das Urteil für die Ausschreitungen in Jena an. Mit etwa 10.000 Euro rechnet der Klub.

Kontakt zu Ex-Torjäger Engelhardt

Doch der langfristige Ausfall von Stammkräften spart Personalkosten und ist zudem mit dem bestehenden Kader schwer aufzufangen. Gerade im Sturm drängt sich der Name Erik Engelhardt auf. Mit über 20 Treffern war er in der vergangenen Saison einer der wichtigsten Spieler der Cottbuser. Obwohl sich Energie finanziell weit streckte, entschied sich der Angreifer für einen Wechsel in die dritte Liga nach Osnabrück.

Dort hat er einen schweren Stand und ist noch ohne Tor. "Es ist kein Geheimnis, dass wir ihn gern hierbehalten hätten. Und selbstverständlich pflege ich zu einigen ehemaligen Spielern gute Kontakte. Und dazu gehört auch Erik Engelhardt." Weiter lässt sich Wollitz nicht locken.

Vier Mal Berlin als Gegner

Für ihn steht jetzt die Vorbereitung auf die "Berliner Wochen" im Mittelpunkt. In den kommenden fünf Regionalliga-Partien geht es gegen vier Teams aus der Hauptstadt (Hertha BSC II, Viktoria, TeBe und BFC Dynamo). Alle Mannschaften haben eine Gemeinsamkeit: Sie stehen hinter Energie in der Tabelle.

Das könnte nach den zahlreichen Topspielen in den vergangenen Wochen ganz angenehm sein. "Das ist völlig egal. Wir haben immer Topspiele, weil die Mannschaften gegen uns immer 120 Prozent geben", so Wollitz. In Anbetracht der vielen Ausfälle könnte den Lausitzern das anstehende Programm aber trotzdem etwas entgegenkommen.

Sendung: rbb24, 14.10.2022, 21:45 Uhr

Beitrag von Andreas Friebel

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