Regionalliga Nordost - Zusammenbruch eines TeBe-Spielers überschattet Cottbuser Sieg

So 30.10.22 | 15:34 Uhr
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Die Verantwortlichen beider Teams während der verletzungsbedingten Spielunterbrechung (Bild: IMAGO / Matthias Koch)
Video: rbb UM6 | 30.10.2022 | Uri Zahavi | Bild: IMAGO / Matthias Koch

Energie Cottbus hat sich durch einen 4:0-Sieg bei Tennis Borussia auf den zweiten Tabellenplatz verbessert. Überschattet wurde die Partie vom Zusammenbruch eines TeBe-Spielers. Das Spiel war für rund 25 Minuten unterbrochen.

In der Regionalliga Nordost ist Energie Cottbus der vierte Sieg in Folge gelungen. Das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz siegte am Sonntagnachmittag bei Tennis Borussia klar mit 4:0 (2:0).

Die Partie musste in der zweiten Hälfte nach dem Zusammenbruch von TeBe-Verteidiger Lucas Bähr für rund 25 Minuten unterbrochen werden. Im Krankenhaus war der Berliner ansprechbar, wie der Stadionsprecher später mitteilte.

Energie dominiert das Spiel

Energie hatte von Beginn an mehr Ballbesitz und bestimmte das Spiel, kam aber zunächst nicht gefährlich vor das TeBe-Tor. Die Gastgeber fanden auch durch zu viele Ballverluste kaum ins Spiel. Nach einem Standard durften die mitgereisten Cottbuser Fans dann erstmals jubeln: Der Freistoß von Maximilian Oesterhelweg aus zentraler Position sprang vom Innenpfosten ins Tor zur 1:0-Führung (13.).

Die Berliner blieben offensiv unauffällig und so fand das Spiel weiter überwiegend in ihrer Hälfte statt. Immer wieder sahen sie, wie vor allem Oesterhelweg und Stürmer Eric Hottmann aussichtsreiche Chancen kreierten. Nach einem weiteren Freistoß kam Energies Arnel Kujovic zum Kopfball, scheiterte aber an der Latte. Die Brandenburger drückten auf das 2:0, fallen wollte es aber nicht. Dabei ließ die schwache Abwehr der Berliner Cottbus viel Raum. Eric Hottmann kam aus kurzer Distanz frei zum Abschluss, TeBe-Keeper Karl Albers konnte aber parieren.

Partie wegen Zusammenbruchs 25 Minuten unterbrochen

Auch nach der Pause bot sich das gleiche Bild: Energie Cottbus hatte das Spiel voll im Griff. Nach einem erneuten Ballverlust der Berliner schaltete Energie blitzschnell um und über Malcolm Badu kam der Ball zu Nicolas Wähling, der ins leere Tor traf (53.).

Kurz danach brach TeBe-Verteidiger Lucas Bähr ohne einen unmittelbar vorausgehenden Zweikampf zusammen und musste anschließend mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Partie war für rund 25 Minuten unterbrochen. Später kam dann eine erste Entwarnung des Stadionsprechers: Lucas Bähr sei bei Bewusstsein.

Beiden Teams war die lange Unterbrechung nach Wiederanpfiff anzumerken. Nach einigen Minuten fanden sie aber ihren Rhythmus wieder und Cottbus drückte weiter. Nach einer Notbremse gegen Hottmann sah TeBe-Keeper Albers die Rote Karte. Energie nutze die Überzahl direkt aus: Tobias Hasse erhöhte nach Vorarbeit von Hottmann auf 3:0 (72.). Nachdem auch noch Tim Oschmann die gelb-rote Karte sah, waren die Gastgeber nur noch zu neunt. Ali Abu-Alfa traf in der Schlussphase noch zum 4:0-Endstand (82.). Energie verbesserte sich auf Rang zwei und verkürzt den Rückstand auf Tabellenführer Berliner AK auf fünf Punkte.

Kritik: Kein Rettungswagen im Stadion

Nach dem Spiel gab TeBe-Vorstandsvorsitzender Günter Brombosch Auskunft über Lucas Bähr. "Ihm wurde schwarz vor Augen und er ist zusammengebrochen. Es war vieles zu befürchten, aber wir haben die Mitteilung vom Rettungsdienst, dass das EKG einwandfrei ist und es keine lebensbedrohlichen Umstände gibt", so Brombosch im rbb|24-Interview. Der Verteidiger sei allerdings beim Transport ins Krankenhaus erneut kollabiert und werde sich vermutlich weiteren Untersuchungen unterziehen müssen.

Kritik übten Brombosch und auch Energie-Trainer Wollitz an der langen Wartezeit auf den krankenwagen. Normalerweise muss bei jedem Spiel ein Rettungswagen am Spielfeld stehen, diesmal musste dieser erst kommen. In der Zwischenzeit hatte sich unter anderem eine Ärztin des Cottbuser Teams um den Spieler gekümmert.

Kantersieg für Altglienicke

Im Berliner Duell setzte sich die VSG Altglienicke klar mit 5:0 (3:0) bei Hertha BSC II durch. Schon in der zweiten Minute traf Patrick Breitkreuz zum 1:0. Tolcay Cigerci sorgte mit einem Doppelpack noch vor der Pause für das 3:0 (28./34.) Zu Beginn der zweiten Halbzeit rauschte Torschütze Breitkreuz mit gestrecktem Bein in einen Herthaner und sah die Rote Karte. Trotz der Unterzahl legte Altglienicke aber nochmal nach: Florijon Belegu (68.) und Philip Fontein (81.) trafen zum 5:0-Endstand. Durch den Sieg klettert das Team von Trainer Karten Heine auf den siebten Tabellenplatz.

Im dritten Spiel des Tages spielte der SV Lichtenberg 47 0:0 bei Carl Zeiss Jena und verbessert sich durch den Punktgewinn auf den dreizehnten Rang.

Sendung: rbb UM6, 30.10.2022. 18 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Der Trainer der Heim Mannschaft kritisiert, dass kein Rettungswagen vor Ort war? Also hat sein Verein in seinem Stadion dieses versäumt.

  2. 5.

    Man regt sich nicht direkt über die lange Wartezeit auf sondern darüber das erst ein Rettungswagen kommen musste.

    Ist der Text so schwer zu verstehen das bei sowas ein Rettungswagen vor Ort da sein muss und nicht erst angefordert werden muss?

  3. 4.

    Was regt man sich über die lange Wartezeit auf den Rettungswagen auf? Das ish ist mittlerweile trauriger Standard in Berlin, dass es auf Grund von Mangel zu langen Anfahrten kommt, dabei war heute nicht mal Ausnahmezustand.
    Da ist Fußball nicht König sondern normales Volk.

  4. 3.

    Wirklich tolle Unterstützung von den fast 1000 CottbuserFans für den verletzen TeBe-Spieler. Standings-Ovations - einfach klasse - Cottbus!!!! Und: gute Besserung für den TeBe-Spieler!

  5. 2.

    Mit so etwas rechnet man nie, und wenn'passiert, ist man wie gelähmt. Zum Glück ging's gut aus. Gute Besserung,Junge
    EISERN

  6. 1.

    Da kann man nur gute Besserung wünschen.

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