1:2-Niederlage in Stuttgart - Hertha verliert in allerletzter Minute

Di 08.11.22 | 22:40 Uhr
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Enttäuschte hertha Spieler stehen auf dem Platz (imago images/HMB-Media)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.11.2022 | Guido Ringel | Bild: imago images/HMB-Media

Durch die allerletzte Aktion des Spiels verliert Hertha BSC in Stuttgart und verpasst den Sprung aus dem Tabellenkeller. In einer ausgeglichenen Partie steht für die Berliner am Ende ein unglückliches 1:2. Damit rutscht die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz auf den Relegationsplatz ab.

Die Fußballer von Hertha BSC haben am Dienstagabend durch einen Gegentreffer in der achten Minute der Nachspielzeit beim VfB Stuttgart verloren. Am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga unterlag die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz den Schwaben 1:2 (1:1) nach dem Tor in der letzten Aktion des Spiels. Für den einzigen Berliner Treffer hatte zuvor Dodi Lukebakio gesorgt, das späte Stuttgarter Siegtor erzielte Konstantinos Mavropanos.

Die erste Hälfte

Hertha-Trainer Sandro Schwarz setzte am Dienstagabend auf die gleiche Startelf wie gegen den FC Bayern am vergangenen Wochenende. Von Beginn an drückten beide Mannschaften in Richtung des gegnerischen Tors. Bereits nach zehn Sekunden ergab sich die erste Chance für die Hertha - kurios, da Stuttgart angestoßen hatte. Doch ein wilder Ballverlust führte direkt zum Hertha-Konter durch Lukebakio, der erst kurz vor dem Strafraum abgefangen wurde (1. Minute).

Auf der Gegenseite zeigten sich die Gastgeber eiskalt. Kurz hinter der Mittellinie landete Tiago Tomás diagonaler Pass direkt im Lauf von Serhou Guirassy. Herthas Marc Oliver Kempf sprintete zwar noch hinterher, doch er konnte den Franzosen nicht mehr erreichen, der oben rechts in den Winkel versenkte (4.).

Es war ein gutes Spiel in der ersten Viertelstunde, wobei sich die Stuttgarter aktiver zeigten und die Herthaner nach dem frühen Gegentor ein wenig konsterniert wirkten. Der VfB schien in dieser Phase auch mit deutlich mehr Ballbesitz das Spiel unter Kontrolle zu haben. Fast wie aus dem Nichts ereignete sich dann folgende Szene in der 19. Minute: Im ersten wirklich ausgespielten Hertha-Angriff seit der zehnten Sekunde fand Jonjoe Kennys Diagonalpass vor dem Strafraum den völlig freistehenden Lukebakio am zweiten Pfosten, der aus nur sieben Metern den Ball zum 1:1 ins Tor hämmerte.

Hertha kann kontern

Auch in der Folge spielte vor allem der Gastgeber, doch die Verteidigung der Herthaner stand solide, sodass es selten zu gefährlichen Chancen kam - auch verhindert, durch die erste Gelbe Karte der Partie: Kempf konnte den Torschützen zum 1:0 nur durch einen Schritt auf Guirassys Knöchel stoppen, der lange Zeit behandelt werden musste, aber weiterspielen konnte (31.).

Und auf einmal wurde es nach einer Standardsituation wieder gefährlich vor dem Stuttgarter Tor (36.). Lucas Tousart verlängerte Marvin Plattenhardts Eckball aus nur fünf Metern mit dem Kopf, doch auch der Nachschuss von Serdar wurde geblockt.

Aber auch Stuttgart drückte weiter, wollte seinerseits noch vor der Pause wieder in Führung gehen. In der 44. Minute kam es so zum Durcheinander im Hertha-Strafraum, nach einer Ecke von links: Tomás zog scharf rechts halbhoch in die Mitte, wo Mavropanos aus sechs Metern per Kopf verlängerte. Christensen konnte den Ball nicht unter Kontrolle bringen, sodass erst Guirassy und dann Endo zum Schuss, aber nicht zum Abschluss kamen. Zur Pause zeigte sich so insgesamt ein ausgeglichenes Spiel mit ausgeglichenem Spielstand.

Zweite Hälfte lange ohne Tore

Die zweite Hälfte begann ohne Wechsel bei beiden Mannschaften und in den ersten Minuten ging es wieder erstmal in Richtung Berliner Strafraum. Lilian Egloff kontrollierte den Ball, auch mit dem Gegner im Rücken und kam aus zehn Metern frei zum Schusss ins Außennetz (53.), bevor die Fahne hochging.

In der 61. Minute versuchte Hertha-Coach Sandro Schwarz die Offensive noch ein wenig stärker zu beleben, als Chidera Ejuke für Richter, Wilfried Kanga für Selke und Ivan Sunjic für Serdar in einem Dreierwechsel auf den Rasen kamen. Nur sieben Minuten später hätte sich das beinahe ausgezahlt, als bei einer Ecke Stuttgarts Verteidiger zu weit einrückten und Tousarts Schuss durch Mavropanos Kopf erst kurz vor der Linie geklärt werden konnte.

Schreckmoment und Stuttgarter Siegtor

Es folgte ein Schreckmoment knapp eine Viertelstunde vor Schluss. Nach einem Kopfballduell im Stuttgarter Strafraum blieb Wataru Endo bewusstlos auf dem Rasen liegen. Herthas Sunjic war dem Stuttgarter beim Kopfballversuch voll gegen die Schläfe gerauscht, sodass dieser in die stabile Seitenlage gelegt und minutenlang behandelt werden musste. Während Sunjic anschließend mit einem Kopfverband weiterspielen konnte, wurde Endo unter großem Applaus mit einer Trage vom Platz transportiert.

Sportlich sorgte in der Nachspielzeit Stuttgarts Mavropanos dann für den großen Schreck bei der Hertha: In der 98. Minute erzielte der Defensivakteur nach einer Ecke per Kopf das 2:1 für die Gastgeber. Die Niederlage der Hertha führte auch dazu, dass die Berliner auf den Relegationsplatz 16 abrutschten.

Die Kurz-Analyse

Es war die allerletzte Aktion, die ein nahezu ausgeglichenes Spiel zwischen Hertha BSC und dem VfB Stuttgart umkippte (98. Minute). Nachdem die Gastgeber vor allem zu Beginn des Spiels ihre Chancen hatten, kamen die Berliner über die Zeit besser in diese Partie, auch wenn auf beiden Seiten die Präzision im Abschluss fehlte.

Stuttgart ging in der dritten Minute verdient durch Guirassy in Führung, ehe die Hertha dank des völlig freistehenden Dodi Lukebakio den Ausgleich erzielen konnte. Die letzte und achte Minute der Nachspielzeit wurde Hertha nach wildem und unruhigem Spiel auf beiden Seiten schließlich zum Verhängnis.

Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz rutscht damit auf den Relegationsplatz in der Tabelle ab. Durch den Sieg von Bochum über Gladbach schlossen die Westfalen bis auf einen Punkt zur Hertha auf. Leverkusen und Augsburg können am Mittwochabend weiter wegziehen. Durch die Ergebnisse in der englischen Woche spitzt sich Herthas kritische Lage zu.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.11.22, 20:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    @Jörg Maurer: Oder um es mit Ilja Richter zu sagen:"Licht aus, Spott an!" ;-)

    Ich fand das Spiel als neutraler Beobachter unterhaltsam und teile die Meinung des Kommentators, dass zum einen beide Teams aufgrund ihres Kaders eigentlich nicht so weit unten stehen müssten und dass zum anderen die Partie gestern nicht viel von Abstiegskampf hatte.
    Wenn nicht schon wieder die Probleme mit den Finanzen wären, würde ich der Rückrunde weiterhin positiv entgegensehen, was den Klassenerhalt von Hertha BSC anbelangt.

  2. 19.

    Mein herzlichen Glückwunsch zur Niederlage wieder schön geschlafen in der letzten Minute. Sportlich unten Finanziell verschuldet mit Millionen hurra zweite Liga wir kommen.

  3. 18.

    Schon meine Großeltern haben es mir beigebracht. "Wer den Schaden hat, braucht für den Spot nicht zu sorgen". Wir werden es überleben.

  4. 17.

    Dem kann ich mich nur anschließen! Der Ton vieler Kommentare ist mehr als unangebracht und inhaltlich sind die Beiträge auch mehr als dürftig. Unter „sportlich“ verstehe ich was anderes!

  5. 16.

    Gestern habe ich mir das mal angeguckt, was bei den Herthanern gern die "deutlich bessere spielerische Leistung" genannt wird.
    Mein Eindruck: Im ersten Durchgang ist wenig 1. Liga dabei und auch in der zweiten kommt zu wenig. Erst gegen Ende mal erfrischendes. Das ist zu wenig und wird verdient bestraft.
    Tendenz: entweder Hertha steigt sportlich ab oder der Pleitegeier macht den Resten den ...

  6. 15.

    Wenn Sie so ein analytischer Fachmann sind, sollten Sie, anstatt viele Fragen zu stellen, lieber die Antworten geben, die die Mannschaft auf dem Platz seit langem unbeantwortet läßt. Ich kann mir vorstellen, dass die Führung von HERTHA BSC noch einen Berater und seine Expertise für sehr viel Geld einkaufen würde. Von den 374.000000 € müssten ja noch ein paar übrig sein. Ich selbst überlege ernsthaft, mich als Interimstrainer zu bewerben, um für kleines Geld und Erfolgsgarantie, die Mannschaft sicher in eine der unteren Ligen zu führen.

  7. 14.

    Die 7. Klatsche im 14. Spiel - so schlecht war der selbsternannten Big City Club noch nie in einer Saison.
    Da klingt das Schönreden der Verantwortlichen, wie auch das hier im Forum, wie Hohn.
    Es war mal wieder ein Schwarz(er) Tag für die Fans der Hertha.
    Wohl auch für Endo - Gute Besserung.

  8. 13.

    So blöd wie es für sie als Fan auch ist, haben diese bestimmten Foristen , ich auch , aber nicht ganz Unrecht
    Wie steht es den seit Jahren um die Mannschaft
    Jedes Jahr Abstiegskampf,es wird nicht besser. Millionen verbraten und niemand weiß wo das Geld ist und es sagt von Seiten des Vereins auch niemand was, transparents Fehlanzeige
    Die Schulden belaufen sich derzeit auf 80 Millionen, nächstes Jahr wird eine Zahlung von 40 Millionen fällig
    Sorry, ich glaube schon das es für die treuesten Fans nicht immer schön zu lesen ist, was man so da schreibt, aber soll man alles schönreden, wo es nichts schön zu reden gibt ??
    Klar, solche Niederlagen wie gestern tun weh, aber es ging gestern gegen einen direkten Konkurrenten um den Abstieg , und selbst Bochum ist jetzt schon sehr nahe gekommen
    Wer immernoch nicht kapiert das es gegen den Abstieg geht , sorry dem ist nicht zu helfen

  9. 12.

    Genau das gleiche wie letzte Saison nun müsste der Verein die reißleine ziehen den Trainer und den überragenden Manager vom Hof jagen ,wenn nicht ist dieser Abstieg vorprogrammiert es tut mir im Herzen weh wenn ich diese Gurkentruppe sehe

  10. 11.

    Mit dem Traditionsclub Hertha BSC geht’s diese Saison weiter kontinuierlich bergab.
    Abstieg in die 2. Liga, von dem der Verein sich nicht mehr erholen wird.

  11. 10.

    Meinerseits wünsche ich gute Besserung u. hoffentlich keine bleibenden Schäden für Endo!

    Es ist für Hertha BSC nicht leicht mit der wirtschaftlichen Situation im Hinterkopf zu spielen u. noch schwerer zu gewinnen. Nun wird es mit Voraussagen zum Verbleib in der 1. Bundesliga nicht einfacher, da der 1.FC Köln unberechenbar ist. Spekulationen auf Schützenhilfe anderer Vereine bringen nichts. Insgesamt bleibt nur die Hoffnung auf eine bessere restliche Saison für Hertha BSC nach der Winterpause.

  12. 9.

    "Dank" bestimmten und allen bekannten Kommentatoren macht es eigentlich kaum noch Sinn, hier irgendwas zu schreiben. Schon lange wird bei Herthaspielen kaum noch was gepostet, über das zu diskutieren sich lohnte.
    Ich versuche es dennoch einmal:
    Ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum Spiele in so regelmäßiger Abfolge in der letzten Minute verloren werden. Damit werden die Bemühungen von 90 Minuten pulverisiert. Das kann mal passieren, aber in diesem Umfang passiert es nur bei Hertha. Und es hat trotz deutlich besserer spielerischer Leistung als in der Vorsaison für eine Tabellensituation gesorgt, die noch deutlich schlechter ist als am 14. Spieltag vor einem Jahr. So traurig das auch ist: Wird Hertha nicht deutlich abgezockter, ist der Relegationsrang noch das günstigste Saisonergebnis. Dann werden wir in Schönheit sterben.

  13. 8.

    Uuups der GROßE BCC hat mal wieder verloren, wollten die nicht eigentlich Meister werden und dann die Champions League aufmischen... ?!?!?! ;o)))

    Tja, Hochmut kommt vor dem Fall, nun wird es wohl doch eher der Durchmarsch in Liga 3 und vielleicht sogar noch tiefer.... :o)))))))))

    Und einen Großteil der Berliner freut es sogar wenn dieser ARROGANTE Club irgendwann in der Versenkung verschwindet !!!

  14. 7.

    Es ist grausam zuzusehen wie die Herta mal wieder stümperhaft spielt. Es gibt kein Fortschritt,leider noch eine halbe Saison bis sie endlich aus der 1 Liga verschwinden. Hoffentlich werden sie dann bis ganz unten durchgereicht! dann kann Bobic sie jawieder aufbauen.

  15. 6.

    Ohne Worte. Seit Jahren zu dumm in der Nachspielzeit nach vorne weg zu verteidigen. Das xte Gegentor in der Nachspielzeit. Einstellungsfrage. Das macht meine Kreisligamannschaft besser.
    Die besten Genesungswünsche an Wataru Endo.

  16. 5.

    Jaaaa, Super Sieg Stuttgart
    Glückwunsch

  17. 4.

    Wünsche Endo alles Gute und hoffe das es nicht so schlimm ist
    In solchen Situationen rückt der Fußball in die 2. Reihe

  18. 3.

    Hertha ist einfach nur schlecht
    Die erste Halbzeit hat das mal wieder gezeigt
    Schämen sollte sich die Mannschaft

  19. 1.

    Stuttgart Ole, Stuttgart Ole
    1 : 0 Superstart

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