Berufungsprozess - Jerome Boateng zu Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt

Mi 02.11.22 | 20:15 Uhr
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Der Fußball-Profi und ehemalige Nationalspieler Jerome Boateng (r) kommt zu Beginn der Fortsetzung im Berufungsprozess mit seinem Anwalt Norman Gelbart in den Gerichtssaal des Landgericht München I. (Quelle: dpa/Sven Hoppe)
Audio: radioeins | 02.11.2022 | Bild: dpa/Sven Hoppe

Ein Münchner Gericht hat Fußball-Weltmeister Jerome Boateng am Mittwoch in einem Berufungsprozess erneut wegen Körperverletzung und Beleidigung verurteilt. Es verhängte sogar eine höhere Strafe als im ersten Verfahren.

Der gebürtige Berliner und Ex-Fußballnationalspieler Jerome Boateng ist vom Landgericht München I der vorsätzlichen Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung schuldig gesprochen worden. Das Gericht setzte eine Strafe von 120 Tagessätzen zu 10.000 Euro fest, womit Boateng nun auch als vorbestraft gilt.

So wie davor das Amtsgericht war auch das Landgericht überzeugt, dass Boateng seine Ex-Freundin und Mutter seiner Zwillingstöchter während eines Karibik-Urlaubs vor drei Jahren verletzt und beleidigt hat.

Niedrigere Tagessätze - aber Vorstrafe

Das Urteil des Landgerichts fiel nun härter aus als das Urteil des Amtsgerichts im September vergangenen Jahres. Dieses hatte Boateng noch zu 60 Tagessätzen verurteilt - ab 90 Tagessätzen gelten Verurteilte aber als vorbestraft. Allerdings lag damals Boatengs Einkommen noch deutlich höher, weshalb er nach dem alten Urteil 1,8 Millionen Euro zahlen müssen. Nun sind es 1,2 Millionen Euro.

Sowohl Boateng als auch die Staatsanwaltschaft waren nach dem ersten Urteil in Berufung gegangen. Im Berufungsprozess hatte der 33-Jährige bereits zu Beginn ein Verständigungsangebot abgelehnt und mitgeteilt, dass er die Aussage verweigern würde. Daraufhin musste der Prozess neu aufgerollt werden. Auch gegen das Urteil des Landgerichts kann der Fußballer noch einmal Rechtsmittel einlegen.

Boateng gehört zu der deutschen Nationalmannschaft, die 2014 in Brasilien den Weltmeistertitel holte. Er spielte damals noch für den FC Bayern München, inzwischen spielt Boateng in Frankreich für Olympique Lyon.

Sendung: radioeins, 02.11.2022, 20:00 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    @ Toska, das wissen weder Sie, noch der Rest der Welt. Das ist das allgemeine Problem bei solchen Streitigkeiten. Und so bleibt immer der Zweifel. Macht es auch nicht einfacher, dass hier eine Menge Geld im Spiel war. Aber das Gericht hat entschieden.

  2. 11.

    Nee! Alles gut! Dem Forenteilnehmer Mass geht es hier nur um Krümelkackerei!

  3. 8.

    Eine diskriminierende Aussage durch eine andere zu bewerten hat schon was. Auch Fußballer sind Menschen, Lotte

  4. 7.

    Körperliche Gewalt, in Kauf genommene Verletzungen u. Beleidigungen, egal wer sie ausübt, sind schlimme Dinge, die in einer Beziehung nichts zu suchen haben! Wer es nicht schafft, das einfach zu kapieren, muss es eben auf andere Weise mitgeteilt bekommen. Aber die wirklichen Opfer u. Leidtragenden sind die Kinder, da sie, später oft selbst zu Tätern werden. Der Grund ist, dass in der prägenden Zeit ihrer Erziehung, es von ihren Eltern nicht besser vorgelebt wurde (sauberer Streit Diskussion).

  5. 6.

    Dieser Mann gehört frei gesprochen. Er hat nichts gemacht

  6. 5.

    Für mich ein gerechtes Urteil. Männer die ihre Frauen schlagen sind hart zu verurteilen. Ich denke dabei zudem auch an seine Kinder.

  7. 4.

    Sobald das Urteil rechtskräftig ist, ist Herr Boateng prädestiniert für einen Vorstandsposten beim FC Bayern. So war es jedenfalls bisher dort.

  8. 2.

    Jo, hoffentlich kapiert der Typ jetzt, dass Frauen Menschen sind und er nur ein Fußballer.

  9. 1.

    Zahlt er aus der Portokasse!

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