Berufungsprozess - Jerome Boateng zu Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt
Ein Münchner Gericht hat Fußball-Weltmeister Jerome Boateng am Mittwoch in einem Berufungsprozess erneut wegen Körperverletzung und Beleidigung verurteilt. Es verhängte sogar eine höhere Strafe als im ersten Verfahren.
Der gebürtige Berliner und Ex-Fußballnationalspieler Jerome Boateng ist vom Landgericht München I der vorsätzlichen Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung schuldig gesprochen worden. Das Gericht setzte eine Strafe von 120 Tagessätzen zu 10.000 Euro fest, womit Boateng nun auch als vorbestraft gilt.
So wie davor das Amtsgericht war auch das Landgericht überzeugt, dass Boateng seine Ex-Freundin und Mutter seiner Zwillingstöchter während eines Karibik-Urlaubs vor drei Jahren verletzt und beleidigt hat.
Niedrigere Tagessätze - aber Vorstrafe
Das Urteil des Landgerichts fiel nun härter aus als das Urteil des Amtsgerichts im September vergangenen Jahres. Dieses hatte Boateng noch zu 60 Tagessätzen verurteilt - ab 90 Tagessätzen gelten Verurteilte aber als vorbestraft. Allerdings lag damals Boatengs Einkommen noch deutlich höher, weshalb er nach dem alten Urteil 1,8 Millionen Euro zahlen müssen. Nun sind es 1,2 Millionen Euro.
Sowohl Boateng als auch die Staatsanwaltschaft waren nach dem ersten Urteil in Berufung gegangen. Im Berufungsprozess hatte der 33-Jährige bereits zu Beginn ein Verständigungsangebot abgelehnt und mitgeteilt, dass er die Aussage verweigern würde. Daraufhin musste der Prozess neu aufgerollt werden. Auch gegen das Urteil des Landgerichts kann der Fußballer noch einmal Rechtsmittel einlegen.
Boateng gehört zu der deutschen Nationalmannschaft, die 2014 in Brasilien den Weltmeistertitel holte. Er spielte damals noch für den FC Bayern München, inzwischen spielt Boateng in Frankreich für Olympique Lyon.
Sendung: radioeins, 02.11.2022, 20:00 Uhr