0:3 in Frankfurt - Turbine Potsdam kassiert zehnte Saisonniederlage

Fr 09.12.22 | 22:34 Uhr
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Enttäuschte Turbine-Spielerinnen nach der Niederlage gegen Frankfurt (imago images/Eibner)
Video: rbb24 | 09.12.2022 | Simon Wenzel | Bild: imago images/Eibner

Der 1. FFC Turbine Potsdam hat am elften Bundesliga-Spieltag die zehnte Niederlage hinnehmen müssen. Bei Eintracht Frankfurt verloren die Potsdamerinnen deutlich mit 0:3 (0:2) und bleiben damit in dieser Saison weiterhin ohne Sieg.

Mit nur einem Punkt gehen sie als Tabellenletzte in die vorgezogene Winterpause. Weiter geht es für sie erst am 5. Februar mit einem Heimspiel gegen den FC Bayern München.

Turbine hielt 30 Minuten lang hinten alles dicht

Vor 2.584 Zuschauern im Frankfurter Stadion am Brentano-Bad war Turbine von Beginn an unterlegen, stand hinten aber sicher. Der Eintracht gelang es erst in der 31. Minute, den Abwehrrigel zu knacken. Nach einer schnellen Kombination über die rechte Seite kam Tanja Pawollek an den Ball, die mit einem Flachschuss aus 17 Metern der Potsdamer Keeperin Anna Wellmann keine Chance ließ. Kurz vor der Pause erhöhte dann die Ex-Potsdamerin Lara Prasnikar auf 2:0 (42.).

Das schönste Tor des Abends ging auf das Konto der Frankfurterin Sara Doorsoun-Khajeh, die den Ball volley aus 15 Metern unter die Latte knallte (49.). Turbine hatte danach Glück, dass die drückend überlegenen Gastgeberinnen ihre Chancen liegen ließen und nicht noch höher gewannen. Es blieb am Ende bei der 0:3-Niederlage.

Sendung: rbb24, 09.12.2022, 21.45 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    @ Jewittatuete - Sechs weitere bundesligareife Spielerinnen fehlten wegen Verletzung: Maria Plattner, Viktoria Schwalm, Noami Gentile, Amber Barrett, Tennisocco Sissoko und Mollie Rousse. Die Siegermannschaft von Eintracht Frankfurt wechselte dagegen fünfmal: Johannes - Kleinherne, Doorsoun, Nüsken, Hanshaw (84. Brengel) - Pawollek, Feiersinger (73. Köster), Anyomi (84. Küver), Dunst (73. Kirchberger), Reuteler (66. Wamser) - Prasnikar. Insofern ist das Endergebnis für den Start nach der Winterpause für Turbine Potsdam sehr hoch einzustufen.

    Die Potsdamerinnen werden unter Turbine Coach Weygang die Winterpause nutzen wie geplant das Belastungspensum auf 100% zu schrauben, um in der Rückrunde zu punkten. Zudem wird sich der Traditionsklub im winterlichen "Transfer Window" bis Ende Januar 2023 mit drei Spitzenkräften verstärken. So der Plan von der Mannschaft, dem Trainerteam und dem Turbine Präsident mit Führungsqualität.

  2. 10.

    @ Jewittatuete - Turbine Potsdam begann recht mutig, konnte aber nicht verhindern, dass die Gastgeberinnen schnell die Spielkontrolle übernahmen. In der Vorstellung der Mannschaften wurden 11 Spielerinnen als Startelf benannt: Wellmann - Gerhardt, Meister, Kuznezov, Jordan - Selimhodzic, Weidauer, Grincenco, Wiankoswska - Deutsch, Kyokawa. Es wurde beim Verlesen der Potsdamer Bank schnell klar, dass fünf Spielerinnen aus dem derzeitigen Zweitligakader von Turbine Potsdam II stammten: Jil Frehse, Tatjana Mori, Louisa Aniwaa, Amelie Woelki und Onyinyuchi Zogg. Interimstrainer Weygang verzichtete auf eine Einwechselung und liess die Startelf kompakt durchspielen. Damit unterstützte er indirekt die Zweite. Es fehlte aus der Ersten wegen Gelb/Rot Jennifer Cramer.

  3. 8.

    @ Jewittatuete - Richtig. - Turbine Potsdam ist ein wertebasierter unabhängiger Frauenklub, der dank der Strahlkraft seines idellen Markenwertes mit nachhaltigen Konzepten auch überregionale finanzstarke Sponsoren ansprechen kann und muss. Das längerfristige finanzielle Überleben an einen Männerverein zu koppeln entspricht zwar für den Zeitgeist, aber nicht für Diversität, Kühnheit und Zukunftsvision des Markenkerns eines "Independent Women Football Club". Ja, ich bin ebenso überzeugt davon, dass Möglichkeiten geschaffen werden können, die sportliche Zukunft das Bundesliga-Niveau ohne Männermarken zu halten.

  4. 7.

    Ich bin ja mal gespannt, wie die Winterpause genutzt wird, um die Vereinsführung in ruhigere und modernere Fahrwasser zu lenken. Nächste Woche sollen sich die Kandidat*innen für den neuen Vorstand den Mitgliedern vorstellen, vielleicht kommt bei mir dann Hoffnung auf. Ich bin fest davon überzeugt, dass wenn sich die Vereinsführung ändern, Möglichkeiten geschaffen werden können, die sportliche Zukunft auch ohne Männerverein zumindest auf Bundesliga-Niveau zu halten. Das natürlich gesetzt, dass das Team die Klasse hält – denn kurzfristig kann auch der beste Vorstand wohl nicht viel ausrichten.

  5. 6.

    Ein verdienter Sieg für Frankfurt. Diesmal zeigten die Eintracht Frauen absoluten Siegeswillen. Ex-Turbine Lara Prasnikar, die ihr 50. Bundesligator erzielte, betonte: "Nach unserer herben Niederlage in Wolfsburg war es gut, sofort zurückzukommen. Es ist immer etwas Besonderes für mich, gegen meinen ehemaligen Verein aus Potsdam zu spielen. Jetzt können wir in Ruhe Weihnachten feiern."

    Für Potsdam gilt das weniger. "Kämpferisch war der Auftritt in Ordnung, wir sind auch nach dem Rückstand nicht auseinandergebrochen", erklärte Abwehrspielerin Wibke Meister. "Die Situation ist bitter. Aber wir werden nicht aufgeben. Am Montag beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde". Turbine startete mit der Startelf: Wellmann - Gerhardt, Meister, Kuznezov, Jordan - Selimhodzic, Weidauer, Grincenco, Wiankoswska - Deutsch, Kyokawa. Wer mit offenen Augen und Ohren vor Ort war: die selben 11 Potsdamerinnen standen beim Schlusspfiff immer noch auf dem Platz. Es gab mehrere Gründe dafür.

  6. 5.

    Da stimmt was nicht: Wie kann Turbine den 11. Spieltag schon hinter sich gebracht haben, wenn der erst im Februar ist? Auch das mit den zehn Niederlagen passt nicht. Einfach mal die Tabelle anschauen.

  7. 4.

    Das anno horribilis wird in 2023 nahtlos seine Fortsetzung finden, falls der Trainer die unprofessionelle Einstellung von mindestens 5 Turbininnen nicht in den Griff bekommt. Mein Fussballerherz blutet als ich das Abwehrverhalten beim ersten Tor mit Ansehen musste.
    Die höchst unterschiedlichen Vereinsphilosophien von Turbine und Viktoria zeugen von wahrer Diversität und Spannung. Wie langweilig wäre eine Welt mit 10 Viktorias...

  8. 3.

    Der einzige Trost bzw. Anlass zur Hoffnung: Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ist mit aktuell 6 Punkten noch nicht ganz aussichtslos.

  9. 2.

    Ich bin mit ihrem Beitrag bei Ihnen, aber beim Thema Mädchenfussball in der Region deutlich optimistischer. Was dort gerade bei Viktoria passiert ist schon sehr beeindruckend. Genau das Gegenteil von dem was bei Turbine geschehen ist. Die Rückwärtsgewandheit mit der Wiederwahl von Kutzmutz fliegt dem Verein nun um die Ohren. Natürlich ist er nicht alleine Schuld, aber die Wiederwahl war schon ein deutliches Zeichen Richtung Vergangenheit. Turbine steht völlig zurecht auf dem letzten Tabellenplatz, daß ist schon längst kein Zufall mehr. Grossartig die solidarische TV Gelder Aufteilung. Hier sieht man was der ach so tolle Männerfussball alles noch lernen könnte. Ob das Patriarchat hier lernen will, darf bezweifelt werden.

  10. 1.

    Bin gespannt, wem diesmal hier im Forum die Schuld für Niederlage in die Schuhe geschoben wird: Schiri, DFB, den Verletzungen, den bösen Männerfussballclubs etcpp. Gäähhn.
    Ganz sicher gibt es keine Selbstkritik: seit Jahren falsche Entscheidungen der Vereinsverantwortlichen, gedeckt und abgenickt von den Lemmingen der Vereinsmitglieder. Das Desaster hat sich Turbine Potsdam ganz allein selbst zuzuschreiben. Das Gros der Spielerinnen hat die Lage spätestens nach der lächerlichen Wiederwahl von Kutzmutz verstanden und den einzig richtigen Schluss gezogen: Sie sind gegangen weil sie keine Perspektive mehr gesehen haben.
    Heute wurden die TV Zuwendungen für die nächsten Saisons bekannt: fast 400k € für jeden Verein der 1. Liga.
    Potsdam wird davon kaum profitieren. In der 2. Liga ist der finanzielle Kollaps absehbar. Talentierte Spielerinnen finden allemal neue Vereine. Der Schaden für den Mädchenfussball in der Region dürfte kaum reparabel sein.

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