1:3-Pleite - Hertha kassiert deutliche Niederlage in Bochum zum Bundesliga-Neustart

Sa 21.01.23 | 17:30 Uhr
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Jean-Paul Boetius (l.) im Zweikamp mit Bochums Keven Schlotterbeck. Quelle: imago images/Treese
Audio: rbb24 Inforadio | 21.01.23 | Marc Eschweiler | Bild: imago images/Treese

Hertha BSC ist mit einer klaren Niederlage bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf in das neue Fußball-Jahr gestartet. Beim VfL Bochum verloren die Berliner verdient und rutschen noch tiefer in den Tabellenkeller.

Beim VfL Bochum wollte Hertha BSC die Aufholjagd in der Bundesliga starten und das Fußball-Jahr mit einem Sieg beginnen - das ist den Berlinern am Samstag jedoch nicht gelungen: Das Team von Sandro Schwarz verlor beim ebenfalls abstiegsbedrohten VfL Bochum klar und verdient mit 1:3 (0:2). Durch das Remis von Stuttgart gegen Mainz (1:1) rutscht Hertha so noch weiter in den Tabellenkeller - auf den vorletzten Platz.

Der Spielverlauf

Hertha-Trainer Sandro Schwarz musste im Angriff auf zwei Schlüsselspieler verzichten. Leistungsträger Dodi Lukebakio fehlte gelbgesperrt und wurde durch Marco Richter ersetzt. Der zweite etatmäßige Außenstürmer, Chidera Ejuke, zog sich in der Vorbereitung eine Bänderverletzung im Knie zu. Für ihn gab der 20-jährige Derry Scherhant sein Startelf-Debüt.

Das Spiel begann ausgeglichen, wobei die erste Gelegenheit dem VfL Bochum gehörte. Nach einem Einwurf von der linken Seite kam Philipp Förster im Strafraum mit einem Drop-Kick zum Abschluss (5. Minute). Der Schuss verfehlte das Tor von Hertha-Keeper Oliver Christensen um einige Zentimeter. In der Folge wurde Hertha dann allerdings offensiver - und traf mit der ersten Chance. Lucas Tousart erzielte nach einer Vorarbeit von Jean-Paul Boetius das 1:0 (11.). Schiedsrichter Daniel Schlager nahm den Treffer nach Eingreifen des Videoschiedsrichters allerdings zurück, da der Ball in einer Szene zuvor knapp im Toraus war. Es blieb also doch beim 0:0 - Pech für Hertha.

Die nächste Chance ging an den Gastgeber: Der VfL spielte über die linke Seite, wo Förster relativ ungestört flanken konnte, Philipp Hofmann setzte sich im Strafraum gegen Marc-Oliver Kempf durch und köpfte zum 1:0 für Bochum ein (22.) - ein plötzlicher Gegentreffer, den Hertha erst einmal verarbeiten musste.

Die Gastgeber hatten jetzt mehr Spielanteile und kontrollierten die Partie. Mit einem feinen Freistoß aus 17 Metern hatte Kevin Stöger die große Gelegenheit zum 2:0, scheiterte allerdings an der Latte (34.). Dennoch konnte Bochum noch vor der Halbzeit ein zweites Mal jubeln. Nach einer Ecke kam Bochum-Neuzugang und Ex-Unioner Keven Schlotterbeck im Fünfmeterraum völlig freistehend zum Kopfball und musste den Ball nur noch einnicken (45.). Maxi Mittelstädt hatte den 25-Jährigen laufen lassen. Mit einem verdienten 2:0 für den Ruhrgebietsklub ging es in die Pause.

Hertha wird besser, Bochum kontert stark

Nach dem Seitenwechsel startete Hertha nach der Pause mutig und mit mehr Druck. Immer wieder kamen die Berliner in Strafraumnähe, erspielten sich zunächst aber keine Chancen. Dennoch war Hertha jetzt deutlich überlegen, Bochum konnte sich nur noch mit Kontern befreien - machte das allerdings stark. In der 56. Minute lief Christopher Antwi-Adjei nach einem Ballgewinn schnell über die linke Seite und setzte sich gut durch, flankte schließlich in den Strafraum auf Hofmann, der mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 für Bochum traf.

In einer starken Phase der Hertha agierten die Gastgeber zielstrebig und effektiv und stellten die Berliner eine gute halbe Stunde vor dem Spielende vor eine Mammutaufgabe. Das war Hertha nun deutlich anzumerken. Der Schwung aus der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war wieder merklich verflogen.

Zwar versuchte Hertha auch weiterhin nach vorne zu spielen, Bochum konnte die Berliner jetzt aber wieder besser kontrollieren und vom eigenen Strafraum fernhalten. Ein Kopfball an die Latte des eingewechselten Jessic Ngankam (77.) und der späte 1:3-Treffer durch Suat Serdar (87.) waren in der Schlussphase zu wenig und Hertha musste sich mit einer verdienten Niederlage zum Start des Fußball-Jahres aus Bochum verabschieden.

Die Kurzanalyse

Herthas Auswärtsspiel in Bochum wurde - mal wieder - in der Verteidigung der Berliner entschieden. Oder besser: in der mangelnden Verteidigung. Sowohl beim 0:1 als auch beim 0:2 agierte die Hintermannschaft der Berliner zu zurückhaltend und ließ Bochum einfach gewähren. Beim ersten Treffer kamen Schwarz' Spieler gleich an verschiedenen Stellen zu spät. Das 0:2 geht zu großen Teilen auf die Kappe von Mittelstädt, der Schlotterbeck bei einer Ecke einfach laufen ließ und so zum zweiten Treffer für den VfL einlud.

Bochum zeigte sich in der Offensive höchst effektiv und erzielte den dritten Treffer zum idealen Zeitpunkt, als Hertha nach der Halbzeit noch einmal mit neuem Schwung auf das Feld kam. So geraten die Blau-Weißen nach einer Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf bereits zu Beginn des neuen Jahres wieder gehörig unter Druck. In den nächsten Spielen gegen formstarke Wolfsburger (Dienstag, 20:30 Uhr) und Union (28.01., 15:30 Uhr) steht die Schwarz-Elf dabei vor großen Herausforderungen.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbbUM6, 21.01.2023, 18 Uhr

43 Kommentare

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  1. 43.

    @ Nein Dietmar, das sind wirklich keine Hertha-Fans. Die wirklichen Hertha-Fans sitzen auf der Tribüne und nötigen ihre Spieler, die Trikots auszuziehen.
    Und die richtigen Spieler tun das auch.

  2. 42.

    Zitat: "Aber mich lässt der Verdacht nicht los, dass der Rest der Republik . . . Hertha gerne eliminiert hätte."

    Ich bitte Sie, Jürgi. Hertha ist nun wirklich nicht gerade der beliebteste Verein in DE, das ist richtig. Aber dass "die Republik" die Charlottenburger "gerne eliminiert hätte", und die Schiries deshalb bewusst gegen Hertha pfeifen, ist doch Unfug.

    Was das nicht gegebene Tousart Tor betrifft, wurde die Situation wohl so bewertet, dass der Bochumer Spieler den Ball nach dem Toraus-Spiel von Boetius nicht vollständig unter Kontrolle hatte und deshalb den gesamten Angriffszug Herthas nicht unterbrechen konnte. Das mag vlt. eine etwas strittige Entscheidung gewesen sein, ist aber regelkonform. Und dass Hertha das Spiel dann deutlich verloren hat, ist sicher nicht an dieser VAR Entscheidung festzumachen.

  3. 41.

    Wie kommst Du eigentlich darauf, dass diejenigen, die sich kritisch mit ihrer Hertha auseinandersetzen, keine echten Fans sind?
    Unsere Fragen sind doch mehr als berechtigt.
    Um die Arbeit eines Trainers zu beurteilen, gibt es ein ganz einfaches Kriterium - den Erfolg auf dem Platz. Wenn sich der nicht einstellt, finde ich Ruhe im Verein eher beunruhigend. Ich möchte Dich auch bitten, von Verallgemeinerungen abzusehen. Ich schätze die Arbeit von Sandro Schwarz nämlich überhaupt nicht. So, wie im Relegationsspiel in Hamburg wünsche ich mir meine Hertha - kämpfend und siegend!
    Übrigens: noch in der Ära Dieter Hoeneß stellte die Nachwuchsabteilung von Hertha über 40 Spieler für die deutschen U-Nationalmannschaften.

  4. 40.

    Um realistisch zu sein braucht man kein Herthaner oder auch Unioner zu sein
    Ich bin von keinem dieser Clubs ein Fan
    Ich sehe nur realistisch, was bei Hertha passiert und das ist für einen Bundesligisten aus einer Stadt wie Berlin nicht würdig, und das sage ich als Berliner
    Auch für die Zukunft sehe ich Schwarz
    Ja, ich wünsche Hertha den Abstieg wegen der Grossmäuligkeit vieler Im Verein , aber auch hier
    Mit Schönreden, alles besser darstellen wie es ist, kann man nichts gewinnen
    Vielleicht nutzt Hertha die Chance nach dem Abstieg sich neu aufzubauen, im sportlichen Bereich, aber auch in der Aussendarstellung sich zu bessern
    An der Beliebtheit Herthas hapert es gewaltig

  5. 39.

    Wenn du keine Punkte einfährst, steigst du am Ende der Saison ab. Hat das bei HERTHA schon einer mitbekommen ?

  6. 38.

    Nee nee, das sind meistens Realisten, die sich nicht das Blau-Weiße vom Himmel erzählen lassen. Wenn du keine Punkte einfährst, steigst du am Ende der Saison ab. Ich bin Schalker, da isses ähnlich. Streckenweise gut gespielt, aber trotzdem 0:3 verloren, also 0 Punkte. Was soll MAN da schönreden?

  7. 37.

    Ich liebe Snooker! Am besten mit Rolf Kalb auf dem Reporterplatz. Come On, Ronnie!!!:-) Glück Auf!

  8. 36.

    " Dietmar" muss man Hertha Fan sein, um Ahnung von Fußball zu haben ? Hertha spielt seit Jahren keinen attraktiven Fußball. Gerne würde ich mal wieder ins Stadion gehen um ein schönes Fußballspiel zu sehen. Leider wird man seit Jahren enttäuscht von Hertha. Am Geld kann es ja nicht liegen. Das muss man erst mal schaffen, hunderte Millionen Euro auszugeben und nichts geschaffen zu haben.
    Hertha ist eine " tote Mannschaft " ! Größe Sprüche kloppen, reicht nicht aus. Ich frage mich seit etliche Jahren, wo bleibt der Nachwuchs bei Hertha. Diese Millionenstadt Berlin, müsste doch genug Talente haben, um attraktiven Fußball zu zeigen, oder ?

  9. 35.

    " Die wissen genau was schief gelaufen ist ". Umso schlimmer ! Ähnliche Kommentare konnte man vor über 2 Jahren hier auch schon zu Hauf bis heute lesen. Was ist seitdem mit diesem Wissen passiert ? Zwar neue Leute und viel Geld verballert, aber den Mißerfolg dafür noch mehr auf die Spitze getrieben. Die immer mehr zunehmenden Rufe nach der 2. oder 3.Liga mögen vielleicht unangenehm sein, sind aber im Zuge einer Konsolidierung wahrscheinlich unabwendbar und zwingend erforderlich. Das ist wie " Sitzenbleiben " in der Schule. Soll ja auch hier und da auch mal helfen....

  10. 34.

    Das hier sind keine Hertha Fans. Das sind alles Unioner, deren Lebensinhalt darin besteht, gegen alles zu bashen, was mit Hertha zu tun hat.

  11. 33.

    Ihr seid mir alle die richtigen Fans. Meckern,Meckern. Hertha redet gar nichts schön. Die wissen genau was schief gelaufen ist. Und auf den Trainer alles schieben ist billig. Der macht top Arbeit. Er hat Ruhe reingebracht on den Verein und er wird von allen geachtet. Klar haben sie schlecht gespielt.....aber wie wäre es einfach mal mit Hoffnung? Und wie kann man als Fan seinee Mannschaft den Abstieg wünschen?

  12. 32.

    Die Investmentfirma 777 Partners soll nur etwa die Hälfte der einst von Windhorst investierten 374 Millionen Euro bezahlt haben. Hertha BSC wirbt u.a. für Respekt, Leidenschaft, Charakter, Fair Play und mit ähnliche Plattitüden. Wäre es da nicht schon längst eine Frage der Ehre und an der Zeit, besonders der Spieler, sich bei Lars Windhorst in aller Form zu entschuldigen ? Er hat schließlich für jedes erzielte Tor mehrere Millionen auf den Tisch gelegt. Aber wie heißt es doch schon bei Berthold Brecht : Erst kommt das Fressen und dann die Moral ! Ist das nicht alles furchtbar verlogen ?

  13. 31.

    Die Investmentfirma 777 Partners soll nur etwa die Hälfte der einst von Windhorst investierten 374 Millionen Euro bezahlt haben. Hertha BSC wirbt u.a. für Respekt, Leidenschaft, Charakter, Fair Play und mit ähnliche Plattitüden. Wäre es da nicht schon längst eine Frage der Ehre und an der Zeit, besonders der Spieler, sich bei Lars Windhorst in aller Form zu entschuldigen ? Er hat schließlich für jedes erzielte Tor mehrere Millionen auf den Tisch gelegt. Aber wie heißt es doch schon bei Berthold Brecht : Erst kommt das Fressen und dann die Moral ! Ist das nicht alles furchtbar verlogen ?

  14. 30.

    Ich wüsste nicht wo da ein reguläres Tor war !?
    Die Entscheidung diese Situation zu überprüfen war absolut richtig, aber zu dem Zeitpunkt hatten sie wahrscheinlich noch ihre BCC Brille auf ! ;o)

  15. 29.

    Hmmm... Hertha Hochmut kommt vor dem Fall... Nun geht es um den Abstieg... Macht was draus

  16. 28.

    Autsch. Keine Ahnung von Regelkunde und dann aber auf den Schiedsrichter schimpfen. Immerhin passt Ihr Auftritt zu dem von Hertha...

  17. 27.

    Vielleicht sollte die alte Hertha ihr neues Stadion in Cöpenick bauen, Berlin scheint kein Glück zu bringen.

  18. 26.

    Hertha gehört nun endgültig in die Armateurliga.
    Da spielt ja VSG Altglienicke besser.

    Hochbezahlte, hochnäsige, arrogante Versager wo jeder Cent die reinste
    Verschwendung ist.

  19. 25.

    Man kann nur noch den Kopf schütteln über diesen Verein
    Der lernt nichts aus Fehlern die gemacht wurden, sondern sie werden immerwieder von neuen getan
    Das einzige was Hertha gut kann, ist Geld verbrennen, davon gewinnt man aber nichts

  20. 24.

    Die Eisernen wird beim Derby das Übliche tun. Dann wird der Trainerwechsel bei der alten Dame anstehen.

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