Nachfolger von Dirk Heinrichs - Marco Gebhardt wird neuer Trainer von Turbine Potsdam

Di 28.02.23 | 16:34 Uhr
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Turbine-Trainer Marco Gebhardt (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)
Bild: IMAGO / Matthias Koch

Turbine Potsdam hat das Amt des Cheftrainers neu besetzt: Der ehemalige Bundesliga-Spieler Marco Gebhardt wird den Job übernehmen. Bisher hatte der 50-Jährige den Männer-Oberligisten Blau-Weiß 90 Berlin betreut. Dieser verkündete am Dienstag auf seiner Website den Abgang des Coaches. Turbine-Präsident Karsten Ritter-Lang bestätigte die Neubesetzung gegenüber der Märkischen Allgemeinen [Bezahlinhalt].

Das Amt des Trainers war vakant geworden, weil Sven Weigang nach nur drei Monaten Anfang Februar überraschend seinen Rücktritt verkündete. Für den Übergang trainierte Co-Trainer Dirk Heinrichs die Potsdamerinnen. Aufgrund seiner fehlenden A-Trainer-Lizenz war er aber nicht als langfristige Lösung in Frage gekommen.

Als Profi bei Cottbus und Union

Acht Jahre war Gebhardt Trainer bei Blau-Weiß 90. Er fand zum Abschied ausschließlich positive Worte: "Ich bedanke mich beim Verein, bei der Mannschaft, bei meinen Trainerkollegen, beim Physiotherapeuten und Athletiktrainer, den Fans und allen, die ich jetzt vergessen habe und natürlich auch beim Präsidenten für die tolle und vertrauensvolle gemeinsame Zeit."

Gebhardt absolvierte in seiner Spieler-Laufbahn 82 Bundesliga- und 141 Zweitligaspiele. Unter anderem stand er in seiner aktiven Karriere bei Energie Cottbus und später auch beim 1. FC Union Berlin unter Vertrag. Vor seiner langen Zeit als Trainer bei Blau-Weiß 90 fungierte er als Co-Trainer bei Dynamo Dresden.

Ob Gebhardt schon am Mittwoch bei der Partie von Turbine Potsdam gegen Werder Bremen an der Seitenlinie steht, ist bislang noch unklar.

Sendung: rbb24, 28.02.2023, 18 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Marco Gebhardt gilt menschlich als integer. Bei Blau Weiß 90 nahm er jede Herausforderung an und investierte acht Jahre. Es ist verständlich, dass bei einer Fusion von Blau-Weiß 90 mit Tasmania Berlin sein Trainerjob eine Wende haben wird. Als Trainer erzielte er gute Ergebnisse. Deshalb wird mit Sicherheit seine Verpflichtung bei einem Frauen-Bundesligisten zusammen mit Dirk Heinrichs Synergien ergeben, die Turbine Potsdam helfen können, strukturell und sportlich weiterzukommen.

  2. 13.

    Der sich zuvor schon gesichert wähnende 1. FC Nürnberg musste nur wegen des schlechteren Torverhältnis absteigen. In dieser Saison 1998/1999 Jahr glänzte Eintracht Frankfurt mit häufigen Trainerwechsel. Der Vierte von ihnen und Retter war der legendäre ehemalige DDR Trainer Leipziger Jörg Berger. Der Verlierer 1. FC Kaiserslautern wurde mit Trainer Otto Rehagel Tabellenfünfter.

    Unter Kulttrainer Jörg Berger schaffte es Marco Gebhardt immerhin mit drei Berufungen in die A-Nationalmannschaft. Der Jenaer Bernd Schneider wechselte zu Bayer 04 Leverkusen und brachte es auf 81 Länderspiele. Der FCK Lauterer und geborene Torgauer Olaf Marschall schaffte es als Spieler der "ehemaligen Neuen Bundesländer" immerhin auf 4 DDR Länderspiele und 13 Länderspiele für Deutschland. FCK Mitspieler Michael Ballack wechselte ebenso zu Bayer 04 Leverkusen. Der in Görlitz geborene Michael Ballack erzielte 98 Länderspiele.

  3. 12.

    Marco Gebhardt war und ist ein bescheidener Zeitgenosse. Bei Eintracht Frankfurt gelang ihm 1997 der Sprung in den Profifußball. In Frankfurt wurde Marco Gebhardt auf Anhieb Stammspieler und stieg mit der Eintracht in der ersten Saison in die Fußball-Bundesliga auf. Anno 1999, im 100. Jubiläumsjahr, konnte Eintracht Frankfurt am letzten Spieltag in einem spannenden Saisonfinale durch einen überraschenden 5:1-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern den Verbleib in der ersten Profiliga sichern.

    Marco Gebhardt gab in der 80. Minute der Hoffnung ein kämpferisches Gesicht. Aus dem 2:1 zauberte sein Tor eine 3:1 Führung. Noch fehlten zwei Tore. Gebhardts Kumpel aus Jena, Bernd Schneider, der ebenso in Frankfurt andockte, nahm die Fackel auf und erhöhte zwei Minuten (82') später auf 4:1. Dank eines entscheidenden Tores in der 89. Minute durch den norwegischen Publikumsliebling Jan Åge Fjørtoft rutschten die Frankfurter noch auf den 15. Tabellenplatz.

  4. 11.

    Die "Spezialoperation" A-Lizenz ist dem Turbine Präsident gelungen. Nachdem Turbine Beisitzer "Pannenberg" dank Gesundheitsmanagerin Inka Wesely fehlende sportliche Expertise erhält, wird Dirk Heinrichs mit Marco Gebhardt ein kongenialen "Feuerwehrmann" zur Seite stehen. Präsident Karsten Ritter-Lang (KRL) schafft damit Ruhe und Stabilität. Und das ist gut so.

    Marco Gebhardt ist in der Fußballgeschichte der "Neuen Bundesländer" kein unbeschriebenes Blatt. Zudem spielte der geborene Quedlingburger in jungen Jahren eine Saison mit Dirk Heinrichs zusammen beim 1. FC Lok Stendal. Heinrichs wurde Babelsberger und ein realistisch denkender Partner von Bernd Schröder. Er ist wohl der Frauenfußball Trainer mit der längsten Erfahrung und größten Expertise im Umgang mit unterschiedlichen weiblichen Charaktere. Und das ist ein wichtiger Hebel in schwieriger Lage.

  5. 10.

    Nachdem Blau Weiß 90 sich leider entschieden hat freiwillig aus der Oberliga-Nord in die Berlin -Liga abzusteigen und mit Tasmania zu kooperieren war ja abzusehen, dass sich der Trainer nach neuen Herausforderungen umschaut. Ich bin gespannt . Bei Blau Weiß 90 hat er als Trainer sehr gute Ergebnisse erzielt. Viel Erfolg inPotsdam.

  6. 9.

    Ich mache es nicht selbst, weil ich weder eine Frau bin noch überhaupt im Sport aktiv. Was soll denn die alberne Frage? Und selbstverständlich gibt es genug Trainerinnen. Die haben alle nur keinen Bock auf Turbine, weil – Achtung, Ironie! – man dort keinen modernen frauenfreundlichen Ansatz sieht. Es geht mir nicht vordergründig um diese eine konkrete Personalie, sondern das Problem als Ganzes, dass Turbine offensichtlich überhaupt nicht attraktiv ist für die führenden weiblichen Köpfe der Szene. Die gehen zu Union, zu Viktoria oder zu den großen Klubs in den Westen. Selbst namhafte Ex-Turbinen wie Hingst, Zietz oder Carlson tun sich den Verein nicht an. Alleine in der 2. Bundesliga gibt es übrigens drei Trainerinnen. Warum muss man da in der 5. Liga der Männer für einen Mann anfragen?

  7. 8.

    Warum muss eine Trainerin denn Erfahrungen im Profibereich der Männer haben, wenn sie Frauen trainieren soll?

  8. 7.

    Ständig dieser sinnfreie Spruch“warum keine Frau“. Weil es möglicherweise gar keine freie A-Lizenz-Trainerin aktuell gibt. Weil sich vermutlich auch nicht x-hunderte A-Lizenztrainer um diesen Job bei DEM Verein reißen. Fragen Sie doch einfach mal die Spielerinen, welchen Typ Trainer man bevorzugt. Fragen Sie doch einfach mal bei den anderen Vereinen, was da anders läuft.Warum machen Sie es nicht einfach, wenn alles so einfach ist?

  9. 6.

    Tatsächlich wird es schwierig sein, eine passende Trainerin mit gleicher Qualifikation (A-Lizenz) zu finden. Zudem wird sich das Niveau von Turbine Potsdam, auch wenn sich der Frauenfußball zurzeit erfreulicherweise auch gut entwickelt, nicht wirklich groß vom Niveau des Fünftligisten Blau-Weiß 90 unterscheiden, vermitlich zurzeit sogar noch etwas niedriger sein.

  10. 3.

    Können Sie lesen? Ich schrieb: „Der Mann ist Trainer eines Fünftligisten, da kann mir niemand erzählen, es gäbe keine gleichwertig qualifizierte Trainerin.“ Und ja, bei gleichwertiger Qualifikation sollte selbstverständlich eine Frau bevorzugt werden. Wir leben im 21. Jahrhundert und nicht in der Steinzeit. Und es geht auch nicht nur ums rein Sportliche, sondern auch um Repräsentanz und Respekt.

  11. 2.

    Ich dachte wir sind schon so weit, dass das Geschlecht zweitrangig ist. Da habe ich mich wohl getäuscht.
    Frauen an die Macht, dann wird fast automatisch alles gut. Fachliche Qualifikationen werden eh überbewertet.
    Es gab ja schon etliche Beispiele.....
    Lasst uns die Welt damit retten.

  12. 1.

    Ich krieg schon wieder so ’nen Hals, dass man bei Turbine nicht in der Lage ist, auch mal eine Frau als Trainerin zu engagieren, insbesondere, wenn – was hier jetzt nicht im Artikel steht, aber der MAZ zu entnehmen war – Gebhart kein Interim sein soll, sondern auch für die nächste Saison eingeplant ist. Der Mann ist Trainer eines Fünftligisten, da kann mir niemand erzählen, es gäbe keine gleichwertig qualifizierte Trainerin.

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