Mit dezimiertem Kader - Cottbus steht gegen den Berliner AK vor einem Schlüsselspiel

Fr 24.02.23 | 09:14 Uhr | Von Andreas Friebel
Energie Cottbus bejubelt den Sieg gegen Chemie Leipzig. / imago images/Fotostand
Bild: imago images/Fotostand

Mit dem Heimspiel gegen den Berliner AK geht am Samstag die englische Woche für Energie Cottbus zu Ende. "Gott sei Dank", mag Trainer Claus-Dieter Wollitz denken. Denn auf der Auswechselbank ist zu viel Platz. Von Andreas Friebel

Mit dem buchstäblich letzten Aufgebot hat sich Fußball-Regionalligist Energie Cottbus am Mittwoch im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Mit dem 2:0 über Chemie Leipzig ist der Abstand zu Spitzenreiter Erfurt auf einen Zähler geschmolzen. Allerdings haben die Thüringer ein Spiel weniger absolviert. In der Heimpartie am Samstag (13 Uhr) gegen den Berliner AK könnte Cottbus im Optimalfall sogar wieder an den Erfurtern vorbeiziehen. Die Stimmung könnte bei Trainer Claus-Dieter Wollitz also richtig gut sein, ist sie aber nur bedingt.

Viele Ausfälle, wenig Rückkehrer

Denn zum Ende der englischen Woche geht langsam das Personal aus. Jonas Hildebrandt ist gesperrt. Timmy Thiele kämpft mit Adduktorenproblemen. "Das wird ein Wettlauf mit der Zeit. Wenn es überhaupt reicht", sagt Wollitz dazu, der außerdem dicke Fragezeichen hinter Malcolm Badu und Maximilian Oesterhelweg setzt.

Dazu kommen noch Niclas Erlbeck und Tim Heike, die zwar wieder trainieren, aber seit Monaten ohne Spielpraxis sind. Und Joshua Putze, der sich in der Winterpause kurz zurückmeldete, um aktuell mit einer Knochenprellung auszufallen. "Er ist zwar zuletzt etwas Rad gefahren. Aber vor Ende März, Anfang April steht er nicht zur Verfügung", schätzt Wollitz ein.

Immerhin: Der erkrankte Kapitän Axel Borgmann könnte wieder zurückkehren, und der zuletzt gesperrte Arnel Kujovic ist auch wieder dabei. "Wir haben aktuell einfach zu wenig Spieler. Seit Monaten trainieren wir mit 13 Leuten. Das ist einfach nicht genug", sagt Wollitz, in dessen Kader offiziell 23 Feldspieler zu finden sind - darunter aber auch einige aus dem eigenen Nachwuchs, die das Gesamtbild etwas verzerren.

Der März hat es für Cottbus in sich

So gesehen kommt es der Regeneration etwas entgegen, dass nach dem Spiel gegen den BAK dann eine knappe Woche vergeht, bis die nächste Partie ansteht. Doch das Programm bleibt anspruchsvoll. Mit Chemnitz, Jena und Lok Leipzig warten im März auf die Lausitzer drei Hochkaräter der Regionalliga Nordost. "Das wird richtig schwer. Keine Frage. Aber wir haben im Herbst auch sieben Punkte gegen die drei Vereine geholt."

Bevor sich Claus-Dieter Wollitz aber weiter mit diesem Thema beschäftigt, schaut er zunächst auf den Samstag. Die Begegnung gegen den ehemaligen Spitzenreiter sieht er als eine Art Schlüsselspiel für diese Saison. "Wenn es uns gelingt, in dieser Ausgangslage zu gewinnen, dann kann uns das einen richtigen Schub geben." Und Cottbus das Momentum wiederbringen, dass die Lausitzer nach den beiden Niederlagen zum Start in das neue Jahr verloren haben. Dabei hilft es auch, dass Erfurt unter der Woche verlor und die Tabellenspitze wieder greifbar scheint. "Meiner Meinung nach fällt die Entscheidung um die Meisterschaft in dieser Saison wirklich erst am letzten Spieltag. Es wird vorn eng bleiben bis zum Schluss", ist sich Wollitz sicher.

Nicht sicher ist er sich hingegen bei der Frage, weshalb es beim Berliner AK derzeit nicht gut läuft. Seit Ende Oktober gab es in elf Ligaspielen nur einen Sieg (2:1 gegen Viktoria Berlin). Zum Vergleich: In den zehn Spielen zum Start in die neue Saison gab es nur einer Niederlage. "Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Aber ich bin mir ganz sicher, dass sie uns am Samstag wieder alles abverlangen werden, was möglich ist."

Sendung: rbb UM6, 25.02.2023, 18 Uhr

Beitrag von Andreas Friebel

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