1:0-Sieg im Derby gegen Babelsberg - Energie Cottbus ist Meister der Regionalliga Nordost

So 21.05.23 | 15:03 Uhr
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Die Spieler von Energie Cottbus feiern die Regionalliga-Meisterschaft (Bild: IMAGO/Matthias Koch)
Video: Brandenburg Aktuell | 21.05.2023 | Max Zobel | Bild: IMAGO/Matthias Koch

Energie Cottbus hat die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost perfekt gemacht. Mit 1:0 gewannen die Lausitzer am Sonntag das Brandenburg-Derby gegen den SV Babelsberg – und spielen nun auch um den Aufstieg in die 3. Liga.

Energie Cottbus ist neuer Meister der Regionalliga Nordost. Mit einem 1:0-Sieg (1:0) im brandenburgischen Derby gegen den SV Babelsberg sicherte sich die Fußball-Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz bereits am vorletzten Spieltag der laufenden Saison den Titel. Es ist der erste Regionalliga-Titel seit 2018 für die Lausitzer, die nun im Juni – voraussichtlich gegen die SpVgg Unterhaching – in zwei Partien um den Aufstieg in die 3. Liga spielen werden.

Defensivdruck zum Start

In einem mit rund 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gut gefüllten Stadion der Freundschaft ging Cottbus mit der gleichen Startelf wie zuletzt gegen Erfurt in die Partie gegen Babelsberg. Die Potsdamer hatten vor dem Spiel in Cottbus zuletzt neun Spiele in Serie keine Niederlage kassiert, während Energie die letzten sieben Liga-Spiele vor dem Derby nicht mehr verloren hatte. Dass beide Mannschaften viel investieren würden, um die jeweilige Serie am Leben zu halten, zeigten bereits die Anfangsminuten: Die Teams standen defensiv hoch und machten mit viel Laufarbeit Druck auf das gegnerische Aufbauspiel.

Der erste aussichtsreichere Angriff in einer zunächst defensiv geprägten Partie gehörte dann den Gastgebern. Für die lief Nicolas Wähling einen Konter zielstrebig und umkurvte dabei auch Babelsbergs Torwart Luis Klatte. Allerdings war der Winkel zum Tor anschließend so spitz, die Schussbahn so zugestellt, dass Wähling nicht zum Abschluss kam (5. Minute). Kurz darauf holte sich Energies Jonas Hildebrandt bei einem Babelsberger Konter sowohl eine Gelbe Karte als auch eine leichte Kopfverletzung ab: Der Innenverteidiger brachte seinen Gegner so zu Fall, dass er dabei dessen Fuß an den Kopf bekam – er konnte allerdings mit Turban weiterspielen.

Hottmann trifft zur Führung

Insgesamt hatten die Cottbuser in den ersten gut zwanzig Minuten leichte Vorteile, scheiterten mit ihren Abschlüssen aber bereits an der gutstehenden Babelsberger Hintermannschaft. Die Gäste wiederum beschränkten sich zunächst weitestgehend auf ihre besagte Defensive und kamen in der 24. Minute in Person von Daniel Frahn zum ersten Mal halbwegs gefährlich vors Cottbuser Tor. Allerdings bekam Frahn die Flanke von der rechten Seite nicht richtig verarbeitet.

Auf der anderen Seite machte es kurz darauf Eric Hottmann besser: Der Cottbuser zog von der Babelsberger Strafraumgrenze einfach mal ab, setzte seinen kraftvollen Schuss allerdings an den Pfosten (29.). Insgesamt ließen sich allerdings auch die Cottbuser durchaus vom gegnerischen Pressing beeinflussen und verzeichneten teils vermeidbare Fehlpässe – sehr zum Ärger des sich echauffierenden Claus-Dieter Wollitz an der Seitenlinie. In der 38. Minute wurde aus Ärger dann Jubel beim Cottbuser Trainer: Nach einer Flanke von der linken Seite schraubte sich Eric Hottmann im Babelsberger Strafraum hoch und köpfte den Ball gut platziert zur 1:0-Führung ins Tor. Eine Führung, die auch noch Bestand hatte, als es gut fünf Minuten später in die Halbzeitpause ging.

Vermeintlicher Elfmeter für Cottbus

In der zweiten Halbzeit wurde es dann sehr früh sehr kurios: Bei einem Schuss aus halblinker Position von Energies Wehling prallte der Ball Babelsbergs Janne Sietan vermeintlich an den Arm (54.). Schiedsrichter Philipp Vierock zögerte zunächst, schaute lange in Richtung seines Assistenten und zeigte schließlich mit viel Verspätung auf den Punkt – nur um daraufhin nochmal das Gespräch mit dem Linienrichter zu suchen. Das Ergebnis der Unterhaltung: Vierock entschied, dass Sietan wohl doch mehr mit dem Körper als mit dem Arm am Ball gewesen war, und nahm den bedeutungsschweren Elfmeter kurzerhand wieder zurück.

Claus-Dieter Wollitz brachte anschließend in Person von Arnel Kujovic und Malcolm Badu frische Kräfte ins Spiel, während bei Babelsberg Paul Wegener Tahsin Cakmak ersetzte. Nichtsdestotrotz verlor das Spiel anschließend etwas an Fahrt. Babelsberg hatte nun zwar mehr Ballbesitz, allerdings auch Probleme, sich gewinnbringend durch die sicher stehende Defensive der nun abwartenden Cottbuser zu spielen. Einzig dem eingewechselten Wegener gelang es in dieser Phase, einen Torschuss abzusetzen, den Energie-Torwart Elias Bethke allerdings problemlos parierte (71.).

Aufstiegsrunde um die 3. Liga

Ein weiterer Schuss von Wegener rauschte kurz darauf am Cottbuser Tor vorbei und läutete so die Schlussviertelstunde ein (74.). In dieser blieb das Bild das gleiche: Babelsberg investierte offensiv deutlich mehr als die Gastgeber, die nun noch mehr darauf bedacht waren, defensiv gut zu stehen und nicht noch den Ausgleichtreffer zu kassieren. Der Plan ging auf: Energie Cottbus verteidigte seine Führung bis zum Abpfiff, sicherte sich so den Sieg im Derby und die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost.

Mit dieser Meisterschaft geht für die Lausitzer auch der Einzug in die Aufstiegsrunde zur 3. Liga einher. In ebendieser treffen die Brandenburger am 7. und 11. Juni voraussichtlich auf die SpVgg Unterhaching, den Meister der Regionalliga Bayern. Zuvor gastiert die Mannschaft von Trainer Wollitz am kommenden Wochenende am letzten Spieltag der Regionalliga Nordost noch bei Chemie Leipzig. Dazu bietet das Landespokalfinale gegen Luckenwalde am 3. Juni die Chance auf den zweiten Titel der Saison.

Sendung: rbb24, 21.05.2023, 18 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Hab mich darüber auch schon aufgeregt, mich aber eines besseren belehren lassen. Der MDR hat die Übertragubgsrechte einiger Live-Spiele der Vierten Liga RLNO. Der RBB nicht. Daher keine Spiele von Energie beim RBB. Trotzdem traurig und schade !!

  2. 9.

    Ja, das mit der Übertragung nur im MDR ist mir auch aufgefallen. Aber auch ein Zeichen von Kompetenz in Leipzig bzgl. Ostsport. Nur die Kommentare bei Erfurt gegen Leipzig könnten sich die Chemie Fans und der Reporter zukünftig sparen.
    Irgendwann ist mal gut mit der Politisierung. Dto. Kotzebu!
    Das wichtigste fast vergessen, Glückwunsch Pelé und der gesamten Energie Truppe zum Etappensieg und viel Glück auf der Zielgeraden.

  3. 8.

    Das Spiel in Cottbus der zwei Brandenburger Fußballmannschaften wurde live im mdr übertragen. der rbb brachte währenddessen einen älteren Schnulzenfilm. Naja, es reicht wohl gerade noch für die Charlottenburger Versagertruppe. Löst doch den rbb auf und gliedert ihn in den mdr ein.

  4. 7.

    Anstatt sich zu freuen, wieder diese Kommentare.
    Warum wehrt sich die 3. Liga so gegen eine Aufstockung?
    Weil dann wahrscheinlich Luftpumpe 05 absteigen würde.
    Schaut euch nur mal die Verträge für die nächste Saison in Sachen Übertragungsrechte an!
    Dann begreift Ihr worum es geht.
    Einfach um Kohle, und die will keiner abgeben.
    Egal wie schlecht man im Keller der 3. Liga spielt

  5. 6.

    Ihr Kommentar ist beschämend für den Osten,zeigt er doch das sie keine Ahnung haben. Hr Kotzebu hat das hervorragend in seinem Kommentar erklärt, daher spare ich es mir. Respekt sollte man sich übrigens verdienen und nicht abhängig von Himmelsrichtungen sein.
    Ansonsten:Glückwunsch nach Cottbus!!

  6. 4.

    Respekt vorm Osten? So ein Quatsch. Der DFB hat dem NOFV mehrfach angeboten, eine Ligareform durchzuführen. Dann müssten Teams aus Thüringen und Sachsen im Süden mitspielen, die aus Berlin, Brandenburg, S-A und M-V im Norden. Das will der NOFV nicht, aus Traditionsgründen. Verstehe ich, vor allem wegen der weiten Fahrten ins Emsland oder ins Allgäu. Da die 3. Liga nicht bereit ist, statt vier auf fünf Absteiger zu gehen, was ich auch verstehe, bleibt es bei der jetzigen Regelung. Das immer auf den DFB zu schieben ist billig und falsch. Kehrt mal schön vor der Tür des NOFV und seines wundersamen Präsidenten Hermann Winkler.

  7. 3.

    Sorry, was hat das mit Respektlosigkeit gegen den Osten zu tun? Nächste Saison gibt es wieder ein Direktaufsteiger. Dann müssen die Meister der Regionalliga Nord gegen den Meister der Bayern-Regionalliga die Relegation spielen. Hat also nicht nur gegen den Osten zu tun. Der Norden und Bayern sind davon auch betroffen. Das Problem ist, daß nicht alle Meister der fünf Regionalligen direkt aufsteigen dürfen.

  8. 2.

    Glückwunsch zur Meisterschaft, besonders schön gegen die Truppe aus Potsdam. Was jetzt kommt sind diese aberwitzigen Regegationsspiele. Der DFB sollte sich einfach nur schämen, Meister nicht aufsteigen zu lassen. Respekt fordern ( da gab es mal so eine lustige "One Love Binde" bei der WM in Katar), aber hier seit Jahren dieses respektlose Verhalten gegenüber den Osten!

  9. 1.

    GLÜCKWUNSCH!
    Und Daumen drücken für den 03. / 07. / 11. Juni!

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