Startklasse für Transpersonen -
Die Premiere der "offenen Kategorie" für alle Geschlechter und Geschlechts-Identitäten beim Schwimm-Weltcup in Berlin ist abgesagt. Wie der Weltverband World Aquatics (WA) am Dienstag bekannt gab, seien die Rennen in der neuen Startklasse am kommenden Wochenende aus Mangel an Interesse aus dem Programm gestrichen worden. Bis zum Meldeschluss am vergangenen Samstag seien keine Meldungen für die vorgesehenen 50- und 100-m-Wettbewerbe eingegangen, erklärte der Verband.
Trotz des Fehlstarts will WA sein international viel beachtetes Pilotprojekt insbesondere für Transpersonen weiterentwickeln. "Die Arbeitsgruppe 'Offene Kategorie' wird ihre Arbeit und ihr Engagement fortsetzen. Auch wenn derzeit auf dem Elite-Niveau keine Nachfrage besteht, plant die Arbeitsgruppe die Prüfung der Möglichkeit, künftig Wettbewerbe der Offenen Kategorie bei Masters-Veranstaltungen durchzuführen", teilte die Organisation mit.
Deutscher Schwimm-Verband bedauert die Absage
Beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bestärkte Vizepräsident Kai Morgenroth die WA in dieser Haltung: "Wir bedauern es sehr, dass die Initiative augenscheinlich keinen Anklang gefunden hat. Umso wichtiger ist es jetzt, aktiv Ursachenforschung zu betreiben, zuzuhören und zu lernen, um funktionierende Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln."
Wettbewerbe in einer "offenen Kategorie" sollen die WA-Antwort auf die scharfe Kritik am Ausschluss der US-Transschwimmerin Lia Thomas von internationalen Wettbewerben sein. Bei der Verkündung der Premiere im vergangenen August stellte der Verband das Projekt als "bahnbrechend" und Erfolg für die Inklusion vor.
Strategien für eine Attraktivitätssteigerung der Offene-Kategorie-Wettbewerbe legte WA bei der Absage der Berlin-Rennen nicht vor. Auch nannte der Verband keinen neuen Termin für die Premiere von "offenen" Wettbewerben.
Sendung: rbb24, 03.10.2023, 18 Uhr